In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen einige interessante Tipps, mit denen Sie VMware besser und leichter verwalten können. Im Fokus der Tricks steht die aktuelle VMware vSpher Version 5.5. Einige der hier vorgestellten Möglichkeiten lassen sich aber auch mit den Vorgängerversionen umsetzen.
VMware mit PowerShell-Skripts verwalten
Mit der PowerCLI verwalten Sie zum Beispiel VMware-Produkte in der Windows-PowerShell. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang auch verschiedene Skripte, mit denen Sie über die PowerShell in Windows Verwaltungsaufgaben für VMware-Hosts und VMs durchführen können. Die aktuelle Version von PowerCLI können Sie direkt bei VMware herunterladen.
Skripte bauen wiederum auf die PowerCLI auf und lassen sich auch von Skriptanfängern problemlos einsetzen. Interessante Skripte in diesem Bereich sind folgende:
vCheck (Tagesbericht) V3 - vCheck ist ein Skript für die Erstellung von Berichten. Sie erhalten eine Zusammenfassung Ihrer Umgebung. Das Skript stellt den Bericht auf Wunsch in Ihren E-Mail-Posteingang zu.
Wer hat diese VM erstellt? - Mit einem weiteren Skript können Sie für alle VMs anzeigen, welcher Administrator die VM erstellt hat.
vSwitch-Port Übersicht - Um festzustellen, wie viele Ports eine vSwitch verwendet, verwenden Sie dieses PowerCLI Skript.
Report into Microsoft Word - Das Skript Report into Microsoft Word erstellt Berichte für VMware-Umgebungen in Word-kompatiblen Formaten.
In der PowerCLI können Sie aber nicht nur Skripte ausführen, sondern auch einzelne Befehle eingeben, zum Beispiel das Kennwort des Root- Benutzers ändern:
Set-VMHostAccount -UserAccount root -password <Neues Kennwort>
Virtuelle CPUs in VMware konfigurieren
In den Einstellungen der virtuellen Server von VMware vSphere finden Sie auf der Registerkarte Hardware den Bereich CPU. Hier können Sie im ausgeschalteten Zustand festlegen wie viele CPUs Sie einem virtuellen Server zuteilen wollen.
Das Hinzufügen virtueller CPUs im laufenden Betrieb ist bei virtuellen Maschinen möglich, die über Multicore-Prozessor-Unterstützung verfügen und unter Hardwareversion 8 oder höher laufen. Für Mehrkern-CPUs muss der Host über eine Lizenz für vSphere Virtual Symmetric Multiprocessing (Virtual SMP) verfügen.
Snapshots korrekt einsetzen und löschen
Wenn Sie häufig Snapshots in VMware-Umgebungen erstellen, besteht die Möglichkeit, dass die Leistung der VMs einbrechen. Je älter Snapshot ist, desto größer wird er. Achten Sie darauf sich an empfohlene Parameter zu halten und Schnappschüsse zu löschen, die älter als 72 Stunden sind. Snapshots sind keine dauerhafte und zuverlässige Datensicherung, sondern sollen nur Konfigurationsänderungen absichern.
Der beste Weg für korrekte Snapshots ist es eine virtuelle Maschine zu stoppen, zu pausieren oder Herunterzufahren, bevor Sie den Snapshot erstellen. Langsame Snapshots treten oft auf, wenn VMs nicht genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. Generell ist es sinnvoll das Betriebssystem auf einem anderen Festplatten-Image als die Daten-Dateien der virtuellen Maschine zu speichern. Der Snapshot wird dann schneller fertig gestellt und das Betriebssystem steht zur Verfügung, während auf dem Datenteil der Snapshot noch durchgeführt wird.
Kostenlose Überwachung
Neben dem bekannten Tool Veeam One können Sie VMware auch mit SolarWinds Free VM Monitor kostenlos überwachen. Solarwinds bietet übrigens, neben einer Unterstützung von VMware, auch eine Version für Hyper-V an.
VMware vShere Distributed Switches (VDS) einsetzen
Standard Switches sind beim Einsatz von VMware nicht mehr zeitgemäß. Besser ist es, wenn Sie Distributed Switches verwenden. VMware vSphere Distributed Switches (VDS) bieten mehr Flexibilität. Ein Standard-vSwitch kann nur mit einem physischen Host arbeiten, ein vDS mit verschiedenen Hosts im gleichen Cluster.
Es sind mehrere Netzwerkkarten notwendig um zu einer VMware vDS migrieren zu können. Sie entfernen dazu die Netzwerkkarten aus der Standard-Switch und verbinden sie mit der vDS. Nachdem alle Karten mit der vDS verbunden sind, können Sie die Standard-Switch entfernen.
Zur Verwaltung der Aufgaben klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Datenzentrums-Objekt. Sie können vSphere Web Client oder den Windows-Client verwenden. Nach dem Erstellen der Switch klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Objekt und wählen die Option zum Hinzufügen und Verwalten von Hosts. Mit dieser Option können Sie Ihre vSphere-Hosts zu der neuen vSD hinzufügen.
Die Portgruppen Ihrer Switches können Sie in der Übersicht anzeigen und verwalten. Migrieren Sie am besten zuerst die virtuellen Maschinen auf vDS und erst die VMkernel-Ports. Sie können dazu den Netzwerkmigrationsassistenten verwenden. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die virtuelle Distributed Switch und wählen Sie den Assistenten zum Verschieben von virtuellen Servern zur neuen Switch aus.
VMware: Befehle für die Konsole
In der Service-Konsole können Sie durch Eingabe verschiedene Befehle Verwaltungsaufgaben durchführen. Der wichtigste Befehl dazu ist service. Mit diesem können Sie verschiedene Systemkomponenten in VMware starten, beenden und pausieren lassen. Die wichtigsten in diesem Bereich sind mgmt-vmware, vmware-vpxa, firewall, vmware-hostd und vmware Web Access.
Ps und kill kann VMs beenden, die nicht mehr reagieren. Ps zeigt den Status an. Die Option EF zeigt Informationen zu Prozessen an. Der Befehl kill beendet Prozesse wiederum. Stellen Sie zum Beispiel Verbindungsprobleme zwischen der VMware-Umgebung und vCenter oder anderen Clients fest, können einige Dienste Probleme bereiten. Diese können Sie aber relativ einfach beenden und danach neu starten:
killall vmware-serverdkillall -9 vmware-serverd
Danach starten Sie die Dienste neu mit:
service httpd.vmware restartservice xinetd restart
Vmkping ist eine spezielle VMware-Variante von Ping. Es nutzt Teile des VMkernel, um den VMkernel-Port anderer ESX-Hosts anzupingen. vmkfstools kann virtuelle Laufwerke steuern, insbesondere die Größe von virtuellen Laufwerken anpassen oder auch diese konvertieren. Esxtop zeigt Statistiken zur Nutzung von CPU, Arbeitsspeicher und Laufwerken an. In einem eigenen Blogbeitrag gehen die Entwickler auf weitere Möglichkeiten zur Steuerung von VMware in der Konsole ein.
VMware-Dateien umbenennen
Wenn Sie im Unternehmen zahlreiche virtuelle Server einsetzen, sollten Sie darauf achten, dass die Systemdateien der VMs auch direkt der entsprechenden VM zugeordnet sind und auch deren Bezeichnung haben. Sie können VMDK-Dateien in VMware vSphere Hypervisor jederzeit umbenennen. Bei einer korrekten Bezeichnung erkennen Sie in der Oberfläche jederzeit welche Datei welchem Laufwerk in den einzelnen VMs entspricht. Um Dateien umzubenennen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Fahren Sie die VM herunter.
2. Entfernen Sie die VMDK-Datei in den Eigenschaften der Virtuellen Maschine.
3. Öffnen Sie die Shell.
4. Wechseln Sie in das Verzeichnis der VMDK-Datei: cd /vmfs/volumes/<Datenspeicher>/<VM>
5. Benennen Sie die Dateien mit vmkfstools -E "<Quell-Name.vmdk>" "<Ziel-Name.vmdk>" um.
6. Verbinden Sie die Datei wieder mit der VM und starten Sie die VM.
Die anderen Dateien erhalten nach und nach einen passenden Namen. Diese müssen Sie nicht umbenennen.
Installation von vCenter Server unter Windows Server 2012 / 2012 R2
Unter manchen Umständen hat vCenter Probleme mit dem IPv6-Stack von Windows Server 2012/2012 R2. Sie bemerken das daran, wenn bei der Namensauflösung des Servers, erst die IPv6-Adresse antwortet. Stellen Sie Probleme fest, entfernen Sie in den Einstellungen der Netzwerkverbindung den Haken bei IPv6 und testen Sie, ob das Problem noch auftritt. Zusätzlich können Sie in der PowerShell noch folgenden Befehl eingeben:
New-ItemProperty -Path HKLM:\SYSTEM\CurrentControlSet\services\TCPIP6\Parameters -Name DisabledComponents -PropertyType DWord -Value 0xffffffff
Ist die Option in der Registry bereits vorhanden, können Sie diese in der PowerShell anpassen:
Set-ItemProperty HKLM:\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\Tcpip6\Parameters DisabledComponents 0xffffffff -type dword
Zusätzlich benötigen Sie noch einige Features für den Betrieb in Windows Server 2012/2012 R2. Auch diese können Sie in der PowerShell installieren:
Add-WindowsFeature -name Desktop-Experience,qWave -IncludeAllSubFeature -IncludeManagementToolsInstall-WindowsFeature NET-Framework-Core -Source D:\sources\sxs
Große Festplatten mit vSphere 5.5 verwenden
Ab VMware vSphere 5.5 können Sie virtuelle Festplatten bis zu 62 Tbyte einem Server zuordnen. Dazu muss die VM die Hardwareversion 10 unterstützen. Die Festplatten erstellen Sie am besten im Web-Client.
VMware bietet eine vorgefertigte VM an, mit der Sie die VMware-Umgebung verwalten können. Die VMware vCenter Server Appliance (vCSA) können Sie jeweils in der aktuellsten Version direkt bei VMware herunterladen und zur Verwaltung Ihrer Umgebung verwenden. Die Appliance verfügt über alle notwendigen Komponenten, inklusive der notwendigen Datenbanken. Vor allem für Testumgebungen oder einen ersten Blick ist vCSA einen Blick wert. Der Benutzer root hat meistens das Kennwort vmware.
Die Appliance kann auch mit verschiedenen Zertifikaten arbeiten, nutzt standardmäßig allerdings ein selbstsigniertes Zertifikat für die Verbindung. Sie können allerdings mit vCSA keine Microsoft SQL-Datenbanken verwenden, sondern dürfen nur die interne Datenbank in vCSA verwenden.
vCSA kann bis zu 100 Hosts und 3000 Vms unterstützen. Sie können allerdings keine Migration von einem Windows vCenter Server durchführen. Probleme bereiten aktuellen noch Linked Mode, vCenter Heartbeat und IPv6.
PowerShell mit Web Access verbinden WebCommander
WebCommander ist ein VMware Fling dass die Ausführung von Skripten über eine Weboberfläche erlaubt. WebCommander ist ein nicht unterstütztes (supportetes) Software-Tool eines VMware-Entwicklers. Diese werden auch fling genannt. Sie laden die Skripte in die Oberfläche und können diese zentral zur Verwaltung und zum Start bereitstellen.
VMware vCenter Mobile Access (VMware vCMA)
VMware vCenter Mobile Access (VMware vCMA) ist eine Appliance für VMware, mit der Sie mobil von unterwegs Ihre VMware-Umgebung verwalten können. Sie können sich über vCMA mit Ihrem Rechenzentrum von einem mobilen Gerät, wie einem Smartphone oder Tablet verbinden. Die Verwaltung lässt sich über diesen Weg auch mit iPads durchführen. vCMA ist, wie der WebCmmander ein nicht unterstütztes (supportetes) Software-Tool, fling genannt. Es gibt aber ein Community-Forum für vCMA und den vSphere-Client für iPads. vCMA ist als Open Virtualization Format (OVF)-Datei verfügbar. Diese können Sie in vCenter importieren. (hal)