2in1: Pentium 4 Hyper-Threading Benchmarks

Multitasking-Benchmarks

Ein Benchmark soll eine praxisrelevante Aussage über die Leistungsfähigkeit eines PCs abgeben. Synthetische Benchmarks eignen sich dafür nur bedingt. Typische CPU-Benchmarks sind oft so kompakt, dass sie vollständig im Cache laufen. Dadurch sind sie zwar für Detailanalysen gut geeignet, erlauben aber wenig Rückschluss auf echte Anwendungen, die häufig durch Speicherzugriffe auf Code und Daten gebremst werden. Einen vor allem für Software-Entwickler interessanten Test mit synthetischen Benchmarks, der einige Kernprobleme von Hyper-Threading analysiert, finden Sie hier.

Bei den bislang üblichen Single-CPU-Desktops liefern Application-Benchmarks die beste Aussage zur Leistungsfähigkeit eines Systems. Anwendungen müssen eine bestimmte Aufgabe erledigen, die dafür benötigte Zeit dient als Messwert. Bei gebräuchlichen Benchmarks wie SYSmark 2002 laufen dabei sogar mehrere Anwendungen gleichzeitig. So erstellt etwa Dreamweaver eine Website, die dafür benötigten Bilder bearbeitet Photoshop. Meist erfolgt dabei nur ein Umschalten der Anwendung, echtes Multitasking tritt kaum auf.

Nicht zuletzt durch Intels Hyper-Threading wird sich das Arbeitsumfeld in nächster Zeit deutlich mehr in Richtung Multithreaded-Programme und Multitasking entwickeln. Benchmarks, die diese Fähigkeiten testen, sind bislang rar. Intel empfiehlt daher, zwei Anwendungen, die annähernd die gleiche Zeit benötigen, parallel zu starten und die Zeiten zu addieren.

Dabei tritt jedoch ein Problem auf: Wechselt man zu einer anderen Testkonfiguration, können sich die Laufzeiten der Programme deutlich verändern. Zwei Programme, die auf einem Pentium 4 mit 3 GHz die ganze Zeit über parallel ablaufen, zeigen auf einem Athlon 2600+ ein anderes Laufzeitverhalten. Ein Programm ist wesentlich früher fertig, das zweite läuft längere Zeit als einzige Anwendung weiter. Dadurch ergeben sich Seiteneffekte, die zu Fehlinterpretationen führen können.