10 GbE über Cat.6-Kupferkabel
Zukunftssichere Netzwerkverkabelung für 10-Gbit-Ethernet
Abstandshalter und Abschirmung gegen Alien Crosstalk
Die Kompensation ist beim Alien Crosstalk nicht möglich, da sich hier die Signale unabhängiger Netzwerkverbindungen stören. Alien Crosstalk tritt vor allem zwischen direkt benachbarten Kabel und benachbarten Steckverbindern im Patchfeld auf. Da in lokalen Datennetzen die Datenkabel üblicherweise gebündelt verlegt werden, liegen die Leitungen über eine weite Strecke eng nebeneinander. Dies verstärkt den bei niedrigeren Frequenzen weniger kritischen Effekt erheblich.
Durch die runde Bauform der Netzwerkkabel passen exakt sechs Kabel (Störkabel) um ein in der Mitte verlaufendes Kabel (Opferkabel). Diese Anordnung bezeichnet das „6around1“-Worst-Case-Szenario. Abhilfe schafft entweder eine metallische Abschirmung des Kabels und der Steckverbinder oder ein geändertes Design des Kabelmantels, das die Abstände der Kabel voneinander vergrößert.
Da Alien Crosstalk auch im Bereich der Panels und Anschlussdosen auftritt, sind auch hier Anpassungen nötig: Entweder man erweitert den Abstand zwischen den Steckverbindern, oder man sorgt für eine bessere Abschirmung zwischen den Patchbuchsen.
Im folgenden Bild des ungeschirmten Kabels SYSTIMAX GigaSPEED X10D der Firma CommScope Solutions ist der spezielle Kabelmantel deutlich zu sehen. Er erhöht den Abstand der Leitungen, ohne diese schwerer oder mechanisch steifer zu machen.
Bei dem geschirmten Kabel GigaSPEED X10D FTP reduziert ein äußerer, gemeinsamer Metallfolienschirm das Alien Crosstalk AXT. Der Near End Crosstalk NEXT, bei dem sich die Leitungen einer Verbindung selbst stören, wird in beiden Kabeln durch einen zentralen Abstandshalter im Kabel reduziert. Beide Lösungen entsprechen den Anforderungen der künftigen Cat.6A-Klasse EA.