Forensische Analyse auf dem PC

Mit DEFT-Linux Hacker-Angriffe erkennen und analysieren

DEFT Linux gehört für sicherheitsbewusste Admins zum Standard-Open-Source-Werkzeug, wenn es um forensische Analyse bei Hacker-Angriffen geht. Wir haben die aktuelle Version der Forensik-Distribution von DEFT unter die Lupe genommen.

In Zeiten, in denen Domains und Netzwerke großer Unternehmen und Institute fast ununterbrochen Angriffsversuchen durch Bot-Netze unterliegen, ist es für jeden verantwortungsbewussten Admin Pflicht, sein Netzwerk täglich auf Sicherheitsschwachstellen abzuklopfen, den ein- und ausgehenden Datenverkehr zu überwachen oder im Anschluss an einen erkannten Einbruchsversuch eine forensische Analyse durchzuführen. Letztere kommt auch dann zum Einsatz, wenn ein im Zusammenhang mit einer Straftat beschlagnahmter PC als Beweismittel dient und dazu forensisch analysiert werden muss. Selbstverständlich gehört auch das profane Wiederherstellen verloren gegangener oder versehentlich gelöschter Daten - sei es aus Unachtsamkeit oder als Folge eines Hardwaredefekts - in den Aufgabenbereich der Forensik.

Da nicht nur die Angriffswerkzeuge der Hacker, sondern auch die meisten Tools zum Überwachen und Analysieren von IP-Netzwerken oder zum Analysieren und Reparieren von Dateisystemen Open-Source-Software sind - oft handelt es sich sogar um die gleichen Werkzeuge -, basieren Sicherheitstest- und Reparaturlösungen häufig auf Linux wie zum Beispiel DEFT.

DEFT Zero und DEFT 8.2

Die mit Abstand populärste Linux-basierte Live-Distribution für forensische Analyse ist das aus Italien stammende DEFT-Linux. Die Abkürzung steht für "Digital Evidence & Forensics Toolkit" und ist aktuell in der Version 8.2 erhältlich. Darüber hinaus gibt es einen Release Candidate der DEFT-Light-Variante DEFT Zero. DEFT ist eine bootfähige Live-CD- (DEFT Zero), beziehungsweise DVD und als ISO-Datei für 64-Bit-Intel/AMD-Architekturen zum Download verfügbar. DEFT basiert auf einem 64-Bit-Ubuntu-System - DEFT Zero beispielsweise auf Lubuntu 14.04.02 LTS. DEFT Zero ist für einen minimalistischen Ressourcenbedarf konzipiert, kommt mit 400 MByte Arbeitsspeicher aus und kann sogar komplett ins RAM booten. DEFT Zero soll künftig parallel zur Fullsize-Versionen entwickelt werden. DEFT 8.2 und insbesondere DEFT Zero laufen mit aktuellster Hardware und funktionieren mit 32- und 64-Bit-Plattformen, einschließlich UEFI mit Secure Boot, also auch auf Macbooks und Windows-8-Systemen.