Die IT ist das Rückgrat vieler Geschäftsabläufe. Während Großunternehmen einen Stab an Spezialisten für Aufbau und Wartung der IT beschäftigen können, müssen Administratoren in mittelständischen Unternehmen oft Allrounder sein und die gesamte IT im Alleingang managen. Hierzu ist ein umfassendes Monitoring notwendig.
So gut wie alle kleineren und mittleren Unternehmen sind heute vollständig abhängig von ihrer IT. Kommunikation, Kundenbetreuung, Produktion, Logistik - fast alle Prozesse in der modernen Geschäftswelt sind IT-basiert. Damit steigt die Bedeutung von Verfügbarkeit und Performanz für alle Komponenten der IT-Infrastruktur wie Switches, Server, Applikationen oder virtuelle Anwendungen: Um den Gesamtüberblick zu behalten, reichen die gegebenenfalls eingesetzten Monitoring-Lösungen oft nicht mehr aus. Hier setzt das Nürnberger Unternehmen Paessler an, das seine Software PRTG Network Monitor als Unified Monitoring Lösung für KMU bezeichnet. Damit legt Paessler die Messlatte hoch: War die IT-Infrastruktur mittelständischer Unternehmen früher nicht nur weniger umfangreich, sondern auch deutlich einfacher als die großer Konzerne, so ist der Einsatz anspruchsvoller Technologien mittlerweile auch in kleineren und mittleren Unternehmen immer mehr die Regel als die Ausnahme. Der Administrator eines KMUs sieht sich heute einer komplexen IT-Infrastruktur gegenüber, bei der Störungen oder gar Ausfälle gravierende Verluste verursachen oder gar die Existenz des Unternehmens gefährden können.
Gewachsene Monitoring-Landschaften vs. Unified Monitoring
Grundvoraussetzung für eine funktionierende und performante IT ist ein umfassendes Monitoring, das den Administrator ständig über den Zustand seiner Infrastruktur informiert und im Bedarfsfall zuverlässig alarmiert. In den meisten Unternehmen existiert eine heterogene, gewachsene Monitoring-Landschaft, die sich aus verschiedenen Insellösungen zusammensetzt. Da gibt es Monitoring-Tools eines Hard- oder Softwareherstellers, spezialisierte Lösungen für die Bandbreitenüberwachung oder zum VoIP-Monitoring oder Open Source-Lösungen, die mit viel Aufwand implementiert wurden und anschließend im Betrieb sehr wartungsintensiv sind.
Was fehlt, ist einerseits die lückenlose Überwachung der gesamten IT-Infrastruktur und andererseits ein zentraler Überblick. Gleichzeitig erfordert die Vielzahl der eingesetzten Systeme hohe Aufwände für Wartung und Koordination. Abhilfe versprechen sogenannte Unified Monitoring-Systeme, die umfassende Feature-Sets liefern, um Bandbreite und Applikationen, physikalische Geräte und virtualisierte Umgebungen, VoIP, SLA - kurz gesagt die komplette Infrastruktur - zu überwachen. In der Regel sind diese Systeme allerdings für große Unternehmen ausgelegt, sprich Komplexität und Preis sind entsprechend hoch. Paessler positioniert seine Software PRTG Network Monitor als Unified Monitoring Lösung für KMU. Im Folgenden wollen wir die Software auf die speziellen Anforderungen mittelständischer Unternehmen daher unter die Lupe nehmen und überprüfen.
Umfassende Überwachung
Ein wesentlicher Aspekt beim Unified Monitoring ist die Möglichkeit, herstellerunabhängig die gesamte IT-Infrastruktur eines Unternehmens zu überwachen. PRTG Network Monitor bietet dazu mehr als 200 vordefinierte Abfragen, im Paessler Sprachgebrauch Sensoren. Das kann im einfachsten Fall ein Ping auf ein Gerät sein, aber auch das Monitoring eines kompletten E-Mail-Sende- und Empfangszyklus. Der Hersteller liefert eine ganze Reihe von Sensorengruppen wie etwa:
• Bandbreitensensoren
• HTTP-Sensoren
• SNMP-Sensoren
• Windows WMI/Performance Counter-Sensoren
• Linux/Unix/OS X-Sensoren
• Sensoren für virtuelle Systeme
• Mail-Server-Sensoren
• Datenbanksensoren
• Hardware-Sensoren
• Etc.
Findet sich für ein Gerät oder eine Applikation kein passender Sensor, lässt sich über die API und die Custom-Sensoren - Vorlagen für eigene Sensoren - mit wenig Aufwand fast alles in die Überwachung integrieren.
Viele mittelständische Unternehmen haben mehrere Standorte. Egal, ob das Rechenzentren sind, Filialen oder Auslandsniederlassungen: In jedem dieser Fälle besteht der Bedarf für ein zentrales Monitoring. Mit Hilfe von Remote Probes lassen sich mit jeder Lizenz beliebig viele Standorte zentral überwachen. Dazu installieren Sie eine Remote Probe auf einem Server am zu überwachenden Standort und geben die entsprechenden Ports der Firewall für PRTG frei. Die Probe sammelt über Protokolle wie SNMP, WMI, HTTP oder NetFlow die Monitoring-Daten und sendet sie via SSL-Verschlüsselung an die zentrale PRTG-Instanz.
Skalierung und Praxisnähe
Die üblicherweise unter Unified Monitoring gelisteten Lösungen setzen ihre Schwerpunkte in der Regel jenseits des Bedarfs kleinerer und mittlerer Unternehmen - sowohl was Funktionen angeht als auch in Hinblick auf die Skalierbarkeit. Als Folge davon steigen Komplexität und Preis. Ohne externe Hilfe sind diese Lösungen kaum installierbar und Betrieb und Wartung verlangen hohe Aufwände.
Der Hersteller empfiehlt seine Lösung für das Monitoring von bis zu 10.000 Sensoren. Bei der angegebenen Faustformel von 5 bis 20 Sensoren pro Gerät können Sie also mit etwa 1.000 Geräten rechnen, die sich mit einer Instanz von PRTG überwachen lassen. Eine Zahl, die wir nach unserem Test im letzten Jahr guten Gewissens bestätigen können und die für die meisten KMU ausreichen dürfte.
Die Netzwerk-Monitoring-Software PRTG ist an den Anforderungen mittelständischer Unternehmen ausgerichtet. Nehmen wir zum Beispiel Performance Monitoring mittels NetFlow: Die dazu notwendigen Funktionen sind bereits in der Software integriert und müssen daher nicht als kostenpflichtiges Add-On beschafft werden. Der Sensor dazu ist über Eingabe der benötigten Parameter schnell eingerichtet und liefert dann verschiedene Top-Listen wie Top-Talkers oder Top-Protocols, die in übersichtlichen Ansichten und interaktiven Graphen dargestellt werden. Der Administrator erhält einen schnellen Überblick über den aktuell stattfindenden Traffic und kann entsprechend reagieren.
Möglichkeiten zur tiefergehenden Analyse oder gar Deep Packet Inspection bietet PRTG nicht. Allerdings dürfte der schnelle Überblick über Top-Talkers und Top-Protocols das sein, was die meisten Administratoren in mittelständischen Unternehmen benötigen. Muss es wirklich tiefer gehen, sind in der Regel schon entsprechende Speziallösungen wie beispielsweise Scrutinizer oder Fluke OptiView im Einsatz.
Konfiguration und Monitoring
Gerade in KMU sollte ein wesentlicher Aspekt bei der Einführung einer Unified Monitoring-Lösung die Arbeitserleichterung für den Administrator sein. Dieser hat in der Regel genug mit anderen Aufgaben zu tun; Zeit für wochenlange Implementierungs-Projekte oder für aufwändige Wartungsmaßnahmen während des laufenden Betriebs bleibt da kaum beziehungsweise geht zu Lasten anderer, wichtiger Aufgaben.
Eine Reihe von hilfreichen Features in PRTG wie beispielsweise die Push-Benachrichtigungen für die Mobilgeräte-Apps oder kontextsensitiv angebotene Video-Tutorials sollen die Arbeit möglichst einfach gestalten. Zahlreiche Basiseinstellungen vereinfachen die Konfiguration der Überwachungssoftware. Dazu zählen beispielweise Funktionen wie etwa das Auto-Discovery zur Ermittlung der Geräte. Im Anschluss lassen sie sich durch Device-Templates in wenigen Minuten integrieren. Um historische Monitoring-Ergebnisse zu analysieren sind Berichte unerlässlich. Hierzu weist das Werkzeug eine Vielzahl an unterschiedlichen Templates auf, die bei Bedarf an die eigenen Anforderungen angepasst werden können.
Um einen schnellen Überblick zu erhalten bieten sich die individualisierbaren Maps an. Sie geben einen umfassenden Blick auf vordefinierte IT-Komponenten und helfen, den Zustand relevanter Bereiche und Geräte einzusehen. Dabei lassen sich beispielsweise Bürogrundrisse als Hintergrundbild einbinden. Durch Drag & Drop erfolgt dann die weitere Verknüpfung mit den IT-Geräten wie etwa den Druckern in diesem Bürokomplex. Diese können mit kleinen Graphen oder Icons versehen werden, die dann einen exakten Überblick über Toner-, Papier- und Wartungsstand geben.
Lizenzierung und Wartung
Paessler bietet PRTG in unterschiedlichen Lizenzstufen an. Die bislang kleinste kommerzielle Version mit 100 Sensoren ist seit kurzem ohne Einschränkung frei erhältlich. Damit lassen sich mit etwas Erfahrung kleinere Netzwerke bereits recht umfassend überwachen. Die kommerzielle Einstiegsversion bietet 500 Sensoren und wird für 1.428,- Euro inklusive Mehrwertsteuer angeboten, eine Lizenz mit unbegrenzt vielen Sensoren kommt auf 11.900,- Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Brauchen Sie mehr Sensoren, können Sie einfach auf eine größere Version upgraden, Sie zahlen dann lediglich die Preisdifferenz. Erfreulich ist dabei, dass PRTG in jeder Lizenz sämtliche Funktionen mitliefert. Das übliche Zukaufen einzelner Features in Form von Modulen und Add-Ons bleibt Ihnen so erspart.
Fazit
Die IT wird zunehmend komplexer. Dies gilt auch für mittelständische Unternehmen. Um aber die Administration einer zunehmend komplexer werdenden Infrastruktur bewältigen zu können, bedarf es optimal abgestimmter Tools. Ein Wildwuchs an Werkzeugen führt zu unverhältnismäßigem Verwaltungsaufwand, dem will Paessler mit PRTG Network Monitor begegnen.
Die Software kommt in einem Block mit umfassender Funktionalität, um alle IT-Komponenten von der Hardware über Software bis hin zu Geschäftsprozessen im Blick zu behalten. Implementierung und Bedienung gehen dabei intuitiv und einfach von der Hand und der Preis bleibt in einem für KMU erschwinglichen Rahmen. Geht es um einen breiten Überblick über die komplette IT-Landschaft eines mittelständischen Unternehmens, erhält der Administrator mit PRTG Network Monitor ein Werkzeug an die Hand, das ihm viele Informationen liefert, die er im Alltag braucht. (hal)