Datensicherheit nachrüsten

Workshop - Software-RAID unter Linux einrichten

Auf der Kommandozeile mit mdadm

Ein RAID-System lässt sich recht bequem über die Kommandozeile erzeugen. Dazu brauchen Sie das Paket mdadm. Auf den meisten Server-Distributionen dürfte es per Standard installiert sein. Sollte dies nicht der Fall sein, liegt es in den meisten Fällen in den entsprechenden Repositories und lässt sich bequem mittels der bekannten Kanäle nachinstallieren.

In unserem Test-Szenario in einer virtuellen Umgebung haben wir das Betriebssystem auf die erste Festplatte im System installiert. Nun hängen wir zwei weitere virtuelle Massenspeicher von 10 GByte Größe (sdb und sdc) ein, die jeweils eine Partition enthalten. Wenn Sie neue Partitionen anlegen, sollten diese am Besten als Linux-RAID-Geräte (0xFD in cfdisk oder fdisk) angelegt werden. Dieser Schritt macht das Administrator-Leben einfacher. Die beiden neuen Partitionen sollen zu einem RAID-1-Verbund zusammengefasst werden. In unserem Beispiel rufen Sie dazu folgenden Befehl als Benutzer mit root-Rechten auf:

mdadm --create /dev/md0 --level=1 -- raid-devices=2 /dev/sdb1 /dev/sdc1

RAID erstellen: Mit nur einer Befehlszeile ist der Spiegel erzeugt.
RAID erstellen: Mit nur einer Befehlszeile ist der Spiegel erzeugt.

Dies erzeugt nun den RAID-Verbund md0, als Level-1-RAID mit den beiden Partitionen /dev/sdb1 und /dev/sdc1. Ob alles geklappt hat, können Sie mit dem Befehl cat /proc/mdstat überprüfen. Mit watch cat /proc/mdstat führt das System den befehl alle zwei Sekunden aus und Sie können das RAID sogar visuell überwachen.

Nun ist zwar der Spiegel erzeugt, aber noch nicht formatiert. Sie können das Gerät /dev/md0 genauso behandeln, als wäre es ein physikalischer Massenspeicher. In unserem Beispiel formatieren wir den RAID-1-Verbund als Dateisystem ext4: mkfs.ext4 /dev/md0.

Wollen Sie den RAID-Verbund automatisch mit dem System starten, müssen Sie die Datei mdadm.conf anpassen, die sich in unserem Fall im Verzeichnis /etc/ befindet. Rufen Sie den Befehl: mdadm --examine --scan auf und tragen Sie das Ergebnis in die Konfigurations-Datei ein. Sie können dies auch gleich mit dem Befehl erledigen lassen, sollten es dann aber überprüfen: mdadm --examine --scan >> /etc/mdadm.conf.

Nun wird zwar das RAID-Array mit System gestartet, aber noch nicht eingebunden. In unserem Fall editieren wir die dafür zuständige Datei /etc/fstab und fügen folgende Zeile ein: /dev/md0 /media/raid-md0 ext4 defaults 0 0. Das Mount-Verzeichnis /media/raid-md0 muss natürlich existieren.