Bilder und Videos vom Windows-Mobile-Nachfolger

Microsoft stellt Windows Phone 7 vor

16.02.2010 von pte pte
Microsoft hat auf dem Mobile World Congress sein Windows Phone 7 Series (Windows Mobile 7) gezeigt. Sein Grundkonzept ist eine Absage an die Desktop-Ähnlichkeit von Windows Mobile. Multitouch-Funktionen und ein anderes Bedien- und Grundkonzept sollen das iPhone ein- und überholen.

"Wir mussten einfach etwas machen, dass sich von der Konkurrenz, aber auch von unserer Vergangenheit abhebt", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer während seiner Präsentation. Und weiter: "In einem Marktumfeld, in dem sich die Hersteller immer mehr angleichen und Anwendungen komplexer werden, haben wir uns mit der Windows Phone 7-Series vollkommen auf die Bedürfnisse unserer Kunden konzentriert". Microsoft hat sich deshalb an einem weniger Desktop-ähnlichen und „Nutzer-zentrischen“ Zugang für die Windows Phone 7 Series versucht. Das Ergebnis ist ein System, das sich anders als das iPhone mit den Apps, mit einem integrierten Bedienkonzept versucht.

Windows Phone 7 Series: Beim Nachfolger von Windows Mobile 6.5 soll alles anders werden.

Handys sollen nicht mehr wie PCs aussehen, sondern ein eigenes Design bekommen, so Joe Belfiori, Microsoft VP Windows Phone. "Das Handy ist ein Gerät, bei dem es sich um die Kommunikation mit Menschen dreht", betonte Belfiori. Um das zu unterstützen, setzt Microsoft auf sogenannte Live Tiles, die direkten Zugriff auf Programme, Dienste oder spezielle Hubs geben. Mit ihnen wurden zentrale Bedienaspekte wie Kontakte, Multimedia-Content oder Microsofts mobiles Office auf dem Dashboard realisiert und für den Benutzer jederzeit anpassbar gestaltet.

Windows Phone 7
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Bei Windows Phone 7 werden Internetfunktionen, Anwendungen, Photos, Spiele und sonstige Inhalte in sechs Bereiche gruppiert, den so genannten "Hubs". Diese Hubs sind als Überkategorien zu verstehen und fassen alle Aktionen zusammen, die ein Nutzer innerhalb des Hubs nützlich finden würde. Beispielsweise wären das die zuletzt kontaktierten Personen im Kontakte-Hub, oder Funktionen zur Bildverwaltung im Bilder-Hub. Das Interface des eigentlichen Startbildschirmes setzt auf einfach persönlich anpassbare Live Tiles, mit denen die Nutzer ihre Favoriten immer am Startbildschirm haben. Die Tiles dieser dynamischen Startseite aktualisieren sich automatisch, womit sie grundsätzliche Smartphone-Funktionen aus verschachtelten Untermenüs herausziehen und prominent auf dem Startbildschirm platzieren.

Ein Beispiel ist die People Tile, die Kommunikationskanäle wie E-Mail und soziale Netzwerke verknüpft. Neben einem Feed über die aktuellsten Aktivitäten von Freunden bietet sie die Möglichkeit, schnell direkt Kontakt etwa in Form von Facebook-Kommentaren aufzunehmen.

Ähnlich präsentiert sich der Umgang mit Multimedia-Inhalten, wobei Microsoft auf seine bereits durch den Zune HD bekannte und bewährte Zune-Software setzt. Bei Spielen gibt es eine Verbindung zu Xbox Live und somit ebenfalls ein etabliertes System. Für eine leichtere Handhabung setzt Microsoft auch auf eine intelligente Verknüpfung von Angeboten. Mit Applikationsübergreifenden Aktionen will Microsoft einen der größten Schwachpunkte des iPhones beseitigen. So kann bei Outlook-Terminen eine Adresse erkannt und direkt angewählt werden, um das Ziel in einer Bing-Maps-Anwendung anzuzeigen, ein echtes Plus gegenüber dem Apple Smartphone.

Die Benutzeroberfläche

Windows Phone 7: Das Interface setzt auf einfach persönlich anpassbare Tiles, mit denen die Nutzer ihre Favoriten immer am Startbildschirm haben. Die Tiles dieser dynamischen Startseite aktualisieren sich automatisch.
Foto:

Im Mittelpunkt des Bedienkonzepts stehen die sechs Hubs. Ein Hub fasst jeweils eine wichtige Tätigkeit zusammen und präsentiert gebündelt alle dem Benutzer möglichen Aktionen an einem Ort. Dabei Microsoft definiert die Hubs wie folgt:

People: Informationen zu allen Kontakten, wie etwa Live Feeds aus den sozialen Netzwerken, aber auch Bilder von Personen werden hier zusammen geführt. Dieser Hub ist außerdem der Ausgangspunkt für eigene Updates in den sozialen Netzwerken wie Facebook oder Windows Live. Einmal geschrieben, werden die Updates gleich in alle angelegten sozialen Netzwerke eingetragen.

Pictures: Vereinfacht das Veröffentlichen und Teilen von Bildern über soziale Netzwerke. Es ist nur noch ein Schritt zur Veröffentlichung in soziale Netzwerke nötig. Alle Bilder und Videos, vom PC und aus dem Internet, werden hier zusammen geführt.

Games: Die erste und einzige Xbox LIVE Integration auf einem Smartphone umfasst Spiele mit Xbox LIVE Unterstützung, weltweite Ranglisten und erlaubt die Darstellung von Spieler Avataren, Freundeslisten und Xbox LIVE Profilen. Xbox LIVE hat weltweit 23 Millionen aktive Nutzer. Microsoft will mit der direkten Integration seiner besonders in den USA zugstarken Xbox-Marke den mobile Spielemarkt angreifen, der in letzter Zeit besonders durch das iPhone einige Erschütterungen durchlebt hat und auch traditionellen Herstellern wie Nintendo zu schaffen macht.

Music + Video: Verbindet das Beste von Zune, Dateien vom PC sowie Online-Musikangeboten und verfügt über einen Radioempfänger. Mit Zune Social werden Empfehlungen mit Freunden mit ähnlichem Geschmack ausgetauscht, ähnlich dem Angebot von last.fm. Die Wiedergabe-Funktionen sind sehr umfangreich und stehen denen eines dedizierten MP3-Players in nichts nach. Durch die bereits mit dem Zune HD gemachten Erfahrungen soll das weitreichende Angebot jedoch stets leicht zu bedienen sein.

Marketplace: Im Marketplace finden sich die unterschiedlichsten Applikationen und Spiele. Auch hier geht Microsoft nicht unbedingt neue Wege, da Windows-Mobile-Apps bereits in Version 6.5 des mobilen Betriebssystems unterstützt wurden.

Office: Umfasst Office Mobile, SharePoint, OneNote und Outlook-E-Mail.

Die Hardware

Alle Smartphones mit Windows Phone 7 haben auf der Vorderseite drei Tasten: Start, Suche und Back (Zurück). Mit Bing-Technologie ausgestattet soll die Suche bessere Ergebnisse liefern - sowohl auf dem Smartphone als auch im Internet. Außerdem gehört ein kapazitives Touchscreen-Display zur Standardausrüstung. Dabei werden Multitouch-Gesten unterstützt, wobei es doch wieder eine Parallele zum Desktop gibt, denn das Touch-Nutzererlebnis soll dem von Windows 7 entsprechen. Während man aber die unterschiedlichen Schirme beim iPhone nach links beziehungsweise rechts blättert, werden die Seiten bei Windows Phone 7 nicht nur zur Seite, sondern auch nach oben und unten bewegt.

Der Internet-Browser von Windows Phone 7 basiert laut Microsoft auf dem Code der Desktop-Version des Internet Explorers, ist jedoch in Sachen Bedienung, Darstellung und Geschwindigkeit für Smartphones optimiert.

Bei der Entwicklung von Windows Phone 7 hat man auf enge Zusammenarbeit mit diversen Partnern gesetzt, so Andy Lees, Microsoft Senior VP Mobile Communications Business. Der erste Chiphersteller, der mit integrierten Chipsetlösungen und Systemsoftware Windows Phone unterstützt, ist Qualcomm. Seine Snapdragon-Plattform wird Windows Phone antreiben. Snapdragon kommt aktuell zum Beispiel auch im Google Nexus One zum Einsatz.

Als erste Gerätehersteller nennt Microsoft zunächst LG, Samsung, Garmin-Asus, HTC, HP, Dell, Sony Ericsson und Toshiba. Der Start soll unter anderem bei den Mobilfunkern AT&T und Orange erfolgen, mit denen bei der Gestaltung von Angeboten rund um Windows Phone besonders eng zusammengearbeitet werde. Der Windows Phone 7 Release soll Steve Ballmer zufolge rechtzeitig zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft stattfinden.

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