File Hierarchy Standard und Linux-Partitionierung

Ratgeber: Was ist was bei der Linux-Verzeichnisstruktur

/bin

Das Verzeichnis /bin muss auf der Root-Partition sein. Dort stehen wichtige Unix-Befehle, die von allen Benutzern ausgeführt werden können. Diese Befehle müssen auch ausführbar sein, wenn kein weiteres Dateisystem gemountet ist.

Im /bin-Verzeichnis stehen unter anderem Systemkommandos für Dateirechte (chgrp, chmod, chown), zum Kopieren, Anlegen, Verschieben und Löschen von Verzeichnissen und Dateien, zum Einloggen und Mounten von Dateisystemen, die Shell sh sowie das Programm su, mit dem man die Benutzerkennung wechseln kann.

In /bin stehen außerdem die Archiv-Tools tar und cpio sowie die Pack-Programme gzip und gunzip. Mit diesen kann der Administrator ein System wiederherstellen, wenn das Root-Dateisystem intakt ist. Außerdem gibt es das Netzwerk-Statistik-Tool netstat sowie ping zum Testen von Netzverbindungen. Soll es möglich sein, ein System über das Netzwerk zu reparieren, müssen auch ftp oder tfpt und die zugehörigen Utilities für eine FTP-Verbindung vorhanden sein.

/boot

Das Verzeichnis muss nicht auf der Root-Partition stehen. Es enthält die statischen Dateien des Boot-Loaders sowie alle sonst zum Hochfahren erforderlichen Dateien. Hier steht meist auch der System-Kernel, falls er nicht im Wurzelverzeichnis zu finden ist.

/dev

Auch das /dev-Verzeichnis beziehungsweise seine Inhalte werden auf der Root-Partition benötigt. In diesem Verzeichnis stehen zeichen- und blockorientierte Spezialdateien, über die der Zugriff auf Geräte wie Festplatten und DVD-Laufwerke oder Schnittstellen gesteuert wird.