BlackBerry 8800: Akku-Langläufer mit Navigationsschwierigkeiten

GPS und Navigation noch nicht ausgereift

Als großer Pluspunkt des 8800 wird das GPS-Modul samt Navigationsmöglichkeit angepriesen. Das ergibt durchaus Sinn, denn wer viel unterwegs ist, hat in den seltensten Fällen alle aktuellen Stadtpläne dabei. Leider hapert es an der Umsetzung.

Der verbaute GPS-Chip arbeitet einfach zu langsam und ungenau. TecChannel hat sich für den Test extra ein Zweitgerät kommen lassen, da wir die Reaktionszeit des ersten Testexemplars nicht glauben konnten. Dennoch bestätigte auch das Ersatzgerät unsere Befürchtungen – der BlackBerry 8800 ist kein Ersatz für „richtige“ Navigationssysteme. So kam es beispielsweise öfter vor, dass das Gerät in München oder Hannover keinen Satelliten finden konnte.

Fehlerradius: Bei sieben gefundenen Satelliten ist die Genauigkeit bei 23 Metern.
Fehlerradius: Bei sieben gefundenen Satelliten ist die Genauigkeit bei 23 Metern.

Die zweite Bremse ist die mitgelieferte Software. Auf unseren Vodafone-Testgeräten war die Vodafone-Navigationslösung auf Basis von Telmap installiert. Diese nimmt sämtliche Berechnung auf einem zentralen Server vor. Der größte Nachteil: Ständig werden Informationen und Kartendaten aus dem Internet nachgeladen. Das mag zwar eine hohe Aktualität versprechen, sorgt aber für genauso hohe Kosten. Kundenfreundlicher wäre es, zumindest die bislang geladenen Daten auf der MicroSD-Karte abzulegen. Für Vodafone lohnt sich das Geschäft auf alle Fälle, ist doch für einen stetigen Datenfluss gesorgt.

Zudem arbeitet die Software extrem langsam. Die Streckenberechnung dauert lang, biegt man etwa falsch ab, sollte man erst einmal stehen bleiben, bis sich das Gerät neu ausgerichtet hat. Alles in allem ist der BlackBerry 8800 einem dedizierten Navigationsgerät deutlich unterlegen. Mit der derzeitigen Software taugt er höchstens als zusätzlicher, interaktiver Stadtplan, wenn die Zeit nicht drängt.