Die Untersuchung brachte ans Licht, dass über die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) einen vertraulichen Umgang mit ihren persönlichen Daten in Unternehmen und Institutionen bezweifeln. 95 Prozent der befragten Berufstätigen geben an, dass vertrauliche Informationen in ihrem Unternehmen Gefahr laufen, gestohlen zu werden. Nahezu ein Drittel (30 Prozent) der befragten Erwerbstätigen aus kleinen und mittelständischen Unternehmen geben an, dass ihre Unternehmen über keine Richtlinien zum Datenschutz verfügen. Für die Studie wurden in Online-Panels 500 Personen über 18 Jahre durch das Marktforschungsunternehmen Dynamic Markets befragt, darunter 250 Berufstätige.
"Datendiebstahl bleibt in Unternehmen ein gut gehütetes Geheimnis, insbesondere wenn eigene Mitarbeiter der Grund des Übels sind. Abgesehen von dem damit verbundenen Imageschaden bietet das Bundesdatenschutzgesetz nur schwache Sanktionen. Deshalb empfiehlt es sich für Unternehmen in jedem Arbeitsvertrag eindeutige Richtlinien für den Umgang mit gedruckten Unterlagen und elektronischen Daten festzulegen und über deren Kenntnis und Einhaltung mindestens einmal im Jahr zu belehren. Nur so können Unternehmen den aktuellen Wissensstand ihrer Mitarbeiter absichern und deren Verhalten gegebenenfalls daran messen. Für den Fall der Fälle haben Unternehmen dann die Möglichkeit, gegen Verstöße rechtlich vorzugehen", so Kerstin Mutz, Rechtsanwältin und Ansprechpartnerin im Internet-Forum unter www.fellowes.com/datendiebe-chancenlos.
Das Forum soll mittelständischen Unternehmen Unterstützung in Sachen Datenschutz und Mitarbeiteraufklärung bieten und liefert Informationsmaterial sowie Datenschutzratgeber zum Lesen, Herunterladen und Ausdrucken. Ziel der Kampagne ist es, kleine und mittlere Unternehmen auf Datenschlupflöcher in ihren Unternehmen aufmerksam zu machen und ihnen konkrete Hilfestellungen für den Unternehmensalltag zu geben. Herzstück der Kampagne ist ein Online-Datenschutztraining, das Unternehmen und deren Mitarbeiter kostenlos absolvieren können.
Details der Studie im Überblick
-
98 Prozent der Befragten misstrauen mehr oder weniger dem Umgang mit ihren personenbezogenen Informationen durch Unternehmen und Institutionen.
-
95 Prozent der befragten Berufstätigen geben an, dass in ihrem Unternehmen die des Datendiebstahls sehr hoch ist.
-
77 Prozent der befragten Berufstätigen in KMU sind der Meinung, dass die Computer in ihrem Unternehmen in Sachen Sicherheit gefährdet sind.
-
78 Prozent der befragten Berufstätigen sagen, dass es in ihrem Unternehmen Richtlinien in Bezug auf den Identitätsschutz gibt (das bestätigen 89 Prozent der Berufstätigen in großen Unternehmen und 70 Prozent der Berufstätigen in KMU).
-
14 Prozent der Berufstätigen sagen, dass ihr Unternehmen am Arbeitsplatz keine Möglichkeit zur sicheren Entsorgung von Unterlagen anbietet.
-
64 Prozent der Berufstätigen sagen, dass vertrauliche Informationen aus Papierkörben entwendet werden können.
-
38 Prozent der befragten Berufstätigen geben zu, dass sie nicht jedes vertrauliche Dokument sicher entsorgen.
-
65 Prozent der Berufstätigen sind der Meinung, ihr Unternehmen müsse mehr für den sicheren Umgang mit vertraulichen Informationen tun. (Computerwoche/hal)