Security-Strategien in der Hybrid Cloud

Private Cloud und Public Cloud sicher verbinden

Mittelständische Unternehmen können mit dem richtigen Mix aus Private-Cloud- und Public-Cloud-Lösungen eigene und externe IT-Ressourcen effizienter nutzen. Auch Compliance- und Sicherheitsstandards kommen nicht zu kurz.

Cloud Computing wurde vom deutschen Markt lange Zeit reserviert aufgenommen. Das Blatt hat sich mittlerweile gewendet, wie aktuelle Zahlen belegen. Nach den Ergebnissen des "Cloud Monitors 2013" des Bitkom und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG nutzten Ende des Jahres 2012 in Deutschland 37 Prozent aller Unternehmen Cloud Computing. Im Jahr zuvor waren es erst 28 Prozent. Weitere 29 Prozent planten oder diskutierten den konkreten Einsatz.

Doch Cloud ist nicht gleich Cloud. Beim Cloud Computing beziehen Unternehmen klassische IT-Leistungen wie Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungsprogramme nach Bedarf aus den verteilten Rechenzentren eines externen Dienstleisters (Public Cloud). Alternativ bietet sich der Aufbau einer eigenen Cloud-Lösung im internen Netzwerk an: die Private Cloud. "Aus Sicherheitsgründen und aus Sorge vor Kontrollverlust über ihre Daten setzen große deutsche Firmen bevorzugt auf die Private Cloud im eigenen Rechenzentrum", beschreibt Sven Klindworth, Leiter des Beratungsteams für Rechenzentren und Cloud-Lösungen beim Netz- und IT-Dienstleister BT Germany, die Situation.

Cloud-Lösung für Kunden: Auch British Telecom (BT) bietet besorgten Unternehmen "privates" Cloud Computing.
Cloud-Lösung für Kunden: Auch British Telecom (BT) bietet besorgten Unternehmen "privates" Cloud Computing.
Foto: BT

Ein Problem in der derzeitigen Sicherheitsdebatte sei, dass der Begriff "Public Cloud" oft mit "unsicherer Service irgendwo im Internet" gleichgesetzt werde. Während Angebote für Privatkunden und kleine Unternehmen in der Tat meist über das Internet realisiert werden, gibt es für größere Unternehmen längst andere Möglichkeiten: "Ein Netzbetreiber wie BT kann seine Cloud-Infrastruktur per MPLS oder Ethernet-Anbindung direkt mit dem Firmennetz des Kunden verbinden", erläutert Klindworth. Das sei wesentlich performanter und sicherer als über das Internet.

Durch eine solche Architektur lassen sich hybride Cloud-Lösungen aufbauen, die höchste Anforderungen an Datensicherheit und -schutz erfüllen - denn diese Aspekte sind in jeder Hinsicht ein Thema, wenn es um die Cloud geht. So schreibt der Gesetzgeber in Deutschland, aber auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern, den Firmen strenge Regeln vor. Deutsche Unternehmen dürfen bestimmte Finanzdaten beispielsweise nicht ohne Weiteres außerhalb des Landes speichern. Enge Grenzen gelten auch bei der Verarbeitung personenbezogener Daten. Eine Cloud-Lösung, bei der nicht klar definiert ist, wo die Daten liegen, kommt dafür nicht in Frage. "Aus Compliance-Gründen sollten international tätige Unternehmen einen Anbieter wählen, bei dem sie individuell bestimmen können, welche Daten in welchem Land verarbeitet werden", so Klindworth.