SCSI-Grundlagen

Serial Attached SCSI (SAS)

Serielle Übertragungsmethoden erlauben höhere Geschwindigkeiten bei niedrigerer elektrischer Treiberleistung. Das wird in Zukunft auch für SCSI genutzt. SAS ist eine einfachere und preisgünstigere Methode als der schon lange genutzte Fibre Channel. Zur Kostenreduzierung werden häufig gemeinsame Komponenten genutzt. Gbit-Ethernet hat die schon für den Fibre Channel entwickelten Chips und die Signalkodierung (8B/10B) übernommen. Serial ATA (S-ATA) und Serial Attached SCSI (SAS) arbeiten ebenfalls mit der 8B/10B-Kodierung. SAS übernimmt die für S-ATA eingeführten Kabel mit einer Steckverbinder-Variation, die Verwechslungen ausschließt. S-ATA kann logisch in einer SAS-Domain genutzt werden. Es gibt Bestrebungen, RAID-Schränke so auszurüsten, dass nur noch der einmal vorhandene Controller gewechselt werden muss, um im Schrank S-ATA- oder SAS-Geräte nutzen zu können. S-ATA-Geräte lassen sich an SAS nutzen, jedoch nicht umgekehrt. SAS unterstützt zudem Kabellängen von bis zu 25 Meter - statt 1 Meter, wie bei S-ATA. Das Dual-Porting erlaubt beispielsweise den Anschluss einer SAS-Festplatte an zwei unterschiedliche Systeme. SAS arbeitet mit 128 Geräteadressen (S-ATA hat keine) und unterstützt etwa 16.000 LUNs. Also weniger als Fibre Channel, aber deutlich mehr als Parallel-SCSI. Die Parameter der Signale auf den Kabeln sind so gewählt, dass bei 150 MByte/s oder 300 MByte/s eine Fehlerrate von besser als 10-12 eingehalten wird.

Erste Produkte mit Serial Attached SCSI soll es im Jahr 2004 mit einer Datenübertragungsrate von 300 MByte/s geben. Zunehmend mehren sich die Gerüchte, dass noch im Jahr 2003 SAS-Produkte erscheinen. Seagate zeigte bereits eine lauffähige SAS-Festplatte. 2004 geht man bei SCSI-Festplatten von sequenziellen Datentransferraten von 127 MByte/s aus. 2006 sollen es bereits 238 MByte/s sein. Damit wäre ein SAS300-Kanal inklusive Overhead schon ausgereizt. Für das Jahr 2007 ist deshalb die nächste SAS-Variante mit einer Bandbreite von 600 MByte/s geplant. Serial SCSI 1200 soll 2010 an den Start gehen. Die Bandbreite von 1200 MByte/s wäre dann auch nötig, denn eine Festplatte liefert nach Ansicht der SCSI Trade Association zu diesem Zeitpunkt bereits 830 MByte/s sequenzielle Datentransferrate.