LAN, WLAN, Drucker

Nützliche Netzwerk-Tipps für Windows 7

27.05.2013 von Bernhard Haluschak, Malte Jeschke, Michael Eckert, Moritz Jäger und Thomas Rieske
Mit den richtigen Kniffen kann man sich das Leben in einem Windows-7-Netzwerk deutlich erleichtern. Auch wenn sich Windows 7 insbesondere in Sachen Netzwerkintegration von seinen Vorgängern positiv abhebt, Probleme bleiben dennoch in der Praxis nicht aus.

Keine Frage, unter Windows 7 sind alle Netzwerkfunktionen deutlich einfacher zu handhaben als bei seinen Vorgängern Windows XP und Vista. Manche Neuerungen muss man sich aber erst erarbeiten, nicht alle stellen sich dem Anwender ohne weiteres transparent dar. Und nur weil etwas einfacher funktioniert, heißt dies nicht dass alles völlig problemlos klappt.

Der ein oder andere folgende Lösungsansatz funktioniert auch mit Vorgängerversionen von Windows 7 oder auch mit den Server-Betriebssystemen. Dies ist dann gegebenenfalls direkt bei dem entsprechenden Tipp vermerkt.

Mehr Geschwindigkeit dank deaktivierter Netzwerkkompression

Mit Windows Vista hat Microsoft die Netzwerkkompressionstechnik Remote Differential Compression, kurz RDC, eingeführt. In gemischten Netzwerken kann diese allerdings die Leistung ausbremsen.

Remote Differential Compression: In Netzwerken mit Windows XP ist RDC eher eine Bremse.

RDC lässt sich zwar deaktivieren, allerdings ist die Funktion ein wenig versteckt. Unter Windows 7 und Vista muss man in den Menüpunkt Programm deinstallieren oder ändern wechseln. Hier findet sich die Option, mit der sich Microsoft-Dienste entfernen lassen, unter Windows 7 heißt sie Windows-Funktionen aktivieren oder deaktivieren, der Punkt benötigt administrative Rechte um gestartet zu werden.

In einem deutschsprachigen Windows nennt sich der Punkt Remoteunterschiedskomprimierung und ist standardmäßig aktiviert. Entfernt man den Haken und klickt OK dauert es einige Minuten, bis Windows die Änderungen angewendet hat. Ein Neustart ist nicht notwendig.

Notebook mit Intel-WLAN in einen Hotspot umwandeln

Mit der My Wifi-Technologie von Intel kann ein Notebook mit Windows 7 und Centrino-WLAN-Chipsatz ine einen WLAN-Hotspot umgewandelt werden. Somit lassen sich zum Beispiel Smartphones per WLAN an einer LAN-Verbindung betreiben.

Ab Windows 7 kann der Anwender mit Hilfe des Betriebssystems und der integrierten WLAN-Funktion in einen virtuellen Hotspot verwandeln. So ist der Anwender in der Lage an eine vorhandene LAN-Verbindung im Bürobequem Smartphones, Tablets oder andere Geräte "anzuschließen". Für diese Aufgabe bietet Intel für seine Centrino-WLAN-Plattform ein spezielles Programm an.

Das Tool nennt sich "Intel My WiFi Utility". Es ist ein Teil des Treiber- und Software-Paketes, das Sie über die Treiber-Seite von Intel herunterladen können - zu beachten ist, dass die Variante mit Treiber und Software zu wählen ist. Darüber hinaus muss man während der Installation Anpassen wählen und die Option My Wifi separat für die Installation markieren.

Notebook-Hotspot: Intel bietet mit dem My-WiFi-Tool die Möglichkeit an, einen Hotspot für Centrino-WLAN-Lösungen zu erstellen.

Danach lässt sich die Anwendung starten, die Konfiguration des Programms ist sehr einfach: Über die Option Profile kann man neues WLAN-Hotspots hinzufügen oder bestehende editieren. Anschließend muss der Anwender nur die Option Freigabe der Internetverbindung aktivieren. Der Hotspot taucht als normaler WLAN-Zugangspunkt auf, mit dem sich die Geräte nach Eingabe des Passwortes verbinden lassen. Zusätzlich kann man über Neues Gerät hinzufügen die Optionen für ein Wi-Fi Protected Setup aufrufen.

LAN-Verbindungen priorisieren

Ist ein Windows-7-Rechner per LAN und WLAN mit einem Netzwerk verbunden, kann es sein, dass die normalerweise langsamere WLAN-Verbindung bevorzugt wird. Mit einer Priorisierung lässt sich der bevorzugte Netzwerktyp allerdings einstellen.

Reihenfolge: Über das Menü kann man die Priorität der Netzwerkadapter anpassen.

Hat ein PC mit Windows 7 gleichzeitig eine WLAN und LAN-Verbindung, wird oftmals das langsamere WLAN bevorzugt. Um dies zu ändern öffnet man zunächst das Netzwerk- und Freigabecenter und wählt dann die Option Adaptereinstellungen ändern. Im Folgenden Menü sollte man alle installierten Netzwerkadapter samt deren aktuellem Status sehen.

Ein Druck auf die Alt-Taste erweitert die Ansicht um die Menüleiste. Hier kann man im Menü Erweitert die Erweiterten Einstellungen aufrufen. Im Bereich Verbindungen lässt sich nun die Priorität festlegen, in der Windows 7 aktive Netzwerkverbindungen nutzen soll.

WLAN-Einstellungen auf USB-Stick kopieren

In Windows 7 lassen sich die WLAN-Konfigurationseinstellungen einfach an andere Systeme weitergeben. Dazu steht ein Assistent zur Verfügung, der die Zugangsdaten samt Einstellung auf ein USB-Medium überträgt.

Der Assistent für die Weitergabe der Zugangsdaten findet sich in der Verwaltung der drahtlosen Netzwerke unter Systemsteuerung\Netzwerk und Internet\Drahtlosnetzwerke verwalten.

WLAN: Mit Hilfe des Assistenten lassen sich auch komplizierte WiFi-Einstellungen übertragen.

Ein Rechtsklick auf das jeweils gespeicherte WLAN zeigt die Eigenschaften, dort können Nutzer mit administrativen Rechten die Option Dieses Netzwerkprofil auf ein USB-Flashlaufwerk kopieren. Ein Klick auf den Link startet den Assistenten.

Natürlich können die Informationen auch auf anderen Systemen wieder eingespielt werden. Der Assistent richtet einen Autostart-Eintrag ein, sobald ein USB-Stick am System angemeldet wird, zeigt der Autostart einen Drahtlosnetzwerkinstallations-Assistent an, der die Informationen in das jeweilige System überträgt.

WLAN-Passwort erfolgreich wechseln

Aus Sicherheitsgründen wird insbesondere in Unternehmens-Funknetzen das Kennwort in regelmäßigen Abständen gewechselt. Systeme mit Windows 7 reagieren darauf manchmal mit einem Fehler. Nach der Eingabe des neuen Passworts erscheinen Fehlermeldungen.

Wird das Kennwort für das WLAN gewechselt, so erscheint zwar beim nächsten Verbinden eines Notebooks mit dem Funknetz eine Passwort-Abfrage. Nach der Eingabe kommt aber öfter keine Verbindung zustande.

Handarbeit: Wenn Windows Probleme beim Wechsel des Kennworts meldet, muss der Anwender den neuen Schlüssel manuell eintragen.

Momentan muss der Benutzer sich mit einem Workaround behelfen. Rufen Sie dazu einfach im Netzwerk- und Freigabecenter das jeweilige Funknetz per Rechtsklick auf. In den Eigenschaften auf der Registerkarte Sicherheit tragen Sie dann das neue Passwort im Feld Sicherheitsschlüssel ein.

Zwei Netzwerkkarten parallel betreiben

Oft müssen Anwender zwei Netzwerkkarten in einem Computer parallel betreiben, um etwa über WLAN ins Internet zu gelangen und gleichzeitig über den Netzwerkanschluss mit einem NAS zu arbeiten. Das führt häufig zu Netzwerkkonflikten, die man mit den entsprechenden Einstellungen aus dem Weg gehen kann.

Löschen: Die Netzwerkschnittstelle, die keine Verbindung ins Internet ermöglicht, kommt ohne Standardgateway aus.

Bei dem Problem versucht Windows, über das Netzwerk-Interface, mit dem das NAS verbunden ist, ins Internet zu gelangen. Dieser gleichzeitige Internetzugriff führt zu Netzwerkfehlern. Die Ursache liegt beim Standardgateway, das für die Verbindung zu anderen Netzen verantwortlich ist und jeweils für beide Geräte-Schnittstellen eingetragen ist. Entfernt man das Gateway von der Schnittstelle mit der angeschlossenen Netzwerkfestplatte, klappt alles wieder reibungslos.

Die Netzwerkverbindungen lassen sich über die Systemsteuerung verwalten. Rufen Sie mit einem Rechtsklick auf die Netzwerkkarte deren Eigenschaften auf. Nach einem Doppelklick auf Internetprotokoll Version 4 unter Windows 7 können Sie das Standardgateway außer Betrieb nehmen, indem Sie im gleichnamigen Eingabefeld die IP-Adresse entfernen.

Problem und Lösung: Verzeichnisfreigabe wird automatisch getrennt

Auch unter Windows 7 können Sie Ordner für andere Computer im Netzwerk freigeben. Allerdings werden den anderen Nutzern die Verzeichnisse nach 30 Minuten als nicht verfügbar angezeigt. Erst nach einigen Doppel-Klicks auf das Verzeichnis im Explorer wird die Verbindung dann wieder hergestellt. Der Vorgang wieder holt sich immer nach einer halben Stunde Leerlauf.

It is not a bug, it is a feature. Genauer: Nach 30 Minuten schlägt das Auto-Disconnect Feature von Windows 7 zu und trennt die Verbindung. Die Trennung erfolgt nach einem festgelegten Leerlaufintervall und die ursprünglich freigegebenen Ordner werden im Windows Explorer entsprechend gekennzeichnet.

Schnelle Hilfe: Eine Kommandozeile in der Konsole deaktiviert die Autotrennung.

Sie können das Zeitintervall bis zur Trennung entweder selbst festlegen oder die Sicherheitsfunktion komplett deaktivieren. Starten Sie dazu die Konsole CMD und verwende Sie zum Abschalten der Autotrennung folgende Befehlszeile:

net config server /autodisconnect:-1

Wenn Sie ein anderes Zeitintervall festlegen wollen (beispielsweise 60 Minuten), dann ändern Sie die Befehlszeile in:

net config server /autodisconnect:60

Der zulässige Wertebereich für den Parameter in der Befehlszeile beträgt -1 bis 65535 Minuten. Der Wert "0" deaktiviert Autodisconnect übrigens nicht, sondern führt nur zu einer sofortigen Trennung. Allerdings schaltet er den Remote Access Service (RAS) ab.

Besonderheit: Wenn die Konsole Ihnen beim Tuning von Autodisconnect mit der Meldung "Zugriff verweigert" Ihren Änderungswunsch untersagt, dann bleibt der Weg über die Registry. Starten Sie dazu Regedit oder einen anderen Registry-Editor und suchen/öffnen Sie dann den Eintrag

HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\LanmanServer\Parameters

Dort können Sie den Doppelwort-Wert für Autodisconnect ebenfalls ändern. Allerdings sind negative Zahlen nicht erlaubt. Diese Einschränkung gilt allerdings auch für den Konsolenbefehl, der dazu jedoch zwei zusätzliche Registrierungsschlüssel in der Registrierung hinzugefügt und Autodisconnet entsprechend verändert:

anndelta: REG_DWORD: 0x00000bb8

announce: REG_DWORD: 0x000000f0

autodisconnect: REG_DWORD: 0xffffffff

Mehr Infos zur Funktionsweise des Parameters Autodisconnect finden Sie in der Microsoft-Support-Datenbank.

Von der Sicherheitstrennung sind Windows 7 und Microsoft Windows Server 2003, Microsoft Windows 2000 Server und Microsoft Windows Small Business Server 2003 betroffen. Auch unter Windows XP, Windows Vista und Windows NT gibt es Autodisconnect.

Drucker je nach Netzwerk automatisch wählen

Windows 7 bietet die Möglichkeit, dass Standard-Drucker gewechselt werden, wenn sich der Rechner mit einem anderen Netzwerk verbindet. Dieses Location Aware Printing muss allerdings zunächst aktiviert werden.

Automatische Auswahl: Das Location Aware Printing Feature kann Drucker je nach dem aktuellen Netzwerk auswählen.

Das Location Aware Printing-Feature soll mobilen Nutzern helfen, die Funktion kann je nach dem verbundenen Netzwerk einen anderen Drucker automatisch konfigurieren - etwa wenn man vom Arbeitsnetzwerk in das LAN zuhause wechselt. Die Funktion wird in den Einstellungen zu Geräten und Druckern konfiguriert.

Dazu muss auf der Standarddrucker gewählt werden, in der Menüleiste über den Geräten kann man anschließend die Option "Standarddrucker verwalten" auswählen. Darauf öffnet sich ein neuer Dialog, dort lässt sich das Netzwerk auswählen und ein entsprechender Drucker zuordnen.

Diese Lösung funktioniert mit Windows 7, setzt allerdings die Versionen Professional, Enterprise oder Ultimate voraus.

Richtlinien für Benutzerkonten von Servern und PCs prüfen und ändern

Die Eingabe des Logins samt Kennwort am Computer gibt immer wieder Anlass zum Ärger. Entweder ist die Gültigkeit des Benutzernamens abgelaufen oder der Rechner wurde wegen falscher Passworteingabe gesperrt. Wir zeigen, wie Sie die Richtlinien für Ihr Benutzerkonto selber überprüfen können.

Mit dem Login am Computer sind wichtige Parameter verknüpft, von denen der Anwender in der Regel nichts weiß. Mit dem bordeigenen Kommandozeilenbefehl net accounts können Sie diese Benutzerkontenrichtlinien wie Kennwort-Zeichenlänge oder die Gültigkeitsdauer des Kennwortes auf einem sehr einfachen Wege selber überprüfen und je nach Netzwerkinfrastruktur beziehungsweise Freigaben auf dem Domänencontroller auch ändern.

Allerdings sind für die Änderung der Parameter Administrationsrechte notwendig - für die Ansicht nicht. Die Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten kann unter Windows 7 über den Pfad Start / Alle Programme / Zubehör / rechte Maustaste auf die Eingabeaufforderung / linke Maustaste auf Als Administrator ausführen gestartet werden. Kürzer ist der Weg über das Suchfenster des Start-Button Programme/Dateien durchsuchen. In diesem Fenster muss der Anwender den Befehl cmd eingeben und bei gedrückten Tasten Strg und Shift die Return-Taste betätigen. Nun muss der User den Befehl net accounts eingeben und mit Enter abschließen. Im Eingabefenster wird dem Anwender mitgeteilt, mit welchen Parametern sein aktuelles Benutzerkonto arbeitet. Mit dem Befehl net accounts /? lassen sich alle Befehlsoptionen auflisten. Sie haben folgende Bedeutung:

/forcelogoff: Bestimmt die Dauer (Minuten) einer Benutzersitzung - vorausgesetzt die Anmeldezeit ist überschritten oder das Benutzerkonto ist abgelaufen.

/minpwlen: Legt die minimale Kennwortlänge fest.

/maxpwage: Bestimmt die maximale Gültigkeitsdauer eines Kennwortes.

/minpwage: Legt die minimale Gültigkeitsdauer eines Kennwortes fest.

/uniquepw: Gibt vor, nach wie viel Kennwortänderung dasselbe Kennwort wieder benutz werden darf.

/domain: Legt fest, auf welchem Domaincontroller der Befehl durchgeführt werden soll.

Bildergalerie: Benutzerkontenkontrolle mit dem Befehl net accounts.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
net accounts Befehls-Syntax.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
net accounts Übersicht
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
net accounts mit forcelogoff-Befehl.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
Eingabeaufforderung mit Admin Rechten.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
Um Admin-Rechte zu erhalten, muss nach Eingabe von CMD die Shift- und Strg-Taste gleichzeitig gedrückt werden und dann mit Enter bestätigt werden.
Benutzerkontenrichtlinien mit net accounts überprüfen
CMD Konsole mit Administratorrechten.

Der Tipp, um die Benutzerkontenrichtlinien mit dem Kommandozeilenbefehl net accounts selber zu checken oder zu verändern, gilt für alle Systeme, die mit aktuellen Windows-Betriebssystemen ausgestattet sind.

WLAN per Kommandozeile verwalten

In Windows 7 ist eine umfangreiche Kommandozeile integriert. Über diese kann man sich via netsh auch mit einem WLAN verbinden - oder den kompletten Vorgang von einem Script steuern lassen.

Zunächst muss man in eine Kommandozeile wechseln, dieser ist die Voraussetzung für netsh. Das Tool stellt zahlreiche Funktionen rund um WiFi zur Verfügung, die sich so auch in entsprechende Skripte integrieren lassen. Der Befehl netsh wlan show networks zeigt beispielsweise alle verfügbaren Netzwerke an - egal ob diese eine SSID übertragen oder nicht.

Um sich nun per Kommandozeile oder Script mit einem Netzwerk zu verbinden, muss ein passendes Profil als XML-Datei angelegt sein. Der Befehl netsh wlan export profile erstellt eine passende Vorlagendatei. Dazu sollte man noch den Schalter folder=Laufwerk\Ordnername nutzen, um die Information schnell zu finden. Unter Umständen muss der Ordner zunächst angelegt werden.

Kommandozeile: Per netsh kann man sich auch ohne Assistent mit einem WLAN verbinden.

Diese XML-Datei kann man nun bearbeiten und mit den notwendigen Zugangsinformationen versehen. Wer es sich einfach machen will, exportiert die Datei von einem Rechner, der bereits mit dem WLAN verbunden ist. Auf einem neuen PC kann man die Konfiguration anschließend über den Befehl netsh wlan add profile filename="Laufwerk\Ordner\Dateiname.xml" einlesen. Der Befehl netsh wlan connect SSID sollte anschließend die Verbindung herstellen. Wie bereits erwähnt lässt sich dieser Vorgang auch über die Windows Power Shell skriptgesteuert durchführen. Weitere Informationen zur Power Shell finden Sie im Artikel "Shell Scripting unter Windows".

Probleme mit der Heimnetzgruppe beheben

Die Netzwerkfunktion "Heimnetzgruppen" soll es unter Windows 7 einfach machen, private PCs in einem LAN zu vernetzen. Doch wenn die Funktion nicht klappt, beginnt die Fehlersuche. Wir zeigen Ihnen eine mögliche Lösung.

Die Heimnetzgruppen von Windows 7 sind insgesamt von fünf Diensten abhängig. Diese sind im Einzelnen: Heimnetzgruppen-Anbieter, Heimnetzgruppen-Listener, Peer Name Resolution-Protokoll, Peernetzwerk-Gruppenzuordnung und Peernetzwerkidentitäts-Manager.

Störanfällig: Wenn die Heimnetzgruppe nicht funktioniert, sollte man die dazugehörigen Dienste überprüfen.

Stellen Sie zunächst sicher, dass alle diese Dienste gestartet sind und problemlos laufen. Dazu rufen Sie mit der Tastenkombination Windows + R die Eingabeaufforderung auf und tippen services.msg. Alternativ können Sie auch im Suchfenster des Startmenüs einfach Dienste eingeben. Prüfen Sie nun, ob alle Dienste gestartet sind und starten Sie eventuell inaktive Einträge.

Doch nicht immer lassen sich die Dienste problemlos starten, in einigen Fällen liefert Windows den kryptischen Fehlercode 0x80630801 wenn Peer Name Resolution-Protokoll gestartet werden soll. Das deutet auf einen Fehler in der Datei idstore.sst hin. Diese muss im Normalfall lediglich gelöscht werden, der Dienst legt sie beim Neustart wieder an. Allerdings ist sie ein wenig vertrackt zu finden. Die Datei ist unter C:\Windows\ServiceProfiles\LocalService\AppData\Roaming\PeerNetworking abgelegt. Um auf den Pfad zugreifen zu können, benötigen Sie administrative Rechte. Diese erhalten Sie, wenn Sie als Administrator den Ordner C:\Windows\ServiceProfiles\LocalService öffnen und die Abfrage bestätigen. Der Ordner AppData ist übrigens nicht sichtbar, sie können aber in den Ordner wechseln, indem sie ihn über die Eingabeleiste des Windows Explorers direkt eintippen.

Windows-PC in WiFi-Hotspot verwandeln

Windows 7 beinhaltet ein wenig bekanntes Feature, mit dem man eine aktive Internetverbindung über WiFi mit anderen Geräten teilen kann. Praktischerweise lässt sich dieser komplett per Kommandozeile einrichten.

Mit der Hotspot-Funktion will Microsoft scheinbar die völlig veraltete und unsichere Ad-Hoc-Funktion durch einen moderneren virtuellen Hotspot ersetzen. Ein weiterer Vorteil: Mit dem Hotspot kann sich mehr als ein Gerät verbinden.

Der Hotspot wird über mehrere Schritte konfiguriert. Zunächst benötigt man eine Kommandozeile mit administrativen Rechten, die Konfiguration läuft über die Netshell.

Mit

netsh wlan set hostednetwork mode=allowed|disallowed

wird der Modus grundsätzlich erlaubt oder verboten.

Die grundlegende Einstellung erledigt anschließend der folgende Befehl:

netsh wlan set hostednetwork ssid=WLAN-SSID key=Passwort/Passphrase keyUsage=persistent|temporary

Die Verschlüsselung des WLANs ist übrigens immer WPA2 Personal. In der Netzwerkübersicht taucht anschließend ein neuer WiFi-Adapter auch.

Der neue Hotspot lässt sich mit dem Befehl:

netsh wlan start hostednetwork

starten - hat dann allerdings noch keine Verbindung ins Internet.

Besser als Ad-Hoc: Windows 7 bringt alle Funktionen für einen virtuellen Hotspot mit.

Um nun etwa eine Hotspot-Verbindung vom Notebook mit einem Smartphone zu teilen, muss man die aktive Verbindung ins Web mit dem virtuellen Adapter teilen. Das erledigt man am einfachsten über die Freigabe-Option, diese erreicht man über die Eigenschaften des jeweiligen Adapters.

Zunächst muss man den Haken bei "Anderen Benutzern im Netzwerk gestatten…". Anschließend wählt man aus dem Dropdown-Menü aus, mit welchem Adapter die Verbindung geteilt werden soll - in unserem Fall ist das wahrscheinlich der Drahtlosadapter mit der höchsten Ziffer.

Den Hotspot kann man über den Befehl

netsh wlan stop hostednetwork

wieder beenden.

Das Feature ist in Windows 7 und Windows Server 2008 R2 enthalten. Wer es sich ein wenig einfacher machen möchte, kann auch das kostenlose Tool Virtual Router verwenden. Wer weitere Informationen zur Hostednetwork-Funktion sucht, der findet in diesem Blogeintrag des TechNet eine ausführliche Beschreibung.

Wake-On-Lan-Funktion aktivieren

Wake on LAN ist eine praktischer Funktion, mit der sich Rechner bequem über das Netzwerk starten lassen. In Windows 7 muss man allerdings neben der BIOS-Einstellung auch noch den Netzwerkadapter konfigurieren.

Wer Wake on LAN zusammen mit Windows 7 oder Windows Server 2008 R2 verwenden will, muss neben der Konfiguration im BIOS des jeweiligen Systems unter Umständen noch zusätzliche Einstellungen in den Optionen der jeweiligen Netzwerkadapter vornehmen.

Um die WoL-Funktion in Windows zu aktivieren, muss man zunächst in die jeweiligen Adapter aufrufen und über den Status in die Eigenschaften wechseln. Hier zeigt ein Klick auf Konfigurieren" die weiteren Eigenschaften des jeweiligen Adapters.

Magisches Paket: In Windows 7 müssen die Adaptereinstellungen unter Umständen angepasst werden, damit WoL funktioniert.

Die notwendigen Optionen finden sich im Reiter Erweitert, genauer gesagt in der Eigenschaft Wake on Magic Packet. Der Wert dieser Einstellung muss auf "Aktiviert" gesetzt sein, damit der Rechner die WoL-Pakete verarbeiten kann.

Der Tipp funktioniert mit allen Versionen von Windows 7. Um auf die Eigenschaften zugreifen zu können, sind Admin-Rechte notwendig.

TCP/IP-Einstellungen per Netsh im- und exportieren

Export: Mit Hilfe der Net Shell kann man die TCP/IP-Einstellungen exportieren.

Mit der Network Shell, kurz Netsh, lassen sich zahlreiche Admin-Aufgaben bequem von der Kommandozeile erledigen. So kann man über die Kommandozeile und Netsh unter Windows die Einstellungen rund um TCP/IP bequem in eine Textdatei exportieren und wieder einlesen.

Einer der weniger bekannten Befehle ist "dump", mit dem sich die kompletten TCP/IP-Einstellungen speichern und exportieren lassen.

Der entsprechende Befehl dafür lautet:

Netsh -c interface dump > Pfad\Dateiname.txt

Um die Konfiguration wieder einzuspielen nutzt man den Befehl

Netsh -f Pfad\Dateiname.txt

Der Tipp funktioniert mit allen aktuellen Windows-Varianten.

Dropbox-Nutzer mit Nmap aufspüren

Nicht jede Firma möchte den Cloud-Speicherdienst Dropbox im Unternehmensnetzwerk haben. Mit Hilfe des Netzwerkscanners Nmap kann man Nutzer aufspüren, die den Dienst betreiben.

Nicht immer sind Firmen erfreut, wenn Nutzer ihre Dateien über den Cloud-Dienst Dropbox mit anderen Rechnern abgleichen. IT-Richtlinien, Compliance-Vorgaben oder einfach Sicherheitsbedenken können dem Einsatz des Dienstes ein schnelles Ende bereiten. Der Netzwerkscanner Nmap hilft Admins, welche die Einhaltung der Richtlinien überprüfen wollen.

Spürhund: Nmap kann per Script die Dropbox-Nutzer im Netzwerk auflisten.

Da Dropbox die Ports 80 und 443 nutzt, ist ein normaler Portscan relativ nutzlos. Nmap lässt sich aber alternativ auch mit Hilfe von Scripts auf spezielle Dienste ansetzen.

Spätestens seit Version 5 des Scanners liegt das Script "broadcast-dropbox-listener.nse" bei. Dieses lauscht nach dem Start passiv alle 20 Sekunden, ob sich der Dropbox-Dienst im Netzwerk über UDP-LAN-Sync-Requests auf Port 17500 bemerkbar macht. Findet das Script entsprechende Kommunikation, gibt es die IP und den Namen des jeweiligen Rechners aus.

Das Script wird auf der Kommandozeile in Windows über den Befehl

Nmap --script=Laufwerksname:\Programme\Nmap\scripts\broadcast-dropbox-listener.nse

gestartet, es funktioniert analog auch unter Linux sowie über das grafische Frontend Zenmap. Sollte das Script der eigenen Nmap-Installation nicht beiliegen, kann es hier heruntergeladen werden.

Das Script und Nmap arbeiten unter Windows, Linux und MacOS.

IP-Konfiguration von Windows-PCs einfach ermitteln

Die Informationen, die sich mit dem Befehl "ipconfig" auf der Kommandozeile abrufen lassen, müsste man doch auf der grafischen Windows-Oberfläche bequemer anzeigen können. Unser Tipp zeigt, wie es geht.

In Windows Vista und Windows 7 rufen Sie dazu das Netzwerk- und Freigabecenter auf. Darin klicken Sie neben dem Eintrag für das aktive Netzwerk unter Verbindungen auf den entsprechenden Link. Nach einem Klick auf die Schaltfläche Details… lassen sich die Verbindungsinformationen wie die aktuelle IP- und Router-Adresse oder die Subnetzmaske ablesen.

Netzwerk en detail: Auch auf der grafischen Oberfläche zeigt Windows alle relevanten IP-Informationen an.

In Windows XP rufen Sie in der Systemsteuerung die Netzwerkverbindungen auf. Ein Doppelklick auf den entsprechenden Namen, zum Beispiel LAN-Verbindung, ruft den Status auf. Klicken Sie auf der Registerkarte Netzwerkunterstützung auf Details..., und Sie erhalten die gewünschten Daten.

Der Trick funktioniert für Windows XP, Windows Vista und Windows 7.

Überflüssige Tunneladapter in Windows entfernen

Gerade wer häufig in vielen verschiedenen Netzwerken unterwegs ist, bekommt schnell immer neue Tunneladapter installiert. Nicht selten sammeln sich über 100 von ihnen an. Da sie alle als Schnittstellen in der Ausgabe des Befehls ipconfig auftauchen, fällt es schwer, den Überblick zu bewahren.

Sichtbar gemacht: Die Tunneladapter erscheinen im Gerätemanager erst dann, wenn man auch die ausgeblendeten Geräte anzeigen lässt.

Ein Tunneladapter verpackt Datenpakete eines anderen Verbindungsprotokolls in TCP/IP Pakete, um sie auf diese Weise über das Internet an die passende Gegenstelle zu senden. P2P-Netze arbeiten mit diesem Mechanismus, aber auch die Übersetzung von IPv6 zu IPv4 funktioniert so.

Die Tunneladapter (6zu4- beziehungsweise ISATAP-Adapter) lassen sich im Gerätemanager sichtbar machen, wenn man unter Ansicht den Befehl Ausgeblendete Geräte anzeigen wählt. Allerdings kann man sie lediglich einzeln anklicken und löschen. Bequemer geht es mit dem Kommandozeilen-Programm devcon.exe, das auch mit neueren Windows-Versionen zusammenarbeitet und von Microsoft zum Download angeboten wird. Das Archiv enthält eine 32- und eine 64-Bit-Version.

Zugriffe auf Windows-Netzwerkfreigaben überwachen

Unter Windows lässt sich mit wenigen Klicks eine Überwachung der Freigaben aktivieren. So kann man mit Bordmitteln erkennen, welcher Nutzer welche Datei ändert. Das funktioniert nicht nur auf Windows-Servern, sondern auch mit den Desktop-Versionen.

Freigaben auf einem Windows-System lassen sich mit einem einfachen Trick überwachen. Windows speichert dabei unter anderem, welche Daten von den Nutzern verändert oder neu erstellt werden.

Die Überwachung wird im Kontextmenü des jeweiligen Ordners aktiviert. Nach einem Klick auf die Eigenschaften des Ordners ist der Reiter Sicherheit das nächst Ziel. Am unteren Ende reicht ein Klick auf die Schaltfläche Erweitert, um weitere Optionen aufzurufen. Die Überwachung findet sich anschließend im entsprechenden Reiter.

Überwachung aktivieren: So sieht man, welcher Nutzer Änderungen vornimmt.

Um eine neue Überwachung anzulegen, klickt man im nächsten Dialog (der administrative Rechte erfordert) auf Hinzufügen. Windows fragt nun ab, welche Gruppen oder Benutzer hinzugefügt werden sollen, im Zweifel hilft hier das Objekt Jeder. Ein Klick auf OK führt zur letzten Konfiguration, in der man noch definieren kann, welche Zugriffe überwacht werden sollen.

Die Funktion ist in allen aktuellen Versionen von Windows enthalten. Die jeweiligen Änderungen lassen sich über die Ereignisanzeige in Windows einsehen.

Neu: Windows-PC im Netzwerk verstecken

Die Windows-Netzwerkumgebung zeigt ohne spezielle Konfiguration alle Rechner im aktuellen LAN an. Nicht immer ist dieses Verhalten aber erwünscht. Mit einem kleinen Trick kann man dafür sorgen, dass ein bestimmter PC für die anderen User im Netzwerk unsichtbar ist.

Verborgen: Über die Windows-Kommandozeile lassen sich PCs so konfigurieren, dass sie im LAN unsichtbar sind.

Öffnen Sie unter Windows die Eingabeaufforderung als Administrator. Geben Sie dann in der Kommandozeile Folgendes ein:

net config server /hidden:yes

Die neue Einstellung lässt sich mit diesem Befehl überprüfen:

net config server

In der Zeile Unsichtbarer Server sollte nun der Eintrag Ja erscheinen. Durch diese Änderung sollte das Windows-System nicht mehr in der Netzwerkumgebung zu sehen sein.

Der Trick funktioniert mit Windows XP, Windows Vista und Windows 7.

Neu: RDP-Probleme beim Zugriff auf Windows 7 und Windows Server 2008 lösen

Beim Fernzugriff auf ein System mit Windows 7 oder Windows Server 2008 von einem PC mit Windows XP oder Linux gibt es oft Schwierigkeiten. Das Problem steckt im Remote Desktop Protocol (RDP). Ein Tool von Microsoft hilft hier weiter.

Neue Schnittstelle: Um sich mit modernen Windows-PCs per RDP zu verbinden, muss man unter Windows XP CredSSP erst aktivieren.

Seit RDP-Version 6.0 ist unter Windows eine zusätzliche Authentifizierung vor dem Aufbau der RDP-Verbindung notwendig. Dazu greift Windows auf die Schnittstelle CredSSP (Credential Security Support Provider) zurück, die auch Windows XP mit Service Pack 3 unterstützt - allerdings ist die Funktion standardmäßig deaktiviert. Microsoft stellt ein Tool zur Verfügung, mit dem der Benutzer die gewünschte Anpassung automatisch durchführen lassen kann. Wer die erforderlichen Einstellungen lieber in Eigenregie vornimmt, findet ebenfalls auf der genannten Microsoft-Seite eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Schlecht hingegen sieht es für Anwender aus, die sich von einem Linux-System aus verbinden wollen. In diesem Fall hilft nur, auf dem Server Verbindungen zuzulassen, die eine beliebige RDP-Version unterstützen.

Der Trick funktioniert mit Windows-XP- und Linux-PCs, die sich zu einem Rechner verbinden wollen, der unter Windows 7 oder Windows Server 2008 läuft. (cvi/hal/mje)