VIA-Chipsätze bremsen PCI-Steckkarten aus

SCSI-RAID-Controller im PCI-Slot

Mit den Timing-Messungen lässt sich das schlechte Abschneiden der Ultra-ATA/133-PCI-Controller bei Mainboards mit VIA-Chipsätzen erklären. Die neuen Highspeed-Controller reizen die Bandbreite des PCI-Busses aus und VIAs PCI-Bus kommt nicht nach.

Dieser Effekt ist auch mit anderen PCI-Steckkarten nachvollziehbar. Zu diesem Zweck haben wir die PCI-Aktivitäten bei Einsatz von Adaptecs SCSI-RAID-2100S-Controller überprüft. Die Steckkarte beherrscht Ultra160-SCSI und kann somit den PCI-Bus voll ausreizen. Ultra160-SCSI bietet eine theoretische Bandbreite von 160 MByte/s und liegt somit über der PCI-Bus-Grenze.

Für einen Praxistest schließen wir vier Fujitsu MAM3184MP-Festplatten in einem auf Performance ausgelegten RAID-0-Verbund an. Die Fujitsu-Festplatten beherrschen ebenfalls Ultra160-SCSI und drehen mit 15.000 U/min. Mit einer sequenziellen Datentransferrate von 54 MByte/s zählt Fujitsus MAM-Serie zu den derzeit schnellsten verfügbaren Laufwerken.

Bei einem RAID-0 fasst der SCSI-Controller die angeschlossenen Festplatten zu einem logischen Laufwerk zusammen. Die Daten sind in aufeinander folgenden Blöcken gleichmäßig über alle Laufwerke verteilt. Durch dieses parallele Lesen respektive Schreiben auf mehreren Laufwerken steigert das RAID-0 die Durchsatzrate. In der Theorie addieren sich dabei die Datentransferraten der einzelnen Laufwerke. In der Praxis ist allerdings noch der Overhead durch das RAID-Management zu berücksichtigen. Ausführliche Informationen zum Thema RAID finden Sie hier.

Beim Adaptec SCSI-RAID-2100S lässt sich die Blockgröße des RAID-0 einstellen. Als Vorgabe sind 128 KByte gesetzt, minimal erlaubt er 8 KByte. Eine Datei, die beispielsweise 512 KByte groß ist, verteilt der Controller (bei eingestellten 128 KByte Blockgröße) in unserer Konfiguration somit auf alle vier Laufwerke. Der Zugriff beschleunigt sich erheblich, weil von jeder Platte gleichzeitig ein Dateisegment gelesen oder geschrieben wird.

Eine Geschwindigkeitssteigerung macht sich somit vor allem bei großen, zusammenhängenden Dateien deutlich bemerkbar. Hier kann RAID-0 parallel auf allen Platten operieren und dadurch die Transferrate vervielfachen. Beim Lesen oder Schreiben vieler kleiner Files ist die Zugriffszeit der Platten der limitierende Faktor. Hier erreicht das RAID-0 bestenfalls die Performance eines Einzellaufwerks.