SVG auf dem Vormarsch

Vektor versus Bitmap

SVG nutzt Vorteile des Vektorgrafikformats, das andere Eigenschaften besitzt als Rastergrafiken. Der größte Nachteil von Rastergrafiken ist, dass sie statisch sind. Die beste Darstellung erreichen sie in einem auf das Anzeigegerät abgestimmten Bildmaß. Eine andere Auflösung verändert die Qualität der Anzeige. Man stelle sich nur eine 400x400 Pixel große Rastergrafik auf einem WAP-Handy vor. Die erforderliche extreme Verkleinerung würde zu einem visuell minderwertigen Endergebnis führen. Die Vergrößerung einer Pixelgrafik führt auch mit interpolierten Zwischenwerten zu den bekannten Treppeneffekten.

Da Vektorgrafiken in anderen Auflösungen immer neu gerendert werden, ergibt sich dieses Problem nicht. Der Hauptvorteil einer Vektorgrafik ist die Skalierbarkeit bei gleichbleibender Qualität. Denkbar sind Anwendungen für Handhelds ebenso wie für WAP-Handys.

Der Einsatz von Vektorgrafiken ergibt auch für die Kombination von Web und Druck interessante Ansätze. Aufgrund der eingeforderten Unterstützung von ICC-Profilen und sRGB-Profilen kann das neue Format dazu führen, dass die Farbqualität der Grafiken auf dem Bildschirm und die Qualität im Ausdruck sich einander annähern. Während Rastergrafiken wie das verlustfreie GIF-Format oder das verlustbehaftete JPEG-Format für den Druck zumeist als neu erstellte TIFF-Grafiken abgespeichert werden, entfällt dieser Arbeitsschritt bei reinen Vektorgrafiken. Theoretisch ist es denkbar, dass man einmal Inhalte in XML generiert und auf Knopfdruck fertige Webseiten und Vorlagen für Printobjekte erhält.