WWDC 2002: Steve Jobs beerdigt Mac-OS 9

Zur Eröffnung der Apple-Entwicklerkonferenz tauchte ein Sarg aus dem Nebel auf. In der Rolle des Totengräbers erklärte Steve Jobs: "Heute nehmen wir Abschied von unserem treuen Freund Mac-OS 9."

Die Botschaft der gespielten Beerdigung für die Entwickler von Hard- und Software ist eindeutig. Steve Jobs fasste sie dennoch in Worte: Wir bei Apple denken nur noch an Mac-OS X, alle derzeit laufenden Projekte konzentrieren sich auf dieses Betriebssystem." Mac-OS 9 ist nicht tot für unsere Kunden, aber für euch", teilte er den Entwicklern mit.

Das heißt, Apple will künftig bei neuer Software keine Rücksicht mehr auf ältere Betriebssystem-Versionen nehmen, berichtet die Macwelt. Wenn sich allerdings ohne großen Aufwand eine Software für Mac-OS 9 herstellen lasse, dann werde Apple auch künftig eine solche Fassung anbieten. Selbstverständlich werde Apple aber weiterhin Service-Anfragen beantworten und Mac-OS X weiterhin mit einer Kopie von Mac-OS 9 ausliefern.

Laut Steve Jobs geht Apple davon aus, dass Anfang 2002 etwa eine Million Menschen Mac-OS X aktiv genutzt haben, bis Ende des Jahres sollen daraus fünf Millionen werden. Damit dieses Ziel erreicht wird, braucht es attraktive Programme, die ausschließlich Mac-OS X unterstützen, wie etwa Microsoft Office X.

Nach dieser heiklen Einleitung der World Wide Developer Conference (WWDC 2002) in San Jose zeigte sich Steve Jobs von seiner gewohnten Seite und kündigte die nächste Version von Mac-OS X an (Codename "Jaguar"). Jobs versprach mit Jaguar ein schnelleres und besseres Betriebssystem. Benutzer sollen sich noch im Spätsommer davon überzeugen können. (uba)