Turbo für die Business-IT
SSD - Beschleunigung von Storage und Server
Anders als in klassischen Rechnern nutzen Hersteller im Storage-Umfeld keine flüchtigen RAM-Bausteine, sondern Flash-Chips, die zu Solid State Disks (SSDs) aggregiert werden. Laut Gartner erreichte der Umsatz mit SSDs für Server und Speicher im Jahr 2011 bereits ein Volumen von 2,6 Milliarden Dollar. 2016 sollen es 14,2 Milliarden Dollar sein. Angesichts solcher Wachstumsprognosen ist es kein Wunder, dass sich in diesem Markt immer mehr Anbieter tummeln. Weil die Technik noch längst nicht ausgereizt ist, haben sich außerdem Spezialisten wie Smart Storage Systems auf die Optimierung von Flash-Bausteinen und SSDs verlegt.
K.-o.-Kriterien: Preis und Haltbarkeit von SSDs
Zum einen geht es darum, die Haltbarkeit der Chips insbesondere bei Schreibvorgängen zu verbessern. Zum anderen spielt der Preis eine Rolle, denn SSDs sind in der Anschaffung noch immer teuer. Laut IDC musste man noch 2011 für 1 GByte Speicherkapazität auf den hochwertigen SLC-basierten SSDs noch rund elf Dollar bezahlen (SLC = Single Level Cell). Bis 2016 soll es einen Preisabschlag von gut 30 Prozent pro Jahr geben, bis dann nur mehr zwei bis drei Dollar für 1 GByte zu berappen sind.
Auf der letztjährigen Fachmesse Storage Networking World (SNW) in Frankfurt am Main zeigte das US-Unternehmen Smart Storage Systems, dass man kostengünstige Multi-Level-Cell-(MLC-) Flash-Chips dank Veredelung nahe an die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit von Single-Level-Cells (SLCs) bringen kann. Die patentierte "Guardian"-Technik ändert die Flash-Parameter der NAND-Chips und setzt Fehlerkorrekturmechanismen ein, die die kostengünstigen MLC-Bausteine tauglich für den Einsatz in Unternehmen machen sollen.
Mittlerweile ist man bei der Fertigung der Chips beim 19-Nanometer-Fertigungsprozess angekommen, was die Bauteile nochmals verbilligen wird. Smart gibt fünf Jahre Garantie auf die Produkte. Unter anderem nutzen der Newcomer X-IO und IBM die Produkte von Smart. Allerdings übernahm Big Blue kürzlich das US-Unternehmen Texas Memory Systems, das Flash-Controller und -Anwendungsbeschleuniger herstellt.
Auch in puncto Haltbarkeit gibt es laufend Verbesserungen, was insbesondere für die Beschreibbarkeit der SSDs wichtig ist: Soll ein Datum in einer Zelle gespeichert werden, dann muss sie zuerst gelöscht werden, fabrikneue Teile ausgenommen. Herkömmliche Festplatten dagegen überschreiben einfach. Das Löschen der Flash-Chips lässt diese aber altern. Für eine Arbeitslast von 70:30 (70 Prozent Lesen, 30 Prozent Schreiben) liegen die Durchschnittswerte in puncto Haltbarkeit derzeit für SLCs bei 100.000 Zyklen, für MLCs bei 3000 und für enhanced MLCs (eMLC) bei 30.000 Program-Erase Cycles (P/E cycles). Man darf in Zukunft auf noch bessere Werte hoffen.
- Xceed Stor 500S
Den „Xceed Stor 500S“- SSD-Speicher von Smart Storage Systems gibt es mit 60, 120, 240 und 480 GByte Kapazität und soll trotz kostengünstiger MLC-Bausteine unternehmenstauglich sein. - Equallogic ps6100
Dells „Equallogic ps6100“ kann mit bis zu 9,6 TByte an SSD-Speicher aufgerüstet werden. - Assured SAN Pro5000
Automatisches Tiering im 5-Sekunden-Takt liefert das „Assured SAN Pro5000“ von Dot Hill. - Flash-Accelerator
HDS liefert jetzt den eigens entwickelten Flash-Accelerator. - Nytro
LSI hat angeblich 600 Millionen Dollar in die Entwicklung der „Nytro“-Linie gesteckt, hier das Modell „MegaRAID“. - Violin 6000-Serie
Violins 6000-Serie: Speichern nur mehr auf SSDs. Ab sofort auch bei Fujitsu zu haben