Chipsatz-Test: VIAs PT880 gegen Intel und SiS

Intel 850E

Der 850E, Code-Name Tehama-E, besteht nach Intel-Spezifikation aus den beiden Bausteinen 82850E und 82801BA. Intel bezeichnet sie als Memory-Controller-Hub (MCH) und I/O-Controller-Hub-2, kurz ICH2. Der MCH enthält den mit maximal 533 MHz getakteten Front-Side-Bus, den Speicher- und AGP-Controller sowie das 254 MByte/s schnelle Hub-Interface zur Southbridge. Auch Hyper-Threading ist mit diesem Chipsatz möglich.

Das Dual-Channel Speicher-Interface des 850E arbeitet nur mit Rambus-Modulen. Es erreicht bei einer Taktfrequenz von 533 MHz (PC1066-Module) und einer Speicherbusbreite von 2x 16 Bit sowie Double-Data-Rate-Verfahren eine theoretische Datentransferleistung von 3,97 GByte/s. Der Chipsatz kann insgesamt 4 GByte an Speicher adressieren - ohne externe Logik verwaltet er aber nur 2 GByte, 256-Mbit-Speicherchips vorausgesetzt. Wichtig: Es müssen beide Speicherkanäle mit baugleichen Modulen bestückt und leere RIMM-Sockel mit C-RIMMs, so genannten Continuity-Modulen, aufgefüllt sein. Das gewährleistet, dass die serielle Kette eines Speicherkanals geschlossen ist.

Der AGP-Port des 850E weist wie der des E7205 und des 845E ein Manko auf. Er arbeitet mit einem Signalpegel von 1,5 Volt, der nach der AGP-Spezifikation nur für den AGP-4x-Modus zulässig ist. Ältere Grafikkarten, die explizit mit 3,3 Volt funktionieren, sind nicht mehr nutzbar.