Windows Vista: Diverse IT-Unternehmen schießen gegen Microsoft

Kurz vor dem Start von Windows Vista hat das European Committee for Interoperable Systems (ECIS) heftige Kritik an Microsoft geäußert und fordert die EU-Kommission zum Eingreifen auf.

Das ECIS ist der Ansicht, dass Microsoft mit Windows Vista versucht, seine Dominanz auf das Internet auszuweiten und fordert die EU-Kommission auf zu reagieren. Das ECIS hatte bereits im Februar 2006 wegen Windows Vista und Office 2007 Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. In der am Freitag veröffentlichten Mitteilung erneuert das ECIS seine Kritik und ist der Ansicht, dass Microsoft noch immer nicht die von der EU-Kommission im Jahr 2004 aufgestellten Regeln erfüllt. Die EU-Kommission wird von der ECIS aufgefordert zu handeln und auch über die im vergangenen Jahr eingereichte Beschwerde zu entscheiden.

Dem ECIS gehören diverse große und kleinere IT-Unternehmen an, darunter auch Corel, Adobe, IBM, Nokia, Realnetworks, Sun Microsystems und Linspire.

Zu den Knackpunkten in Vista gehören laut Ansicht der ECIS unter anderem Microsofts XAML, mit dem Microsoft versuche HTML abzulösen. XAML sei aber nur für Windows verfügbar. Ebenfalls kritisiert werden das Open XML-Format, das als Angriff auf das offene Format ODF gewertet wird. Während ODF aber auf allen Plattformen existiere, sei Open XML nur auf Microsofts Office Plattform reibungslos nutzbar, beklagt die Organisation.

"Mit XAML und OOXML versucht Microsoft seine Windows-abhängigen Standards durchzusetzen und die existierenden offenen plattformübergreifenden Standard, die eine weite Akzeptanz in der Industrie haben zu verdrängen", sagte Thomas Vinje, Sprecher der ECIS. Es drohe ein Marktmonopol, das dazu führen könnte, das Anwender keine Auswahl mehr an Produkten haben könnten und daher viel Geld für Produkte von Microsoft zahlen müssten. (PC-Welt/mja)