Automatisierung, Cloud, Big Data, SSD

Storage-Trends - Speichertechnologien für Unternehmen

Storage-Herausforderungen

Welches sind die Herausforderungen der Unternehmen - Ihrer Kunden - bei der Storage-Infrastruktur?

Hans Schramm - Dell: "Nicht alle Daten sind gleich, und auch der Zugriff auf Daten oder Datenbereiche ist recht unterschiedlich. Analysten zufolge wird auf 90 Prozent der einmal abgelegten Daten später gar nicht mehr zugegriffen. Diese Daten sollten auf keinen Fall auf schnellen, teuren Storage-Medien gespeichert werden. Also sind wir doch wieder beim Storage Tiering. Das muss aber anpassungsfähig, einfach verwaltbar und ohne viel Aufwand verständlich sein. Da das größte Wachstum bei den unstrukturierten Daten erfolgt, wird das Thema NAS-Handling zu einem wichtigen Punkt."

Dirk Pfefferle - EMC: "Das Thema Storage sollte künftig anders betrachtet werden, denn hier vollzieht sich ein Wandel. EMC spricht deshalb von IT-Transformation. Die IDC-Digital-Universe-Studie 2012 sagt bis 2020 ein Datenwachstums auf 40 Zettabyte vorher. Aber dem Datenwachstum können Unternehmen nicht durch den Hinzukauf von Speicherkapazität begegnen. Es gilt, die Strategie zu überdenken sowie neue Technologien und Ansätze zu verfolgen. Innovative Unternehmen migrieren zu konvergenten Infrastrukturen, bei denen Server, Storage und Netzwerk in einer Einheit zusammengefasst sind. Das bietet die nötige Agilität, Flexibilität und auch Effizienz im Hinblick auf das weltweite Datenwachstum. Das Thema Cloud wird im Storage-Bereich 2013 demnach weiter an Bedeutung gewinnen."

Robert Guzek - Fujitsu Technology Solutions: "Die Herausforderungen sind ähnlich geblieben wie 2012. Das rasant steigende Datenvolumen auf 4,4 Yottabyte bis 2050 (Quelle Horizon) erschwert ein konsistentes Management der Infrastruktur. Ebenso steigen die verfügbaren Budgets nicht im gleichen Maße wie die Datenmengen. Neue Technologien könnten Chancen bieten, den Herausforderungen zu begegnen, aber oft fehlen die Mittel, die nötig wären, um Evaluierungen durchzuführen und entsprechende Änderungen planen zu können. Wenn der Ist-Zustand nicht ausreichend bekannt ist, können die Vorteile neuer Technologien nicht detailliert bewertet werden. Trotzdem müssen Unternehmen mit dem Wachstum und der Komplexität der sich ständig verändernden Speicher- und Performance-Anforderungen Schritt halten. Schulungen und eine klare Unternehmensstrategie können möglicherweise Antworten geben. Storage-Anbieter, die über ihr Portfolio Lösungen für eine durchgängige Storage-Strategie bieten, können helfen, die Herausforderungen zu meistern."

"Während das Thema Big Data 2012 im Regelfall hauptsächlich Großunternehmen betroffen hat, wird sich 2013 auch der Mittelstand damit auseinandersetzen müssen. Big Data macht viele relevante Daten und Know-how nutzbar, das nachhaltig zum Geschäftserfolg beitragen kann. Insbesondere der Analytics-Bereich stellt mit dem Erkennen von Zusammenhängen, Bedeutungen, Mustern, Vorhersagemodellen, Data Mining, Text Mining, Bildanalytik und Visualisierung in Echtzeit die größte Herausforderung dar."

Thomas Meier, Chief Technologist Storage, Hewlett-Packard: "Das Verlangen nach 24/7-Verfügbarkeit, weiter wachsende Datenmengen und der zunehmende Mangel an IT-Spezialisten machen die Konsolidierung der Infrastrukturen zur wichtigsten Herausforderung im Storage-Bereich."
Thomas Meier, Chief Technologist Storage, Hewlett-Packard: "Das Verlangen nach 24/7-Verfügbarkeit, weiter wachsende Datenmengen und der zunehmende Mangel an IT-Spezialisten machen die Konsolidierung der Infrastrukturen zur wichtigsten Herausforderung im Storage-Bereich."
Foto: Hewlett Packard

Thomas Meier - Hewlett Packard: "Das Verlangen nach 24/7-Verfügbarkeit, weiter wachsende Datenmengen und der zunehmende Mangel an IT-Spezialisten machen die Konsolidierung der Infrastrukturen zur wichtigsten Herausforderung im Storage-Bereich. Die Unternehmen brauchen hochverfügbare, automatisierte, einfach zu verwaltende Systeme, die zudem effizient und entsprechend günstig zu betreiben sind. Weil 15 Jahre alte Storage-Architekturen diese Anforderungen nicht erfüllen können, werden sie zunehmend durch Cloud-affine, schlanke Speicherinfrastrukturen ersetzt. HP unterstützt seine Kunden dabei mit modernster Infrastruktur und 'Speicher nach Bedarf'-Konzepten - entweder mit Hardware vor Ort und im Rechenzentrum des Kunden oder mit Kapazitäten aus der Cloud."

Dr. Georgios Rimikis - Hitachi Data Systems: "Eine der großen Herausforderungen nicht nur bei unseren Kunden ist der Wandel bei Kapitalkosten, also CAPEX, und bei den Betriebskosten, also OPEX. Bisher haben die stetig sinkenden Kosten pro Speichereinheit die Kosten für die steigenden Kapazitäten mehr als ausgeglichen. Während der zurückliegenden zehn Jahre ist der Total Cost of Ownership beim Storage um etwa sieben Prozent pro Jahr gewachsen. Die Speicherkapazität hat jedoch um 30 bis 40 Prozent pro Jahr zugelegt. Die Kostensteigerungen rührten von der OPEX-Seite her, die Beschaffungskosten für neue Speicher haben sich stetig verringert. Eine Verdoppelung der Speicherdichte im Zeitraum von 18 bis 24 Monaten ging einher mit einer Preiserosion von 30 Prozent jährlich. Diese Trends werden sich voraussichtlich dramatisch verändern. Virtualisierungstechnologien haben bei Hitachi dazu beigetragen, den TCO um 40 Prozent zu senken, aber die Hardwarekosten verzeichnen derzeit eher einen Trend nach oben. Im Jahr 2020 soll die Preiserosion bei nur noch 20 Prozent liegen. Mehr Funktionen und nach wie vor extrem wachsende Kapazitäten sind dafür verantwortlich. Wir sprechen bereits von Exabyte-Planungen."

Ralf Colbus - IBM: "Die Themen leiten sich direkt aus den Herausforderungen ab, die sich bereits 2012 abgezeichnet haben: Es gibt immer mehr und schneller wachsende Daten, der Kostendruck bleibt bestehen, hinzu kommt der Fachkräftemangel. Für uns bedeutet das, dass wir die Effizienz in der Storage-Infrastruktur durch Technologien steigern müssen. Ein Administrator muss mehr verwalten können, und zwar schneller und einfacher!"

"Das Thema Flash/SSD wird zudem massiven Einzug halten. Daten müssen in Zukunft schneller abgerufen werden können. Hybridkombinationen aus langsamen, hochkapazitiven Drives und SSD sind bereits im Einsatz."

Galvin Chang - Infortrend: "Da die Kapazitäten einzelner Laufwerke auf 3 bis 4 TByte zugehen, können Enterprise-Kunden, die aus Kosten- oder Kapazitätsgründen keinen RAID-6-Schutz verwenden, möglicherweise Probleme durch lange RAID-5-Wiederaufbauzeiten bekommen."

Herbert Bild - NetApp: "Im Jahr 2013 stehen unsere Kunden vor der Herausforderung, dass sie ihre IT noch effizienter gestalten müssen. Das Datenwachstum bereitet ihnen genauso Probleme wie die Zunahme unstrukturierter Daten und geplanter Downtimes. Gerade für E-Commerce-Unternehmen ist jeder Ausfall gleichbedeutend mit Umsatzverlust. Daher ist gerade für diese 2013 das Ziel, auch geplante Downtimes beispielsweise durch Updates abzuschaffen. Da geclusterter Storage in den Unternehmen immer stärker eingesetzt wird, wird die hundertprozentige Uptime nach und nach Realität, und auch geplante Downtime lässt sich so abschaffen."

Arndt Müller - Oracle: "Wie in jedem Jahr gibt es zahlreiche Herausforderungen. Doch drei davon werden viele unserer Kunden besonders beschäftigen:

- Sich ergänzende Architekturen von Server, Software und Storage, wie in Oracle Engineered Systems realisiert, erfordern eine engere Integration der Funktionen in der Organisation von Rechenzentren.

- Der vermehrte Einsatz von mobilen Smart Devices in den Unternehmen wird auch zu Anpassungen in der Data-Management-Infrastruktur führen, um den Datenzugriff und vor allem die Sicherheit zu gewährleisten.

- Unternehmen, die Private- und/oder Public-Cloud-Services einführen, müssen ihre Speicherarchitekturen oft grundsätzlich neu überdenken - besonders dann, wenn sie in der Vergangenheit ihre Daten in eher klassischen und oft starren Speichersilos abgelegt haben. Die Einführung von Cloud Computing bringt hauptsächlich den Vorteil einer sehr flexiblen Nutzung von Ressourcen. Doch dazu müssen auch die IT-Prozessabläufe des Kunden und die grundlegende Architektur seiner IT passen."

Stefan Weidner - SGI: "Die größten Herausforderungen im klassischen Unternehmensumfeld sind weiterhin die Bedienbarkeit der Systeme, der Preis für heutige Systeme und die Flexibilität in der Nutzung. Kunden benötigen eine modulare, flexible und schlicht bezahlbare Lösung für jede Art der Datenhaltung, ob es sich hierbei um Block-, NAS- oder objektbasierten Storage handelt. Wir können das heute für mittlere und große Umgebungen auf einer extrem performanten Plattform anbieten, die alle diese Möglichkeiten in sich vereint. Da es sich dabei im Kern immer um das gleiche System handelt, kann der Kunde mit einem Minimum an Einarbeitungsaufwand bei einem Maximum an Skalierbarkeit und Nutzbarkeit rechnen. Damit wird die eigentliche Zukunftssicherheit einer Investition in die IT-Infrastruktur erreicht."