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802.11: Standard für drahtlose Netze

Verfahren und Frequenzen

Die erste Festlegung des Standards IEEE802.11 erfolgte nach sieben Jahren Entwicklungszeit im Jahr 1997. Er spezifiziert Bandbreiten von 1 und 2 Mbit/s. Die Spezifikation umfasst die Beschreibung eines MAC-Protokolls und dreier alternativer PHY-Technologien. Neben zwei Frequenz-Spreizverfahren (Spread Spectrum Technologies - SST) für Funkwellen im 2,4-GHz-Band zählt dazu auch ein Infrarot-Verfahren, das aber niemals praktische Relevanz erlangt hat.

Gerade die Übertragung im lizenzierungsfreien 2,4-GHz-ISM-Band macht WLANs nach IEEE802.11 besonders interessant. Dieser Frequenzbereich lässt sich weltweit für industrielle, wissenschaftliche und medizinische Zwecke (Industrial, Scientific, Medical) nutzen. Daher arbeiten etliche drahtlose Kommunikationsverfahren - auch Bluetooth und IEEE802.15.4 - ebenfalls in diesem Frequenzbereich. Zusätzlich existieren hier zahlreiche potenzielle Störquellen. Insbesondere sind Mikrowellenherde zu nennen, da bei 2.4 GHz eine Resonanzfrequenz der H2O-Moleküle liegt, durch deren Anregung wasserhaltige Speisen erwärmt werden können. Genau deswegen wurde das ISM-Band ursprünglich freigegeben: Für viele lizenz- und kostenpflichtige Übertragungsverfahren weist es ein zu hohes Aufkommen an Störern auf.

Nicht alle Nationen erlauben die vollständige Verwendung des Frequenzbereichs, einige beschränken die Anzahl verfügbarer Kanäle. Davon ist mittlerweile eigentlich nur noch Japan betroffen, nachdem in Europa Frankreich und Spanien die ursprünglichen Beschränkungen gelockert haben. Auch die weitere Spezifikation, vor allem die erlaubte Sendeleistung und die Modulationsverfahren, unterscheiden sich zum Teil deutlich.