Leistungsstarker WLAN-Router

Test: D-Link DIR-645 mit SmartBeam-Technologie

04.11.2011 von Bernhard Haluschak
Der D-Link-Wireless-N-Router DIR-645 vereint 300-Mbit/s-WLAN mit einer neuen Technologie, die eine gute Funkabdeckung und hohe Reichweite garantieren soll. Vier Gbit-Ports und umfangreiche QoS-Funktionen sind weitere Features des Gerätes. Wir haben den Router einem Kurztest unterzogen.

Der Netzwerkspezialist D-Link präsentiert mit dem Router DIR-645 einen neuen WLAN Router nach N-Standard, der erstmals mit der sogenannten SmartBeam-Technologie ausgestattet wurde. Diese beinhaltet sechs Smart-Antennen, über die der Router WLAN-Funksignale zielgerichtet zu den entsprechenden Geräten gebündelt senden kann. Das soll laut Hersteller einen höheren Datendurchsatz über weite Distanzen und eine bessere WLAN-Abdeckung gewährleisten

D-Link zufolge soll die Technologie besonders in mehrstöckigen Wohngebäuden, verwinkelten Wohnungen und Häusern mit Betonwänden Vorteile bringen. Mittels der SmartBeam-Technologie soll auch unter solch widrigen Bedingungen eine starke und performante Internetverbindung möglich sein. Das spart dann unter Umständen zusätzliche Kosten in Form von weiteren Access Points beziehungsweise Repeatern.

Bildergalerie: D-Link DIR-645
D-Link DIR-645
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Bei der Technik wird die Signalstärke der mobilen Geräte oder stationären PCs ständig gemessen, um die Antennenleistung zu optimieren. Die Vorteile von SmartBeam liegen darin, dass WLAN-fähige Systeme lokalisiert und mögliche Störquellen eliminiert werden können.

Der WLAN-N-Router ist mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 300 Mbit/s spezifiziert. Um Energie zu sparen, bietet der Router zahlreiche Funktionen. Eine ist der sogenannte Zeitplan, der abhängig von der individuell vorgegebenen Zeit das WLAN deaktiviert. Das ilft somit Kosten zu sparen. Für Personen, die als Besucher kommen, ermöglicht das System die Konfiguration einer speziellen Gästezone

Weitere Details des Routers

Kontakt bitte: Der WLAN-Router von D-Link verfügt nur über Standardschnittstellen - mehr nicht.

Das eigenwillige Design des Routers verfügt vorne über vier Status-LEDs. Auf der Rückseite finden sich vier Gbit-LAN-Ports. Eine besondere Feature des D-Link-Routers ist die Quality-of-Service (QoS)-Funktion. So werden je nach Port-Nummer die angeschlossenen Geräte automatisch vom Router priorisiert. Beispielsweise wird ein System am Port zwei gegenüber einem Gerät am Port vier bevorzugt behandelt.

Mittels der SharePort-Plus-Technologie kann der Anwender zum Beispiel Drucker oder weitere USB-Komponenten über die USB-2.0-Schnittstelle in das Netzwerk integrieren und gleichzeitig den Zugriff von mehreren Nutzer erlauben. Der D-Link DIR-645 beherrscht den IPv6-Standard und verspricht eine gute Kompatibilität zu anderen IPv6-Maschinen. Er wiegt zirka 420 Gramm und ist zu einem Preis von etwa 99 Euro erhältlich. In einem kurzen Praxistest muss der Router seine Leistungsfähigkeit beweisen.

Installieren und konfigurieren

Da der WLAN-Router vorinstalliert und vorkonfiguriert ausgeliefert wird, wird die mitgelieferte Installationssoftware normalerweise nicht genutzt. Wir haben beide Wege ausprobiert. Das Installationsprogramm führt in einer grafisch aufbereiteten Schritt-für-Schritt-Anleitung anschaulich durch die Konfiguration. Dabei müssen unter anderem die Firewall und gegebenenfalls auch ein Antivirenprogramm deaktiviert werde. Auch der WLAN-Adapter des Rechners muss ausgeschaltet werden. Die Datenübertragung erfolgt ausschließlich über ein Netzwerkkabel zwischen Router und PC.

Hilfestellungen: Die Installationsanleitung auf der mitgelieferten CD führt anschaulich durch alle Schritte der Router-Konfiguration.

Um die Voreinstellungen des Routers an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, reicht ein aktueller Browser wie Internet Explorer oder Firefox. Über den Browser-Aufruf http://dlinkrouter gelangt man auf die Weboberfläche des DIR-645. Nach Eingabe des Passwortes des Admin-Logins (bei Erstaufruf ohne Passwort) öffnet sich die Arbeitsoberfläche des Routers. Die Weboberfläche des DIR-645 wirkt auf den ersten Blick überfrachtet - eine Folge der großen Fülle an Funktionen, die D-Link in das Gerät integriert hat.

Für die Erstkonfiguration ist Reiter Setup aufzurufen. Hier sind die grundlegenden Einstellungen vorzunehmen. Das betrifft insbesondere die Punkte Internet, Drahtloseinstellungen, Netzwerkeinstellungen, elterliche Kontrolle und Kinderschutz sowie IPv6-Konfiguration. Hilfreich sind dabei die geführten Setup-Assistenten, die den Anwender einfach und anschaulich durch die Konfiguration führen. Wer dies nicht mag, kann die Konfiguration auch manuell durchführen.

Bebildert: Aussagekräftige Bilder sollen dem Benutzer helfen, Fehler beim Anschluss zu vermeiden.

Hinter dem Reiter Erweitert verbergen sich zahlreiche Funktionen für die granulare Einstellung beziehungsweise Funktionserweiterung des D-Link-Routers. So kann der Nutzer DLNA-Funktionen definieren, verschiedene Quality-of-Service (QoS)-Funktionen einstellen, WPS nutzen oder einen iTunes-Server einrichten. Auch stehen ihm zahlreiche Sicherheitsfunktionen in Form von Filtern zur Verfügung - von Netzwerkeinstellungen bis hin zum Konfigurieren einer Gastzone.

Funktionsvielfalt: Der D-Link-Router bietet umfangreiche Optionen, die über jene eines Standard-Routers hinausgehen.

Unter Tools stellt der Router dem Anwender allgemein Funktionen zur Verwaltung und Einstellung des Routers zur Verfügung. Das beinhaltet zum Beispiel die Konfiguration des Admin-Kontos, die Zeiteinstellung des Gerätes, ein Firmware-Update sowie eine Systemprüfung und das Erstellen von Zeitplänen. Letztere Option konnten wir in unserem Test leider nicht überprüfen, da der Router den Zugriff auf diese Funktion mit einer leeren weißen Seite quittierte.

Hinter dem Menüpunkt Status verbirgt sich die Zusammenfassung der Parameter für LAN, WAN und WLAN. Wer Hilfe bei der Konfiguration des WLAN-Routers benötigt oder mehr über bestimmte Funktionen des Gerätes wissen will, sollte den Support-Button anklicken. Dahinter verbergen sich detailliert Hilfetexte und Erläuterungen zu den einzelnen Konfigurationspunkten.

Ergebnisse des Praxistests

Wir haben in einem Praxistest die Leistungsfähigkeit des D-Link-Routers DIR-645 überprüft. Als praxisnahes Testszenario wählten wir das Apple iPad 2 in Verbindung mit einer AVM FritzBox 7270 und dem D-Link-Router 645. Die Router haben wir mit nahezu identischen Konfigurationsparametern versehen und jeweils am gleichen Ort eines Wohnhauses mit sehr geringen Funkstörungen aufgebaut.

Mithilfe des iPads und der WLAN-Verbindung zu einem Router haben wir die Reichweite der beiden Geräte miteinander verglichen. Dabei haben wir ständig die TecChannel-Website auf dem iPad aufgerufen, bis die Internetverbindung auf einem festgelegten Weg unterbrochen wurde. Diese Prozedere wiederholten wir mehrere Male und auf verschiedenen Wegen. Das Ergebnis unseres Praxistests fiel zugunsten des D-Link DIR-645 aus - jedoch nur geringfügig: Die Differenzdistanz bewegte sich zwischen zwei und vier Metern.

In Bezug auf die Geschwindigkeit wählten wir den gleichen Versuchsaufbau. Allerdings haben wir für das iPad 2 drei Fixpunkte in dem Gebäude festgelegt und mithilfe einer Speedtest-App die Datenrate zwischen iPad und Router inklusive einer stabilen Internetverbindung ermittelt. Auch in diesem Test konnte der D-Link-Router punkten, allerdings - wie schon beim Reichweitentest - nur sehr knapp mit wenigen Mbit/s Differenz. Somit blieb uns der DIR-645 auch in dieser Disziplin eine überzeugende Leistung schuldig.

Der Hersteller hebt bei dem Router die Stromsparfunktionen besonders hervor. So soll das Gerät nicht benötigte Ports automatisch in einen Stand-by-Modus versetzen, und die Sendeleistung wird an die Netzwerkkabellänge angepasst. Zusätzlich kann das WLAN mit der integrierten Zeitschaltfunktion je nach Bedarf zeitgesteuert abgeschaltet werden.

So haben wir auch die Leistungsaufnahmen mit einem Wattmeter überprüft. In unserer Konfiguration mit Internetanschluss, einem belegten Netzwerk-Port und aktiviertem WLAN ermittelten wir einen erfreulich geringen Wert von 3,4 Watt. Dem stehen 10,2 Watt der FritzBox 7270 gegenüber. Obwohl der D-Link-Router einen mechanischen Ein-/Ausschalter besitzt, konsumiert zwar das Gerät selber keinen Strom, doch das mitgelieferte externe Netzteil schlägt mit einer Leistungsaufnahme von 0,2 Watt zu Buche.

Fazit

Die vielgepriesene SmartBeam-Technologie, die laut Hersteller eine erhöhte Reichweite und einen größeren Datendurchsatz des D-Link DIR-645 verspricht, enttäuscht. Die Vorzüge dieser Antennentechnik sind zwar messbar, wie unser Test belegt, doch die Vorteile gegenüber einer herkömmlichen Lösung sind marginal. Erfreulich allerdings ist die geringe Leistungsaufnahme des D-Link-Gerätes.

Positiv fällt der Router durch seine umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten auf. Diese gehen weit über die eines herkömmlichen Routers hinaus. Allerdings verlangen diese Einstellungen ein gewisses Know-how. Wer das nicht hat, den unterstützt der Router mit umfangreichen und detaillierten Hilfe- beziehungsweise Support-Seiten, die dem Anwender in der Geräte-Firmware geboten werden.

Der D-Link-Router ist leicht zu installieren. Entweder man nutzt die mitgelieferte CD, die in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung durch die Installation führt, oder der Anwender entscheidet sich für die webbasierte Konfiguration des Gerätes. Damit sollte jeder zurechtkommen, ob Heimanwender oder Mitarbeiter kleiner Büros. Allerdings lässt sich die Router-Firmware nicht über einen PC per WLAN ansprechen, sondern es ist ein Netzwerkkabel notwendig.

Der Preis von 99 Euro für den D-Link DIR-645 ist in Hinblick auf die angebotene Funktionsvielfalt und Leistung in Ordnung. Auch die Performance des Routers ist nicht zu beanstanden. Allerdings bringt die spezielle Antennentechnologie keine signifikanten Vorteile, sodass der Router in dieser Hinsicht lediglich durch das ungewöhnliche Design glänzt. (hal)

Produktdaten D-Link DIR-645

Produkt:

D-Link DIR-645

Hersteller:

D-Link

Anschlüsse:

802.11 n/g/b WLAN, 4 x Gigabit-LAN-Ports, 1 x Gigabit WAN, 1 x USB 2.0, Reset-Taste (Bodendeckel)

Status-Anzeige:

LEDs: Internet, Wireless, WPS (mit Taster), Power (mit Schalter)

Antennen:

Interne Antennen mit SmartBeam-Technologie

Sicherheit:

WPA, WPA2, 63/128-Bit WEP, WPS, NAT, SPI, VPN Pass-through, Multi-sessions PPTP, L2TP, IPSec

Sonstiges:

Port-basierte QoS-Funktionen, WMM für WLAN-Datenverkehr, D-Link-Green-Technologie (Stromsparfunktion)

Preis:

ca. 99 Euro

(hal)