Vorbild Norton Commander

Midnight Commander - Dateimanager für die Konsole

Nicht immer steht Linux-Administratoren eine grafische Oberfläche zur Verfügung. Dennoch müssen Konsolen-Jockeys nicht auf einen Dateimanager verzichten. Wer früher auf MS-DOS unterwegs war, kennt bestimmt den Norton Commander. An diesen lehnt sich die freie Software Midnight Commander an, kann aber mehr.

Funktionalität: Das Tool ist wie schon erwähnt ein vollwertiger Dateimanager für die Konsole oder ein Terminal. Sie haben links und rechts jeweils ein Fenster, mit dem Sie operieren können. Dabei können Sie zum Beispiel sehr schnell Dateien kopieren, verschieben, nach Dateien suchen, Befehle in einer Subshell oder Dateien und Verzeichnisse komprimieren. Darüber hinaus bringt der Midnight Commander noch einen Betrachter und einen Editor mit sich.

Midnight Commander: Der GNU Midnight Commander sieht dem Norton Commander für MS-DOS schon sehr ähnlich – Erinnerungen werden wach.
Midnight Commander: Der GNU Midnight Commander sieht dem Norton Commander für MS-DOS schon sehr ähnlich – Erinnerungen werden wach.

Installation: Wie üblich bei Linux-Systemen lässt sich das Paket Midnight Commander in den Repositories vieler Distributionen finden. Somit können Sie es bequem via Paketmanager installieren. Die Entwickler stellen aber auch den Quellcode bereit. Sollte Ihre Distribution mc nicht enthalten, können Sie somit selbst zum Compiler greifen. Bei einigen Distributionen, wie zum Beispiel Parted Magic ist das Tool per Standard vorinstalliert.

Bedienung: Um die Software zu starten, brauchen Sie auf der Konsole lediglich den Befehl mc ausführen. Das Werkzeug hat im Prinzip vier Teile. Mit der oberen Kontrollleiste können Sie zum Beispiel nützliche Befehle ausführen. Darunter befindet sich das Anlegen von symbolischen Links oder die Vergabe von Berechtigungen. Die meisten dieser Befehle können Sie auch mittels Tastaturkürzel erwirken. Netterweise stehen die neben den Kommandos. Den größten Teil von Midnight Commander nehmen die beiden Fenster in der Mitte ein. Wie bei Norton Commander haben Sie hier einen Split-Screen, damit Sie sich in zwei Verzeichnissen gleichzeitig aufhalten können. Darunter haben Sie die Möglichkeit direkte Konsolen-Befehle auszuführen. Die untere Kontrollleiste ist mit Zahlen versehen. Diese Befehle können Sie mittels F-Tasten aufrufen. Bei der Verwendung von mc in einer Terminal-Emulation könnte dies auch die Tastenkombination ALT+Zahl sein. Sollte eine Maus an das System angeschlossen sein und auf der Konsole funktionieren, können Sie mc damit ebenfalls bedienen.

Fazit: Einige Computernutzer, die mit MS-DOS gearbeitet haben, werden den Norton Commander sicher geliebt haben. Lästige Tipp-Orgien konnten Anwender damit vermeiden. Der Midnight Commander mag etwas angestaubt aussehen, wird aber immer noch aktiv weiter entwickelt. Alte Liebe rostet eben nicht. Gerade auf Servern ohne grafische Oberfläche kann das Tool ein Segen sein. (jdo)

Midnight Commander

Hersteller:

Midnight-Commander.org

Download Link:

Herstellerseite

Sprache:

Englisch

Preis:

Open Source

System:

Linux, Unix