Schnellste Desktop-Quad-Core-CPU von AMD

Test: AMD Phenom 9900 mit 2,6 GHz

Fazit

Wie bereits beim Phenom 9600 fällt das Fazit des Phenom 9900 ernüchternd aus. AMDs zweiter Quad-Core-Prozessor für Desktop-PCs schafft es nicht, dem vom Hersteller selbst auserwählten Hauptkonkurrenten Intel Core-2-Quad Q6600 eindeutig zu schlagen. Allerdings kommt der neue AMD-Prozessor dem Intel-Kontrahenten ein Stück näher als der Phenom 9600.

Dabei handelt es sich beim günstigeren Intel-Prozessor um die fast ein Jahr alte Einstiegsversion bei den Quad-Core-Modellen. Die Ablösung mit den noch schnelleren 45-nm-Penryn-Versionen steht im vierkernigen Einstiegsbereich kurz bevor. Das bereits erhältliche 45-nm-Topmodell Core 2 Extreme QX9650 zeigt, welches Leistungsvermögen, Energiespar- und Taktfrequenzpotenzial in der Intel-45-nm-Architektur steckt.

Hier liegt AMDs größtes Problem – die Taktfrequenz. Nicht ohne Grund wurde das für den Launch ebenfalls geplante 2,4-GHz-Modell Phenom 9700 kurzerhand auf das erste Quartal 2008 verschoben, und auch unser Testkandidat Phenom 9900 mit 2,6 GHz Taktfrequenz wird kaum früher auf dem Markt zu haben sein. Wann aber konkret und zu welchem Preis der Phenom 9900 zu haben sein wird, konnte uns AMD nicht sagen.

Kommen kein intensives Multitasking oder multithreaded-optimierte Anwendungen zum Einsatz, so zieht dem Phenom 9600 beziehungsweise Phenom 9900 selbst der günstigere Vorgänger Athlon 64 X2 6400+ mit 3,2 GHz teilweise davon. Sicherlich, der Phenom 9900 ist im Vergleich zum Phenom 9600 deutlich schneller, aber für eine konkurrenzfähige Desktop-CPU fällt die Leistung gegenüber den Intel-CPUs immer noch zu gering aus. Darüber hinaus ist der spezifizierte TDP-Wert von 140 Watt beim Phenom 9900 enorm hoch, dagegen begnügt sich der Phenom 9600 mit 95 Watt.

Ein weiteres Manko ist der TLB-Bug im B2-Stepping aller Phenom-CPUs. Dieser soll unter „bestimmten“ Umständen zur Instabilität der Systemplattform führen. Mit einem entsprechenden BIOS-Update soll das Problem gelöst sein. Allerdings sind Performance-Einbußen bei einigen Anwendungen von bis zu 10 Prozent nicht auszuschließen. Überarbeitete Prozessoren mit B3-Stepping sollen diesen Bug nicht mehr besitzen und ab Q1 verfügbar sein.

AMD hat angekündigt, die Taktfrequenz des Phenom bis Mitte 2008 auf 3,0 GHz zu steigern. Notwendig wären die 3,0 GHz jetzt. Denn: Der schnellste Phenom verliert gegen den langsamsten Core-2-Quad. (cvi/hal)