Kostenlosen Release Candidate testen

Microsoft System Center Essentials 2010 – richtig installieren

29.04.2010 von Thomas Joos
Microsoft bietet seine Systemverwaltungs-Suite für mittelständische Unternehmen, System Center Essentials 2010, als Release Candidate zum kostenlosen Download an. Bei der Installation gilt es einige Punkte zu beachten.

Die Testversion der Microsoft System Center Essentials 2010 ist offiziell auf 90 Tage begrenzt, lässt aber 500 Windows-Clients und bis zu 50 Windows-Server zur Verwaltung zu. Die herausragende Neuerung ist die Integration der wichtigsten Komponenten des System Center Virtual Machine Managers 2008 R2. System Center Essentials 2007 bietet keinerlei Möglichkeiten zur Verwaltung virtueller Server und Hosts, während System Center Essentials 2010 stark in Richtung Verwaltung virtueller Server abzielt. Das bedeutet, dass vor allem Unternehmen, die mehrere Hyper-V-Server einsetzen, durch den Einsatz von System Center Essentials 2010 einige Vorteile in der Verwaltung des Netzwerks nutzen können.

Systemvoraussetzungen – Migration

System Center Essentials 2010 lassen sich auch unter Windows Server 2008 R2 installieren, der Windows Server 2008 ab Service Pack 2 ist ebenfalls kompatibel. SCE 2010 kann man generell auch auf 32-Bit-Versionen von Windows Server 2003 ab Service Pack 2 und Windows Server 2008 installieren, die Installation unter den 64-Bit-Versionen ist aber empfohlen. Wollen Sie virtuelle Maschinen verwalten, müssen Sie System Center Essentials in jedem Fall unter Windows Server 2008 x64 oder Windows Server 2008 R2 installieren.

Da die Virtualisierung einer der zentralen Bereiche von System Center Essentials 2010 ist, ist der Einsatz ohne die Verwaltung von Hyper-V-Servern nicht besonders sinnvoll, da die Software ansonsten auch nicht mehr kann als SCE 2007. Die Installation unter Small Business Server 2008 und Essential Business Server 2008 ist ebenfalls möglich, setzt aber die 64-Bit-Version voraus. In EBS 2008 ist bereits System Center Essentials 2007 enthalten. Wer auf die neue Version setzen will, sollte das nur tun, wenn mehrere Hyper-V-Server im Einsatz sind.

Bildergalerie:
Microsoft System Center Essentials 2010 – Installation
Die Installationsoberfläche der System Center Essentials 2010.
Microsoft System Center Essentials 2010 – Installation
Die Unterstützung der Virtualisierung lässt sich während der Installation auswählen.
Microsoft System Center Essentials 2010 – Installation
Mögliche Probleme werden vor der Installation angezeigt.
Microsoft System Center Essentials 2010 – Installation
Fehlen Anwendungen auf dem Server, installiert System Center Essentials diese nach.
Microsoft System Center Essentials 2010 – Installation
Jetzt startet die eigentliche Installation.
Microsoft System Center Essentials 2010 – Installation
Erfolgreiche Installation von System Center Essentials 2010.

Damit Sie SCE im Unternehmen einsetzen können, muss eine Active-Directory-Infrastruktur vorhanden sein, da die Authentifizierung auf Active Directory aufbaut. Die Verwaltungskonsole können Sie, neben den genannten Serverversionen, auch unter Windows XP Professional (ab SP2) und Windows Vista, aber auch auf Windows 7 installieren. Setzen Sie im Unternehmen System Center Essentials 2007 ein, können Sie direkt auf SCE 2010 aktualisieren, der Installationsassistent erkennt die Vorgängerversion. Alle genannten Windows-Versionen lassen sich außerdem auch verwalten.

Vorbereitende Maßnahmen

Als Datenbank setzen System Center Essentials 2010 den SQL Server 2008 ab SP1 voraus. Findet der Vorbereitungsassistent keinen SQL-Server, installiert der Assistent automatisch SQL Server 2008 Express Edition. Hier speichert SCE seine Konfigurationsdaten. Itanium-basierte Versionen von Windows Server 2003/2008/2008 R2 lassen sich mit SCE 2010 nicht verwalten. Da in System Center Essentials 2010 auch Bestandteile von WSUS 3.0 SP2 enthalten sind, muss sich der Server direkt beim Windows-Update aktualisieren; eine Kaskadierung mit anderen WSUS-Servern ist nicht möglich.

Ausgangspunkt: Die Installationsoberfläche der System Center Essentials 2010.

Wollen Sie SCE 2010 testen, laden Sie sich zunächst alle vier Dateien des Zip-Archivs herunter. Nach dem Download entpacken Sie alle vier Archive in ein gemeinsames Verzeichnis. Eine umfassende Anleitung zur Installation und Inbetriebnahme stellt Microsoft gesondert zur Verfügung. Das Handbuch für den Betrieb im Netzwerk finden Sie wiederum hier. Nach dem Entpacken klicken Sie doppelt auf die Datei setupsce.exe, um die Installation zu starten.

Installation von SCE 2010

Wenn Sie auf den Link Install im Startmenü von System Center Essentials 2010 klicken, startet die Software die Installationsoberfläche und beendet das Startmenü.

Falls virtuelle Server vorhanden sind: Die Unterstützung der Virtualisierung lässt sich während der Installation auswählen.

Bestätigen Sie die nächsten Seiten und wählen Sie aus, ob Sie auch die Komponenten zur Virtualisierung mitinstallieren wollen. Diese sind standardmäßig mit ausgewählt, machen aber nur dann Sinn, wenn Sie im Unternehmen mit System Center Essentials 2010 auch virtuelle Server verwalten wollen.

Nach der Auswahl überprüft der Assistent, ob auf dem Server alle Systemvoraussetzungen für System Center Essentials 2010 vorliegen. Sie erhalten anschließend eine Zusammenfassung, die Warnungen und Fehler enthält. Liegen nur Warnungen vor, können Sie die Installation problemlos starten, bei Fehlern lässt sich die Installation aber nicht fortsetzen.

Check: Mögliche Probleme werden vor der Installation angezeigt.

Auf der nächsten Seite erscheint eine weitere Neuerung der SCE 2010. Sobald die Lösung erkennt, dass nicht alle notwendigen Voraussetzungen gegeben sind, lassen sich eventuell fehlende Softwarekomponenten leicht nachinstallieren. Das ist neu bei SCE 2010: Sie müssen die Installation nicht abbrechen.

Automatismus: Fehlen Anwendungen auf dem Server, installiert System Center Essentials diese nach.

Wählen Sie die fehlenden Systemdienste aus, die System Center Essentials nachinstallieren soll. Als Nächstes installiert SCE diese Voraussetzungen auf dem Server, ohne dass Sie die Installation von SCE abbrechen müssen. Sie können in der Infrastruktur mit System Center Essentials 2010 auch nur einen Essentials Management Server installieren, der sich in der gleichen Domäne wie die anderen Serverbestandteile, zum Beispiel der Reporting-Server, befinden muss. Der Management-Server lässt sich auch auf einem Domänencontroller installieren und von der Datenbank trennen.

Umgebungsfragen

Den Essentials Reporting Server können Sie entweder auf dem gleichen Server oder auf einer getrennten Servermaschine installieren; das gilt auch für die Verwaltungskonsole. Die verwalteten Computer müssen sich übrigens nicht in der gleichen Domäne befinden, hier ist eine verteilte Domänenstruktur möglich. Allerdings muss zwischen den Domänen eine Vertrauensstellung bestehen. Neben 50 Windows-basierten Servern und 500 Windows-Clients können Sie auch bis zu 100 Netzwerkgeräte überwachen, die im Netzwerk verfügbar sind.

Positiver Bescheid: Jetzt startet die eigentliche Installation.

Haben Sie die Systemvoraussetzungen über den Installationsassistent von SCE installiert, starten Sie erneut die Installation. Die Software erkennt jetzt die installierte Datenbank. Alle weiteren Fenster sind selbsterklärend und einfach aufgebaut. Haben Sie sich noch mit einem Administratorkonto an der Domäne authentifiziert, installiert SCE die ausgewählten Module auf dem jeweiligen Server. Generell ist die erste Installation keine große Sache und schnell abgeschlossen. Wichtig ist, dass Sie nach der Installation über den Menüpunkt Computer noch die Hosts anbinden, auf denen die virtuellen Server installiert sind, die Sie mit System Center Essentials 2010 verwalten wollen.

Installation überprüfen

Nach der Installation zeigen System Center Essentials derselben an. Hier sollte bei keiner Komponente ein Fehler erscheinen. Startet die Konsole ohne Fehler und lassen sich Clients anbinden, ist die Installation wohl problemlos durchgelaufen.

Alles in Ordnung: Erfolgreiche Installation von System Center Essentials 2010.

Nach der Installation startet automatisch die Verwaltungskonsole von SCE. Dies gilt auch für den Assistenten zur Einrichtung von System Center Essentials und der Anbindung von Computern im Netzwerk. Nach der Installation sollten Sie den Assistenten einmal durcharbeiten. Sie können während der Einrichtung zum Beispiel auswählen, ob notwendige Einstellungen auf den verwalteten Computern durch lokale Richtlinien oder durch Gruppenrichtlinien erfolgen sollen.

Hier sollten Sie möglichst immer Gruppenrichtlinien einsetzen, über die SCE die notwendigen Einstellungen an die verwalteten Computer weitergibt. Verwenden Sie lokale Richtlinien, müssen Sie sehr viele Einstellungen auf den Client-Computern manuell vornehmen, zum Beispiel die Verteilung der Zertifikate und die Konfiguration der Firewall. (mje)