Geschlossene Sicherheitslücken, bessere Performance, neue Funktionen

OpenOffice 3.2: Download der finalen Version verfügbar

Die neue Version 3.2 des kostenlosen Office-Pakets ist nun zum Download für die wichtigsten Plattformen verfügbar, wie auf der Internet-Seite des Open-Source-Projekts zu lesen ist. Sie verspricht kürzere Startzeiten und viele neue Features, insbesondere bei der kostenfreien Excel-Alternative Calc.

Wie das Projekt meldet, sind die Nutzerzahlen seit dem letzten großen Release von OpenOffice 3.0 regelrecht explodiert. Die internationale Webseite verzeichnet seit Oktober 2008 über 100.000.000 Downloads, und auch die neue Version OpenOffice 3.2 dürfte weiterhin viele Anhänger finden. Alleine in Deutschland habe OpenOffice bereits einen Anteil von über 20 Prozent am gesamten Office-Markt erlangt, wie eine aktuelle Studie verrät, und dem großen Konkurrenten Microsoft Office 2007 damit wichtige Marktanteile abgerungen.

Auf dem Weg zur aktuellen Version OpenOffice 3.2 mussten jedoch auch Rückschläge in Kauf genommen werden. OpenOffice hat bis zur endgültigen Version fünf Release Candidates gebraucht. RC4 hätte schon die finale Version sein sollen, jedoch wurde noch ein kritischer Bug im Präsentationsprogramm Impress gefunden, der das Programm zum Absturz bringen konnte. Auch das gesamte Open-Source Projekt stand kürzlich bereits kurz vor dem Scheitern, da Oracle durch die Übernahme des OpenOffice-Hauptunterstützers Sun wichtige Programmierer von dem Projekt abziehen könnte.

Schnell, schneller, OpenOffice 3.2

OpenOffice 3.2 verspricht für die Textverarbeitung Writer und die Tabellenkalkulation Calc einen enorm beschleunigten Programmstart und will damit eines der größten Mankos des freien Office-Pakets beseitigen. Die Entwickler wollen den Start der Anwendung über 45 Prozent gegenüber OpenOffice 3.0 gesteigert haben. Speziell die Tabellenkalkulation Calc wartet auch mit einer Reihe von speziellen Neuerungen auf und wurde generalüberholt. Zu den neuen Features zählen unter anderem eine verbesserte Sortierungsfunktion und ein effizienterer Umgang mit verbundenen Zellen. Besonders hervorzuheben sind die neu hinzugekommenen Blasendiagramme, die eine sinnvolle Ergänzung für die bereits vorhandenen Chart-Funktionen darstellt.

Aber auch die anderen Programmbestandteile wurden überarbeitet. Sowohl die Präsentationssoftware Impress als auch das Zeichenprogramm Draw unterstützen jetzt Kommentare, um die Zusammenarbeit an Dokumenten zu erleichtern. Base soll nun einen intelligenteren Import von RTF- oder HTML-formatierten Daten bieten und dem Anwender damit viel Arbeit zur Fehlerbeseitigung ersparen. OpenOffice 3.2 kann nun auch überprüfen, ob Dokumente den ISO-Spezifikationen des Dateiformats ODF entsprechen, insbesondere der standardisierten Version ODF 1.2. Zusätzlich wurde auch die Unterstützung von Fremdformten verbessert. So können nun Postscript-basierte OpenType-Schriften genutzt werden. Besonders der von vielen Benutzern als fehlerhaft funktionierend beklagte Support für MS-Office 2007 Dateien ist einer Überarbeitung unterzogen worde.

Kostenloses Office auch international auf dem Vormarsch

In Deutschland erreicht OpenOffice bereits einen Marktanteil von 21 Prozent unter allen Office-Suiten. Aber auch international muss sich das kostenfreie Office-Paket nicht verstecken, wobei besonders Europa Open-Source-freundlich zu sein scheint. Nur in Polen und in Tschechien nutzen mit 22 Prozent noch mehr User das kostenlose OpenOffice. Unter 27 in der Studie erfassten Ländern taucht mit Kanada erst auf Platz 14 ein nicht-europäischer Staat auf. Die OpenOffice-Verbreitung beträgt dort immerhin noch elf Prozent.

Den direkten und kostenlosen Download der aktuellen deutschen Version des Open-Source Office-Pakets finden Sie auf der Website des OpenOffice-Projekts. OpenOffice 3.2 ist für Windows, Linux, Mac OS und Solaris zum Download freigegeben. Außerdem möchten wir Sie auf unseren Artikel hinweisen, in dem wir einige der neuen Funktionen von OpenOffice 3.2 vorstellen. (pte/fho)