AMD Pacifica: Virtualisierung von CPU & Speicher

Fazit

AMDs Virtualisierungstechnologie „Pacifica“ ist mit Vanderpool von Intel nicht kompatibel. Es stellt sich natürlich zuerst die Frage nach dem „warum“. Die Antwort ergibt sich aus den Architektur-Unterschieden und den damit für AMD verbundenen Möglichkeiten. So hat sich diese Frage laut AMD-Fellow Kevin McGrath auch nicht gestellt.

Denn Prozessoren wie der Athlon 64 und Opteron verfügen über einen integrierten Speicher-Controller sowie direkt via HyperTransport angebundene Devices. Damit ist es für AMD einfacher den Speicher-Controller zu virtualisieren mit Features wie „Nested Paging“. Den Zugriff von DMA-fähigen Geräten in virtuellen Maschinen kontrolliert die CPU über den Device Exclusion Vector. Möglich macht dies die modifizierte integrierte Northbridge.

Diese Möglichkeiten sind für Intel mit dem Prozessor nicht gegeben. Hier müssen Virtualisierungsfunktionen in den Chipsatz wandern. Die Plattform-Strategie von Intel sieht dies in den nächsten Schritten auch vor.

Doch bevor es soweit ist, geht Intel noch im vierten Quartal 2005 mit Vanderpool-fähigen Desktop-Prozessoren an den Start. Im ersten Quartal 2006 folgen die Xeons sowie die Mobile-CPU Pentium M „Yonah“ mit der Virtualisierung.

AMD hält sich mit Aussagen über genaue Zeitpläne zurück. Allerdings war Kevin McGrath ein „ im ersten Halbjahr 2006“ für die Einführung erster Pacifica-CPUs zu entlocken. Außerdem wird Pacifica zusammen mit dem Wechsel auf DDR2-Speicher in den AMD64-Prozessoren Einzug erhalten, wie McGrath weiter verrät. Dies wird „Gerüchten“ zufolge Ende des ersten Quartals 2006 passieren.

Software-Unterstützung wird es sowohl für Pacifica als auch für Vanderpool geben. AMD und Intel betonen dabei stets die gute Zusammenarbeit mit Microsoft, VMware oder XenSource. Intels Vanderpool unterstützende Software ist mit VMwares Workstation 5.5 und Xen 3.0 bereits verfügbar – beide besitzen allerdings noch Beta-Status.

Szenarien für die Virtualisierung gibt es sowohl im Business- als auch Consumer-Segment genügend - beispielsweise für die Migration von einem Betriebssystem zu einem anderen.

In einer VM lassen sich die verwendeten Programme ohne Gefahr mit dem neuen OS testen. Anwendungen, die auf dem neu einzusetzenden Betriebssystem nicht laufen, arbeiten einfach in einer eigenen VM mit dem bisherigen OS weiter. Bei Desktop-PCs im Consumer-Segment wären beispielsweise eigene hoch abgesicherten virtuellen Installationen für den Internet-Zugriff möglich. (cvi)