Green IT hat Potenzial

So senken Virtualisierung und Cloud Computing Energiekosten

02.10.2013 von Rüdiger Kolp
Mit Cloud Computing und Virtualisierung lassen sich Ressourcen im Vergleich zu herkömmlichen Technologien umweltschonender und nachhaltiger nutzen, so die einhellige Meinung von Experten. Das schont nicht nur die Budgets, sondern verbessert auch das Image von Unternehmen.

Cloud Computing und Virtualisierung sind auch 2013 voll im Trend. Laut Prognose des Bitkom wird der deutsche Markt allein für Cloud Computing bis 2016 auf ein Volumen von 17,1 Milliarden Euro anwachsen - ausgehend von 5,3 Milliarden Euro im Jahr 2012. Nicht nur aus wirtschaftlicher und infrastruktureller Sicht ergibt das Sinn.

Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie ist in Zeiten des Wandels hin zu einer umweltbewussteren Gesellschaft ein wichtiges Thema, "Nachhaltigkeit" eines der Schlagwörter der Stunde. In der IT wird der grüne Trend trotz umwelt- und geldbeutelschonender Effekte gern verschlafen. Dabei fällt die Umweltbilanz gerade dort denkbar schlecht aus:

Für die Gewinnung der für die Herstellung der Hardware relevanten Rohstoffe und den Elektroabfall, der bei deren Verarbeitung entsteht, fallen jährlich Millionen von Tonnen Blei, Quecksilber und Kadmium an. Und die weltweit durch Produktion und Anwendung von IT-Technik verursachten Emissionen belaufen sich Jahr für Jahr auf über zwei Milliarden Tonnen CO2 - Tendenz steigend. Dabei gibt es längst effektive Lösungsansätze.

Green-IT-Zertifizierung
Der <a href="http://www.wwf.de/der-wwf/" target="_blank">WWF Der World Wide Fund For Nature (WWF)</a> ist eine der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt und in mehr als 100 Ländern aktiv.
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Das <a href="http://www.worldwatch.org/">World Watch Institute</a> ist eine unabhängige Forschungsorganisation.
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Das <a href="http://www.unep.ch/">United Nations Environment Programme</a> ist eine Weltbehörde, die Nationen bei Umweltfragen behilflich ist.
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Das <a href="http://www.oeko.de/das_institut/dok/558.php/">Öko-Institut</a> ist eine europaweit agierende, unabhängige Forschungs- und Beratungseinrichtung für eine nachhaltige Zukunft.
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The <a href="http://www.thegreengrid.org/about-the-green-grid" target="_blank">Green Grid</a> ist ein weltweit agierendes Konsortium von IT-Unternehmen und IT-Verantwortlichen, die sich um Fragen der Energieeffizienz in Data Centers und von IT-Systemen allgemein bekümmern.
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<a href="http://www.blauer-engel.de/" target="_blank">Blauer Engel</a> ist das erste Umweltzeichen der Welt.
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Die <a href="http://www.eea.europa.eu/de/about-us/who" target="_blank">Europäische Umweltagentur (EUA) </a> ist eine Einrichtung der Europäischen Union. Ihre Aufgabe besteht darin, zuverlässige und unabhängige Informationen über die Umwelt zur Verfügung zu stellen.
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Das <a href="http://www.bmu.de/allgemein/aktuell/160.php" target="_blank">Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)</a> ist in Deutschland das oberste Organ für Öko-Fragen.
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Die <a href="http://www.epa.gov/" target="_blank">United States Environmental Protection Agency (EPA)</a> ist das US-Gegenstück zum BMU.
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<a href="http://www.endseurope.com/home" target="_blank">Environmental Data Services (ENDS) </a> ist eine europäische Informationsplattform für alle Fragen rund um Umwelt-, Energieeffizienz- und sonstige Öko-Themen.
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Der <a href="http://www.clubofrome.org/eng/about/1/" target="_blank">Club of Rome </a> hatte bereits 1972 mit seinem Bericht über die gesellschaftlichen Folgen der Mikroelektronikentwicklung Aufsehen erregt. Später folgten die noch bekannteren Untersuchungen zu den Folgen der Umweltzerstörung.
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Die <a href="http://www.climatesaverscomputing.org/" target="_blank">Organisation Climate Savers Computing </a> setzt Standards für umweltgerechten IT.Betrieb. Sie ist weltweit tätig mit ihren Empfehlungen.
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Der <a href="http://www.energienetz.de/" target="_blank">Bund der Energieverbraucher </a> Bund der Energieverbraucher ist ein eingetragener deutscher Verein, der auf über 2.500 Seiten umfassende, verständliche und aktuelle Informationen zu allen Energiethemen mit Service und Beratungsangeboten, Links, Downloads, Statistiken, Rechtsinformationen, Fördermöglichkeiten, Fortbildungsangeboten und Herstellerverweisen bietet.
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Der <a href="http://www.bund.net/" target="_blank">Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) </a> Deutschland setzt sich ein für den Schutz der Natur und der Umwelt. Der BUND engagiert sich u.a. für eine ökologische Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel, für den Klimaschutz und den Ausbau regenerativer Energien, für den Schutz bedrohter Arten, des Waldes und des Wassers.
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Das <a href="http://www.eu-energystar.org/de/index.html" target="_blank">Energy-Star-Gütezeichen </a> steht für eine Norm, die für umweltbewusste Hersteller eine Messlatte ist. In der Energy-Star-Datenbank sind die Modelle mit dem niedrigsten Stromverbrauch und der Energy-Star-Norm aufgeführt, die Ihren Leistungsanforderungen entsprechen.
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Mit dem <a href="http://www.epeat.net/" target="_blank">Electronic Product Environmental Assessment Tool (Epeat)</a> können sich Unternehmen wie Privatkunden umweltspezifische Informationen zu IT-Produkten und den Öko-Bedingungen in 40 Ländern holen.
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Hinter <a href="http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2003:037:0019:0023:DE:PDF" target="_blank">Restriction of the use of certain hazardous substances (RoHS) </a> verbergen sich Richtlinien des Europäischen Parlaments zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten.
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Auch die <a href="http://ec.europa.eu/environment/waste/weee/index_en.htm" target="_blank">Richtlinien über Waste Electrical and Electronic Equipment (WEEE)</a> Richtlinien über Waste Electrical and Electronic Equipment (WEEE) regeln die Nutzung bzw. eben Nichtnutzung von toxischen Materialien in IT-Gerätschaft.
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Das <a href="http://www.ciesin.columbia.edu/" target="_blank">Center for International Earth Science Information Network (Ciesin)</a> gehört zum Earth Institute der Columbia University. Ciesin arbeitet an der Schnittstelle der Erforschung zu gesellschaftlichen, naturbedingten und IT-basierten Fragestellungen. Ciesin bietet eine Fülle von Online-Daten zu Umweltthemen. Ciesin bietet auch Schulungenund Interdisziplinäre Forschungen an, die die Auswirkungen menschlichen Agierens auf die Umwelt thematisieren.
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Das <a href="http://www.wri.org/about " target="_blank">World Resources Institute (WRI) ist eine Denkfabrik (Think Tank), </a> ist eine Denkfabrik (Think Tank), die über Forschungsprojekte hinaus prkatische Hilfestellungen geben will, um die Umwelt zu schützen und die Lebensbedingungen von Menschen zu verbessern.
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Der <a href="http://www.tuv.com/de/index.html " target="_blank">TÜV Rheinland </a> zertifiziert Green-IT-konforme Data Center.
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Green-IT-Zertifizierungen bietet auch die <a href="http://www.dekra.de/home" target="_blank">Dekra</a> an.
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Das <a href="http://www.greencomputingportal.de/" target="_blank">Green Computing Portal </a> versteht sich als Community für Fragen zur Ökologie. Das Portal bietet Nachrichten, Links und Meinungen zu allen möglichen Umweltthemen.
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Auf <a href="http://www.ecocrimes.org/" target="_blank">Ecocrimes.org </a> Ecocrimes.org finden Interessierte Informationen zum Thema Environmental Investigation.

Mit Cloud Computing und Virtualisierung nachhaltig arbeiten

Beim Cloud Computing werden abstrahierte IT-Kapazitäten dynamisch an den Bedarf angepasst und dem Verbraucher zur Verfügung gestellt. Daten können auf diese Weise ortsunabhängig online gespeichert und flexibel jederzeit verfügbar gemacht werden - ein Internetzugang mit hoher Bandbreite macht's möglich, unabhängig vom eigenen Netzwerk. In die Cloud migrierte Daten werden dabei auf abgesicherten externen Servern vor Dritten abgeschirmt, um die Diskretion zu wahren. Eine räumliche Bindung an das Unternehmensnetzwerk ist nicht notwendig.

Neue Wege: In die Server-Räume halten neue, energieeffiziente Technologien Einzug.

Cloud Computing dient aber nicht nur dem Outsourcen von Daten, sondern eröffnet ein ganzes Repertoire an Cloud-basierten Lösungen. Ein Baustein des Cloud-Solution-Spektrums ist Software-as-a-Service (SaaS): Hier werden Anwendungen, verwaltet von einem IT-Dienstleister, als Service über das Internet bereitgestellt. Je nach Größe und Anforderungen des Unternehmens bieten sich nun sparsame Thin Clients als Cloud Access Devices aus, um auf den virtualisierten Inhalt der Wahl zugreifen zu können.

Das vervielfacht nicht nur die Energieeinsparungen und wirkt sich positiv auf die eigene CO2-Bilanz aus, sondern begrenzt künftig auch die Anschaffungskosten: Die zentrale Organisation der Cloud ermöglicht ein Ressourcenmanagement, bei dem bedarfsgerecht auf die schwankenden Anforderungen reagiert werden kann.

Sparsame und umweltfreundliche Organisation

Laut Studien werden allein durch Desktop-Virtualisierung schon jetzt weltweit bis zu 80 Prozent an Elektroschrott und 41 Prozent der CO2-Emissionen eingespart - die Zahlen anderer Virtualisierungslösungen nicht eingeschlossen.

Anwender profitieren vom einheitlichen Management ihrer IT. Sie vermeiden Downtimes und erreichen eine schnellere Bereitstellung ihrer Services. Desktops und Server können konsolidiert werden, um sowohl die Plattform als auch deren Services flexibler an den Geschäftszielen auszurichten - und eine konsolidierte Infrastruktur bewältigen auch kleinere Teams effizient. Virtualisierung ermöglicht eine benutzerfreundliche und effektive Verwaltung und die optimale Ausnutzung der Systemressourcen. So lassen sich durch die Verwendung zusätzlicher Kapazitäten Einführzeiten bei Softwareprojekten verkürzen, und Administratoren können sich stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.

Umstellung leicht gemacht

Die Umsetzung einer grünen ITK-Struktur wird in Deutschland mit dem Umweltinnovationsprogramm staatlich gefördert. Viele Entscheider sind sich des eigenen Energieverbrauchs aber gar nicht bewusst oder zögern die Sache hinaus - aus dem Vorbehalt heraus, womöglich einem kurzlebigen Trend aufzusitzen.

Hilfreich: The Green Grid ist ein weltweit agierendes Konsortium von IT-Unternehmen und IT-Verantwortlichen, die sich um Fragen der Energieeffizienz im Data Center und von IT-Systemen allgemein kümmern.

Im Rahmen des Enterprise Resource Planning (ERP) und des Programms für Energieeffizienz erhalten Green-IT-Projekte Darlehen zu niedrigen Zinsen - mit dem "Sonderfond Energieeffizienz" werden sogar 80 Prozent der Kosten für einen zur Ermittlung des eigenen Bedarfs engagierten Energieberater getragen, der die individuellen Einsparungspotenziale des Unternehmens auslotet und auf eine rasche Amortisierung erforderlicher Eigeninvestitionen hin überprüft.

Green IT schont mit seinen ökologischen und organisatorischen Schwerpunkten auf mittlere Sicht also nicht nur den Geldbeutel, sondern verbessert auch die Reputation des Unternehmens.

Kein leeres Trendwort

Bei den Vorteilen, die Virtualisierung zu bieten hat, verwundert es nicht, dass sie auf Platz ein der Top-IT-Themen rangiert - noch vor Master Data Management, Softwareintegration und Data Quality Management. Vor allem Wirtschaftlichkeit steht auf den Agenden der Unternehmer - versehen mit einem Ausrufezeichen. Dabei ist Virtualisierung, so das IT-Beratungsunternehmen Capgemini über die IT-Trends 2013, die einzige IT-Stellschraube, die in dieser Hinsicht noch nicht bis zum Anschlag festgedreht wurde. (hal)