Test: Pentium 4 3,20 GHz FSB800

Hyper-Threading: Kernel-Benchmarks

Der Pentium 4 verhält sich bei aktiviertem Hyper-Threading für das Betriebssystem wie zwei CPUs. Damit Windows XP die beiden virtuellen CPUs ansprechen kann, muss der Multiprozessor-Kernel installiert sein. Dieser Kernel bremst aber durch zusätzlichen Betriebssystem-Overhead die Systemleistung typischerweise um zirka zwei bis drei Prozent.

Programme, die Multiprocessing nicht unterstützen, müssten demnach auf einem Pentium 4 mit aktiviertem Hyper-Threading sowie zugehörigem Multiprozessor-Kernel langsamer laufen als bei einem Windows XP mit Single-Kernel (Hyper-Threading deaktiviert).

Zur Überprüfung haben wir die Systemleistung unter Windows XP sowohl mit Single- als auch mit Multiprozessor-Kernel gemessen. In beiden Fällen war die Hyper-Threading-Funktion des Pentium 4 3066 im BIOS deaktiviert. In einem dritten Test wurde Hyper-Threading eingeschaltet und die Systemleistung mit dem Multiprozessor-Kernel erneut gemessen.

Dass SYSmark2002 mit Single-Kernel (ohne HT) genauso schnell läuft wie mit Multiprozessor-Kernel (mit aktiviertem HT), lässt sich wie folgt erklären: Programme wie Word oder Outlook führen stets eine Vielzahl von Nebenroutinen aus, die im Hintergrund bestimmte Ereignisse überprüfen. Bei Word beispielsweise die Rechtschreibprüfung oder das Abfragen der E-Mail-Inbox bei Outlook. Diese Hintergrundprozesse kann der Pentium 4 bei aktiviertem Hyper-Threading auf die zweite "CPU" übertragen. Dadurch laufen auch per se singlethreaded programmierte Anwendungen mit Hyper-Threading etwas schneller ab. Der langsamere Multiprozessor-Kernel von Windows XP macht diesen Geschwindigkeitsvorteil aber wieder zunichte - im Endeffekt ist der Pentium 4 ohne Hyper-Threading und Single-Kernel bei Standardanwendungen genauso schnell wie mit aktiviertem Hyper-Threading und dazugehörigem Multiprozessor-Kernel.