Test: Was bringt AGP 8x / Pro?

Fazit

Unsere Tests belegen, dass aktuelle professionelle 3D-Anwendungen und selbst komplexe Spiele definitiv nicht von der hohen Bandbreite von AGP 8x profitieren. Zum einen liegt das an den Anwenderprogrammen selbst, denn sie verwenden in der Regel nur verhältnismäßig kleine Texturen, zum anderen verbauen die Grafikkartenhersteller immer mehr Speicher auf ihren Grafikkarten.

Mit AGP sollte anfangs der Systemspeicher des PC-Systems dazu genutzt werden, dass die Grafikkarte Texturen statt in den kleinen Grafikspeicher in den Systemspeicher auslagert. Waren bei der Einführung des AGP-Interfaces Grafikkarten noch mit einem Speicher von 16 MByte ausgestattet, so gehören 128 MByte heute zum Standard.

Das geschickte Marketing der Hersteller suggeriert den Käufern AGP 8x als ein Feature zur Performance-Steigerung des Systems, aber in der Praxis bringt es zurzeit nichts. Selbst einige namhafte Firmen wie ATI, Dell oder MSI geben offen zu, dass die Performance von AGP 8x nur mit zukünftigen Anwendungen Vorteile bringt, die sehr große Texturmengen verarbeiten müssen. Bleibt wie schon bei AGP 4x abzuwarten, wann die ersten Standard-3D-Programme von AGP 8x profitieren. Aus heutiger Sicht kann man sich den Aufpreis von teilweise mehr als 30 Euro für eine AGP-8x- im Vergleich zu einer gleichwertigen AGP-4x-Grafikkarte sparen. Lediglich für Nischenanwendungen im Bereich der Filmanimation und CAD/CAM könnte sich eine AGP-8x-Karte lohnen, da dort spezielle Programme schnell auf eine neue Hardware angepasst werden. Laut ATI und Dell sind die Anfragen aus diesem Marktsegment nach AGP-8x-Grafikkarten auch besonders hoch.

Der AGP-Pro-Slot erweitert den herkömmlichen AGP-Slot nur um einige Stromversorgungsleitungen. Er bringt in punkto Performance keinen Gewinn und ist vorerst - unter anderem aus Kostengründen - nur für Speziallösungen in Workstations sinnvoll einsetzbar. Für diesen Anwendungsbereich bieten die Hersteller entsprechende AGP-Pro-Grafikkarten an. Für normale Anwendungsgebiete wird bei stromhungrigen Grafikkarten wie zum Beispiel ATI RADEON 9700 Pro und NVIDIA GeForce FX ein herkömmlicher AGP-Stecker verwendet. Den zusätzlichen Strom beziehen die Grafik-Boards dann über einen preiswerten auf der Platine montierten Stecker, der mit dem PC-Netzteil verbunden wird. (hal)