Datenpanne

Finanzdienstleister AWD verliert 27.000 Kundendaten

Wieder einmal hat ein Unternehmen im großen Stil Nutzerdaten verloren. Dem NDR wurde ein Datensatz des Finanzdienstleisters AWD zugespielt, der detailierte Informationen zu Personen und deren Geldanlagen enthält.

Erneut ist eine Datenpanne bekannt geworden. Dem NDR wurden 27.000 Datensätze mit Informationen zu Kunden des Finanzdienstleisters AWD zugespielt. Neben persönlichen Daten sind auch Details zu den Geldanlagen der AWD-Kunden enthalten. Laut dem NDR habe der Informant die Daten von einem AWD-Landesdirektor zur Kundenakquise erhalten und weitergegeben. Der Konzern hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, weitere Angaben will AWD nicht machen.

Sicherheitsexperten haben für diesen Vorfall kein Verständnis. Ingo Wachter von PGP Deutschland kommentiert den Vorfall damit, dass bei unternehmen, die mit Hundert Millionen Euro hantieren teilweise noch nicht einmal das kleine Einmaleins der Datensicherheit beherrscht wird. „Auf Außenwirkung bedacht, investierten Unternehmen große Summen in Werbe- und PR-Maßnahmen, unterlassen es aber, für vergleichsweise kleines Geld dafür zu sorgen, dass sie ihrer Sorgfaltspflicht beim Umgang mit Kunden- und Interessentendaten nachkommen können“, so Wachter weiter.

Datenzwischenfälle würden laut einer Ponemon-Studie bis zu 2,4 Millionen Euro pro Vorfall kosten. In den Kosten enthalten sind auch Angaben zur internen Aufarbeitung und dem Ansehens- sowie Vertrauensverlust bei den Kunden. Die betroffenen Kunden von AWD müssen, anders als bei früheren Vorfällen, aber informiert werden. Seit dem 01. September 2009 gilt ein verschärftes Datenschutzgesetz, das auch eine Benachrichtung vorsieht, wenn persönliche Daten in die Hände von unbefugten Dritten fallen. (mja)