CPU, Speicher, Schnittstellen

Hardware - Das steckt in Apples iPad

28.01.2010 von Christian Möller
Es sieht zwar wie ein großes iPhone aus, doch in Apples iPad steckt eine teilweise komplett neue Technologie. Unter anderem setzt Apple eine eigen entwickelte CPU ein, was die Mac-Firma nun auch noch zu einem CPU-Hersteller macht.

Das augenfälligste Merkmal ist das 9,7-Zoll-Display des iPad. Laut Apple kommt hier ein IPS-Panel (In-Plane-Switching) zum Einsatz. Das wäre in dieser Klasse ein Novum, denn IPS-Displays sind vergleichsweise teuer in der Herstellung, liefern dafür aber auch bei spitzen Blickwinkeln stabile Farben. Die Hintergrundbeleuchtung arbeitet mit LEDs, die Auflösung liegt bei 1024 mal 768 Punkten. Das sind über fünfmal mehr Pixel als beim iPhone.

Apple iPad
Apple Tablet iPad
Das neue iPad
Steve Jobs enthüllt das iPad
Steve Jobs präsentiert das neue iPad in San Francisco.
iPad Safari
Der Browser Safari wurde von Apple speziell für das iPad angepasst.
iPad iBooks
iBooks: Die E-Book-Anwendung sieht besonders schick aus und simuliert ein echtes Buch.
iPad Fotos
Mit dem iPad kann man Fotos besonders schön betrachten. Unter den Stapeln liegen Fotoalben, die man per Fingergeste aufklappen kann.
iPad Home Screen
Der Home-Bildschirm ähnelt dem des iPhone in groß. Unten gibt es eine Schnellstartleiste, die übrigen Apps verteilen sich auf mehrere Home-Screens.
iPad Kalender
Die Kalender-Anwendung ist speziell auf das iPad angepasst.
iPad Maps Karten
Den Kartendienst Google Maps kann man auch auf dem iPad nutzen. GPS hat allerdings nur das Modell mit UMTS.
iPad App Store
Den App Store gibt es auch auf dem iPad. Da alle iPhone-Apps auf auf dem iPad funktionieren, kann man neue Apps auch direkt von hier aus kaufen.
iPad Adressbuch
Im Adressbuch kann man wie in einem echten Buch blättern.
iPad Mail
Auch E-Mails kann man auf dem iPad komfortabel lesen. Im Hochkantformat schaltet das Gerät auf eine andere Ansicht um und zeigt nur die aktuelle E-Mail.
iPad Video
Dank des Quicktime-Players kann man hochauflösende Filme sehen. Der Bildschirm hat allerdings nur eine Auflösung von 1.024 mal 768 Pixel, keine HD-Auflösung.
iPad iPod Musik
Das iPad ist selbstverständlich auch ein iPod.
Macworld iPad Icons
Das iPad basiert auf dem iPhone-OS. Entsprechend sieht auch die Oberfläche aus. Unten gibt es eine Schnellstartleiste, alle anderen Anwendungen verteilen sich als kleine Icons auf dem Bildschirm.
Macworld iPad Preise
Insgesamt gibt es sechs Versionen vom iPad. Es gibt eine Reihe mit und eine Reihe ohne UMTS. Der Einstiegspreis liegt bei 500 Dollar. Maximal kostet das Tablet 830 Dollar. Ohne UMTS muss man nicht nur auf den mobilemn Internetzugang, sondern auch auf GPS verzichten.
iPad Search
Apples Spotlight-Suche
Macworld iPad Safari
Steve Jobs behauptet, dass man mit dem iPad so komfortabel surfen könne wie nie zuvor. Safari ist hier auf dem iPad in einer speziell angepassten Version, die einem Mix aus dem Mac-Safari und dem iPhone-Safari ähnelt.
iPad Youtube
Youtube auf dem iPad.
iPad Notizen
Die Notizanwendung existiert auch auf dem iPad und ist dank des größeren Bildschirms übersichtlicher als auf dem iPhone.
Macworld iPad Buchseite
Apple will das iPad auch stark als modernes Lesegerät positionieren. E-Books sehen in der Anwendung iBooks wie simulierte echte Bücher aus.
Macworld iPad Bücher
Dank eines integrierten Shops für Bücher wird Apple in Zukunft Geld mit Büchern verdienen.
Macworld iPad iWork Pages 1
Auch für einfache Büroaufgaben soll sich das iPad eignen. Dank eine angepassten iWork-Version kann man auch die Textverarbeitung Pages nutzen.
Macworld iPad iWork Pages 2
Apples Marketingchef Phil Schiller verspricht, dass man noch nie eine so schöne textverarbeitung genutzt habe wie Pages auf dem iPad.
Macworld iPad Need for Speed
Auch für Hobbyzocker soll das iPad etwas bieten. Spiele wie Need for Speed kann man auf dem iPad größer und intensiver genießen als auf einem iPhone.
Macworld iPad Seitenansicht
Apple hat für das iPad einen eigenen neuen Prozessor entwickelt. Der "Apple A4" hat ein Gigahertz Taktfrequenz.
Macworld iPad Batterylife
Die Akkulaufzeit soll zehn Stunden betragen. Die ersten Tests werden zeigen, wie diese Laufzeit bei Spielen oder Websurfen in der Praxis ausfällt.
Macworld iPad Features
Apple bietet die UMTS-Version mit einem Prepaid-Tarif. Das gerät ist ohne jede Netzsperre, Nutzer können sich ihren Anbieter selbst aussuchen.
iPad Tasche
Die Tasche zum iPad gibt es nur gegen Aufpreis
iPad Keyboard Dock ohne iPad
Interessant ist das Keyboard-Dock, das mit einer eigenen Tastatur kommt. Ob man auch Bluetooth-Tastaturen verwenden kann, ist noch offen.
iPad Keyboard Dock mit iPad
Das Keyboard-Dock mit eingesetztem iPad
iPad Dock
Das iPad-Dock bietet einen zusätzlichen Audio-Ausgang.
iPad Camera Kit
Wer Fotos oder Videos von seiner Digitalkamera auf das iPad überspielen will,kann das Camera Connection Kit dazu verwenden.

Das Gehäuse besteht aus Aluminium und sieht ganz ähnlich aus, wie die Bildschirm-Rückseite des 13-Zoll-Macbook-Pro. An Bedienelementen findet man exakt dieselben Schalter und Tasten, wie man sie schon vom iPhone her kennt. An der Oberkante rechts liegt sich der Taster zum Sperren des Bildschirms. Mittig unter dem Bildschirm gibt es die bekannte Home-Taste. An der rechten Seite liegen die Schaltwippe für die Lautstärkeeinstellung und der Schiebeschalter zum Stummschalten. An der Unterseite gibt es den üblichen Dock-Connector.

Kompliziert: Da kein USB-Anschluss vorhanden ist, müssen Kameras mit einem Adapter angeschlossen werden.

Auf USB-Anschlüsse hat Apple verzichtet, was gegenüber den PC-Netbooks durchaus ein Nachteil ist. Zwar kann man mit dem optional erhältlichen Camera Connection Kit Fotos und Videos von einer Digitalkamera auf das iPad überspielen, aber andere USB-Geräte bleiben außen vor. Ebenfalls umständlich ist der Import von Speicherkarten. Da dem iPad ebenfalls ein Kartenleser fehlt, muss auch hierfür die Adapterlösung von Apple hinzugekauft werden.

Mit und ohne UMTS, keine Kamera an Bord

Apple bietet zwei technisch unterschiedliche Versionen an. Das so genannte WiFi-Modell verfügt über einen WLAN-Zugang zu Netzwerken, allerdings kein UMTS-Modul. Auch auf GPS muss man bei dem Einsteiger-Modell verzichten, das gibt es nur bei der Wifi+3G-Version. Allerdings ist eine grobe Lokalisierung des iPad WiFi über WLAN-Hotspots möglich. Der digitale Kompass ist in allen Modellen integriert.

S is for speed: Das iPad unterstützt nun auch den aktuellen HSDPA Standard mit 7,2 Mbit/s und ist damit sogar schneller als das iPhone 3GS
Foto: Apple

Das iPad verfügt über eingebaute Lautsprecher, ein Mikrofon und den üblichen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss. Ob man mit dem iPad Wifi+3G auch telefonieren kann, ist bislang nicht geklärt. auf den Screenshots, die Apple bislang veröffentlicht hat, fehlt die Telefon-Anwendung jedenfalls.
Neu ist, dass das UMTS-Modell dank HSDPA bis zu 7,2 Megabit pro Sekunden im Download übertragen kann. Das iPhone 3GS schafft hier nur 3,6 Megabit pro Sekunde.

Als WLAN-Standard setzt das iPad auf 802.11n und zieht dadurch mit den Macbook- und Macbook-Pro-Modellen gleich. Auch Bluetooth 2.1+EDR ist bei allen iPad-Varianten an Bord.Unverständlich ist, dass Apple auf eine integrierte Kamera verzichtet hat. Gerade das iPad würde sich mit dem großen Bildschirm beispielsweise für Video-Chats anbieten.

Den Dock-Connector hat Apple erweitert. Im iPad liefert er nun auch VGA-Signale, die man mit einem speziellen Adapter nach außen führen kann. Dadurch lassen sich externe Monitore oder Projektoren anschließen. Die maximale Auflösung beträgt hier laut Apple ebenso wie beim internen Display 1024 mal 768 Pixel. Wie beim iPhone auch gibt es einen Adapter auf Composite-Video.

Apples erste eigene CPU

Prozessorhersteller: Apple kann durch den Zukauf von P.A. Semi nun auch eigene Prozessoren fertigen.
Foto: Apple

Nun ist klar, wozu Apple Mitte 2008 den CPU-Hersteller P.A. Semi übernommen hat, denn der Hauptprozessor im iPad ist brandneu. Apple setzt hier nicht - wie die meisten Netbook-Hersteller - auf einen Intel-Chip sondern präsentiert seinen ersten eigenen Prozessor: den A4. Außer, dass er mit einer Taktfrequenz von einem Gigahertz arbeitet, gibt Apple jedoch keinerlei Informationen über den Chip bekannt. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass die CPU auf einem ARM-Kern basiert, so wie er auch im iPhone zum Einsatz kommt. Eventuell kommen sogar zwei CPU-Kerne zum Einsatz. Apple bezeichnet den A4 als System on a Chip. Das lässt darauf schließen, dass sich nicht nur die CPU, sondern auch das Grafiksubsystem und der Speicher-Controller auf dem Chip befinden. Über die Leistungs des Grafik-Systems schweigt sich Apple aus. Es dürfte jedoch sicherlich nicht weniger leistungsfähig sein, als das des aktuellen iPhone 3GS.

Speicher

Über die Größe des internen RAM-Speichers sagt Apple nichts. Weniger als beim iPhone 3GS mit 256 Megabyte mit dürfte es aber nicht sein, eher mehr. Dieser Fakt ist jedoch sowieso nur für Entwickler interesant, die Ihre iPad-Apps auf den verfügbaren Arbeitsspeicher hin optimieren müssen.

Wesentlich wichtiger ist der für Anwendungen und Daten zur Verfügung stehende Massenspeicher. Apple bietet hier drei verschiedene Größen an: 16, 32 und 64 Gigabyte. Das dürfte für die meisten Anwender reichen und das muss es auch, denn erweitern kann man den Speicher nicht.

Zubehör

Offiziell: Durch das Keyboard Dock lässt sich eine vollwertige Tastatur mit dem iPad verbinden und auch längere Texte bequem schreiben.

Ab Werk liegt dem iPad lediglich ein Ladegerät und ein USB-Kabel bei. Doch Apple bietet weiteres Zubehör an, darunter auch ein kleines Dock, das einen zusätzlichen Audio-Ausgang bietet. Spannender klingt das Keyboard Dock. Damit bekommt man zusätzlich zum normalen Dock auch eine reale Tastatur, die ganz ähnlich aussieht wie Apples Bluetooth-Tastatur für seine Macs. Warum man diese jedoch nicht ebenfalls mit dem iPad verwenden kann, obwohl beide über Bluetooth-Funktionalität verfügen, bleibt unklar. (Macwelt.de/fho)

Info: Apple