Hörverlust durch laute Musik

EU will Lautstärke von MP3-Playern und -Handys beschränken

Die EU-Kommission möchte künftig die Lautstärke von iPod und Musik-Handys standardmäßig auf 85 Dezibel beschränken. Diese Voreinstellung soll vom Nutzer auf Wunsch umgangen werden können, dann sollen Lautstärken bis 100 Dezibel möglich sein, berichtet die BBC.

Bei Untersuchungen habe sich herausgestellt, dass manche erhältliche Player bis zu 120 Dezibel ermöglichen - das entspricht dem Lärm beim Start eines Kampfjets. Ein Bericht aus dem vergangenen Jahr hatte gezeigt, dass in der EU zehn Mio. Menschen ihr Gehör durch MP3-Player aufs Spiel setzen.

Moderne Abspielgeräte seien vor allem deswegen gefährlich, weil Nutzer große Mengen an Musik unterwegs hören könnten. Diese würde dann oft auf höchster Lautstärke gehört, um Hintergrundgeräusche wie Verkehrslärm zu übertönen. Immer mehr junge Menschen litten aufgrund von lauter Musik an Tinnitus oder Hörverlust, so Robin Yeoh vom Epsom and St Helier NHS Trust . "Diese Art von Schädigung wurde früher durch Industrielärm verursacht." Der Schaden sei permanent und wirke sich oft negativ auf Jobchancen oder Privatleben aus, so Yeoh.

Die Gesundheit der Konsumenten müsse geschützt werden, stimmt auch Tony Graziano, Sprecher der Industrievertretung DigitalEurope zu. Dabei müsse jedoch ein Mittelweg zwischen Sicherheit und Freude am Produkt gefunden werden. So seien 85 Dezibel zu leise und würden beispielsweise von Verkehrslärm übertönt werden, so Graziano. Man solle über mögliche Risiken aufklären, den Menschen jedoch die freie Entscheidung überlassen. Bislang gibt es in Deutschland keine gültige gesetzliche Vorschrift, die die maximale Lautstärke bei MP3-Playern und Musik-Handys reguliert. Allerdings müssen die Hersteller in der Bedienungsanleitung darauf hinweisen, dass laute Musik das Gehör dauerhaft schädigen kann. (pte/hal)