Wie beim Mobilfunk

Telekom - auch Festnetz künftig mit Inklusiv-Volumen und Drosselung

Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Die Deutsche Telekom ändert ihre Tarifstruktur fürs Festnetz und führt dort ähnliche Konzepte wie beim Mobilfunk ein - wenn auch zunächst nur auf dem Papier.

Genauso wie im Mobilfunk wird es einer Konzernmitteilung zufolge künftig für neue Call&Surf- und Entertain-Verträge integrierte Highspeed-Volumina geben. Ist die Volumengrenze erreicht, sehen die Leistungsbeschreibungen eine einheitliche Reduzierung der Internetbandbreite auf 384 Kilobit pro Sekunde vor. Entsprechende Gerüchte hatten bereits vor einem Monat die Runde gemacht.

"Immer höhere Bandbreiten lassen sich nicht mit immer niedrigeren Preisen finanzieren. Den Kunden mit sehr hohem Datenaufkommen werden wir in Zukunft mehr berechnen müssen", erklärt Michael Hagspihl, Geschäftsführer Marketing der Telekom Deutschland.

Die Einführung der neuen Tarife erfolgt schrittweise: Zunächst werden zum 2. Mai 2013 die Leistungsbeschreibungen für neue Verträge angepasst. Bestehende Verträge sind von den Änderungen nicht betroffen. Wann die Telekom die Geschwindigkeitsreduzierung tatsächlich einführt, hänge von der Verkehrsentwicklung im Internet ab, so Hagspihl weiter: "Wir gehen bisher davon aus, dass wir die Limitierung technisch nicht vor 2016 umsetzen."

Als Inklusiv-Volumen mit voller Geschwindigkeit schreiben die neue Leistungsbeschreibungen für

  • Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 16 Megabit pro Sekunde 75 Gigabyte

  • Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Mbps 200 GB

  • Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbps 300 GB

  • Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Mbps 400 GB

fest.

Die Nutzung von Entertain wird ebensowenig auf das im Tarif enthaltene Highspeed-Volumen angerechnet wie Sprachtelefonie über den Telekom-Anschluss sowie WLAN To Go (Kooperation mit Fon).

Mit der Umsetzung der Geschwindigkeitsbegrenzung will die Telekom dann kostenpflichtige Zubuchoptionen einführen. Details dazu würden "rechtzeitig bekanntgeben", heißt es weiter. (Computerwoche/mje)