ByoD, Cloud und Social Media

Experton: IT-Trends bis 2015

06.01.2012 von Kolja Kröger
Zum Jahreswechsel liefern die Analysten gerne die Trends der kommenden Jahre. Für die Experton Group ist zunächst mal die Integration von Tablets und Smartphones in kleinen Arbeitsgruppen wichtig. Außerdem wird zur Social-Media-Offensive geraten.

Bei den Technologietrends des neuen Jahres steht bei den Beratungs-und Analystenhäuser das Thema "Mobile" wenig überraschend weit oben in den Trend-Listen. Bei Forrester sind es Mobile Apps, ob nun für iPhone, iPad, Android-Plattformen und andere Devices, Deloitte verleiht der Sorge um die Datensicherheit auf Smartphones und Tablets eine Stimme. Und Gartner gibt Tipps für die richtige Mobile Strategie.

Dem Reizwort ByoD nimmt sich nun Luis Praxmarer von Experton an, dem Analystenhaus im Münchner Umland. "Für viele kaum vorstellbar und für so manche das Horrorszenario schlechthin", schreibt Praxmarer in der Experton-Vorschau für aktuelle Technologie-Trends bis 2015. User, die ihre privaten Geräte mitbringen, während der CIO sich um ihre Einbettung in die Infrastruktur und um ihre Sicherheit kümmern muss. "Viele CIOs haben den Trend aber auch erkannt und wissen, dass er nicht verhindert werden kann."

Probezeit für Privat-iPads

IT-Trends: Mobile alias New Clients steht bei Experton weit oben auf der Hitliste für 2012.
Foto: Experton Group AG

Experton rät CIOs, 2012 für die eigene "New Client Strategie" erst einmal einer kleinen, dezidiert ausgewählten Gruppe von Usern das Arbeiten mit den eigenen Geräten zu erlauben, etwa in der Geschäftsleitung. Denn längst nicht jeder PC-User komme mit einem eigenen Smartphone oder iPad in die Arbeit. Bisher suchen meist nur kleine Gruppen von Mitarbeitern individuelle und flexible Lösungen für ihre Consumer-IT. So kann der CIO sich darauf konzentrieren, für ihre Smartphones und Tablets die Steuerung zu übernehmen, sich um Integration und Service zu kümmern sowie Grundlagen für Sicherheit und Compliance zu legen. Der IT-Chef kann also 2012 zur Probezeit für Consumer-IT in der Firma machen.

In Sachen Government betont Analyst Wolfgang Schwab die Auswirkungen auf die Client-Strategie: "Durch die deutlich fortschreitende Consumerization der Business-IT werden sich kleine und starre Einkaufskörbe für Endgeräte nicht durchhalten lassen." Das treibe die Kosten nach oben, weil verschiedene Hardware und Betriebssysteme eingebettet werden müssen. Die günstigste Lösung biete da noch eine virtuelle Umgebung.

Cloud-Computing ist etabliert

Schon klagen erste IT-Entscheider über einen Mobile-Hype. Der jüngste große Hype hieß übrigens Cloud-Computing. Mittlerweile hat sich das Thema fest etabliert, die Diskussion deutlich nüchterner geworden. "Cloud Computing ist 2011 auch in Deutschland angekommen", befindet Experton-Analyst Praxmarer. 670 Millionen Euro wurden in Deutschland in Cloud-Technologien gesteckt, 930 Millionen sogar in Dienste aus der Cloud.

Für 2012 rechnet Experton mit einer Steigerung der Cloud-Ausgaben von 50 Prozent, und empfiehlt "den weiteren Ausbau der eigenen Infrastruktur in Richtung Cloudifizierung, also der Private Cloud mit punktuellem Anschluss an die Public Cloud, sowie die Pilotierung von SaaS-Lösungen im nicht-strategischen Anwendungsumfeld".

Facebook: Zwei Erfolgschancen für den CIO

Die Warnungen vor Risiken durch den Einsatz von Social Media nimmt Experton ernst, ob die Web 2.0-Angebote nun ein "offenes Tor für elektronische Einbrüche" im Unternehmen sein sollen, "informationelle Promiskuität" heraufbeschwören oder den Abfluss sensibler Informationen erleichtern.

Social Media: Facebook, Twitter und Co. erleichtern den Dialog mit Kunden und Partnern.
Foto: Facebook

Dennoch betont Praxmarer: "Die Sozialen Medien im Unternehmen bringen aber auch eine ganze Fülle an interessanten neuen Möglichkeiten und Verbesserungen." Partner und Kunden lassen sich leicht integrieren, und die Kundenkommunikation dank Crowdsourcing in Foren, Wikis und Facebook-Fanseiten intensivieren. Nicht zu vergessen das virale Marketing über Kundenempfehlungen versus YouTube, Facebook, Twitter und Co.

Zwei Erfolgschancen bieten Web 2.0 und Social Media für den CIO, so Experton. Nämlich "durch geschicktes Verknüpfen der genannten Technologien ein Umfeld zu schaffen, das im Unternehmen die wirtschaftliche Wertschöpfung steigert und die Kollaboration unter Mitarbeitern und mit Kunden auf ein neues Niveau hebt." Wichtig seien aber klare Ziele und eine klare Strategie.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO. (cvi)