Trends bei Festplatten & Co

Ausblick

Die Erhöhung der Flächendichte bei Festplatten von heute etwa 50 GBit/in² im Labor auf das Doppelte scheint in absehbarer Zeit möglich zu sein. Die Spurdichte soll von jetzt 20.000 bis 30.000 TPI auf 100.000 TPI gebracht werden. Testgeräte dafür gibt es schon. Die Bitdichte von 500.000 BPI innerhalb der Spur wird als nächstes Ziel angesteuert. Heute werden Bitdichten von 300.000 BPI genutzt.

Bei dem Zusammenspiel von Kopf und Scheibenoberfläche scheint nach Meinung der Experten ebenfalls eine sehr schnelle Weiterentwicklung möglich zu sein. Dazu gehören magnetische Oberflächen mit einer höheren Koerzivität. Damit gehen kleinere magnetische Zellen wie auch eine höhere Datendichte einher.

Die Methode von IBM selbst organisierte Nanopartikel für die Speicherung zu verwenden, scheint ebenfalls sehr zukunftsträchtig. IBM erwartet Datendichten von bis zu 130 TBit/in² mit dieser Methode zu erreichen.

Das vorläufige Ende der magnetischen Aufzeichnung ist erreicht, wenn ein Bit als Information im Spin (Drehimpuls) eines Elektrons zuverlässig gespeichert werden kann. Messtechnisch wurde diese Funktion, ebenso wie bei Atomen oder Molekülen, schon erfasst. Das wäre dann die letzte superparamagnetische Grenze, sofern die Wissenschaftler nicht auch noch Quarks für die magnetische Speicherung nutzen können.

Bis rein optische, holografische oder auch auf Fluoreszenz basierende Speichertechniken die klassische Festplatte ersetzen, gehen noch einige Jahre ins Land: Der Umstieg auf eine komplett neue Technologie ist zunächst sehr viel teuer als die Weiterentwicklung einer bestehenden. (fkh)

Der Autor

Hermann Strass ist Berater für neue Technologien, insbesondere für Bus-Architekturen, Massenspeicher und industrielle Netzwerke, Mitglied in nationalen und internationalen Normungsgremien, in der IEEE Computer Society sowie Technical Coordinator der VITA in Europa. Daneben ist er Autor von Büchern, Zeitschriftenartikeln und organisiert Seminare.