Telemedizin und weitere eHealth-Trends

Telemedizin II– Experten besser nutzen

Neben dem eben beschriebenen Aspekt der übergreifenden Vernetzung wird der Begriff „Telemedizin“ auch noch im engeren Sinn der konkreten elektronischen Übermittlung von medizinischen Daten und Untersuchungsergebnissen verwendet. Dazu gehört etwa der Transfer von Laborwerten, Krankenberichten oder Röntgenbildern.

Telemedizin in diesem Sinne nutzt man, um lokal entfernt Diagnosen zu besprechen und Therapien zu optimieren. Entsprechende medizinische Fachgebiete führen in dem Fall immer das Präfix „Tele“ im Namen, also etwa Teleradiogie, Telepathologie oder Telehistologie.

Relativ häufig wird bereits Teleconsulting eingesetzt. Dabei legen Nicht-Fachleute Fachexperten zum Beispiel Bilder via Internet vor um eine Zweitmeinung einzuholen. Die knappe und teure Ressource „Experte“ lässt sich so besser nutzen. Teleconsulting führt besonders auf dem flachen Land zu einer höheren medizinischen Versorgungsqualität, da Ärzte über Netzverbünde und telemedizinische Dienste eine Zweitmeinung einholen oder Erstbefunde bei komplizierten Fällen vornehmen können.

In verschiedenen Modellen nutzen Krankenhäuser Ferndienste. Vor allem die Teleradiologie wird schon seit längerer Zeit eingesetzt, weil mit ihr die zügige Übermittlung umfangreicher Bilder und Patientendaten möglich wird.

In dem Projekt „Teleradiologie Südbaden“ beispielsweise wurden acht Krankenhäuser über das Internet mit der Universitätsklinik Freiburg vernetzt. Nach der Erstbehandlung von Unfallopfern oder Schlaganfallpatienten konnten von dort Röntgenbilder an die Experten der Uniklinik verschickt werden. Diese konnten innerhalb kürzester Zeit in Absprache mit den vor Ort behandelnden Kollegen Therapieempfehlungen geben oder eine Verlegung empfehlen. Vor dem Beginn des Projektes mussten die Daten mit dem Taxi transportiert werden.