Pentium 4 Chipsätze im Detail

Intel Northbridge i850

Der mittlerweile in die Jahre gekommene i850, Codename Tehama, besteht aus den beiden Bausteinen 82850 und 82801BA. Intel bezeichnet sie als Memory-Controller-Hub (MCH) und I/O-Controller-Hub-2, kurz ICH2. Sie bilden die North- und die Southbridge des Chipsatzes. Der MCH ist in 0,25-µm-Technologie gefertigt und enthält den mit 400 MHz getakteten Front-Side-Bus, den Speicher- und AGP-Controller sowie das 254 MByte/s schnelle Hub-Interface zur Southbridge. Die In-Order-Queue ist wie beim ALADDiN-P4 nur acht Befehlsfolgen tief statt zwölf wie bei den übrigen Testkandidaten.

Das Dual-Channel-Speicher-Interface des i850 arbeitet ausschließlich mit Rambus-Modulen. Es erreicht bei einer Taktfrequenz von 400 MHz und einer Speicherbusbreite von 2 x 16 Bit sowie Double-Data-Rate-Verfahren eine theoretische Datentransferleistung von 2,98 GByte/s. Dem stehen beim SiS645 oder P4X266/A die langsameren PC333- und PC266-Speicherschnittstellen mit nur 2,48 und 1,99 GByte/s gegenüber. Der Chipsatz kann insgesamt 4 GByte an Speicher adressieren - ohne externe Logik kann er aber nur 2 GByte verwalten, 256-MBit-Speicherchips vorausgesetzt. Wichtig: Es müssen beide Speicherkanäle mit baugleichen Modulen bestückt und leere RIMM-Sockel mit C-RIMMs, so genannten Continuity-Modulen, aufgefüllt sein. Das gewährleistet, dass die serielle Kette eines Speicherkanals geschlossen ist.

Der AGP-Port des i850 weist wie der des i845 einen Mangel auf. Er arbeitet mit einem Signalpegel von 1,5 Volt, der nach der AGP-Spezifikation nur für den AGP-4x-Modus zulässig ist. Ältere Grafikkarten, die explizit mit 3,3 Volt funktionieren, sind nicht mehr nutzbar.

Alle technischen Daten der Chipsätze finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.