Wettstreit zwischen IP und ATM

Reine IP-Netze in etwa fünf Jahren

Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht empfehlenswert, alleine auf das Internet-Protokoll zu setzen: Die Standards sind noch lückenhaft; außerdem fehlen QoS-Eigenschaften und ein Verkehrsmanagement.

ATM ist dagegen verfügbar und weitgehend standardisiert. Nach einer Studie von IDC nutzen gegenwärtig etwa 8 Prozent der Unternehmen in Europa ATM, und 14 Prozent haben es in den nächsten ein bis zwei Jahren vor. Wichtigste Einsatzgebiete von ATM sind:

- Videokonferenzen (5 Prozent),

- ATM über private Netze (15 Prozent),

- die Kopplung von Nebenstellenanlagen (18 Prozent) und

- der WAN-Backbone-Transport (50 Prozent).

Fachleute erwarten, daß reine IP-Netze in etwa fünf bis zehn Jahren am Markt in Erscheinung treten werden. Bis dahin dürfte sich die Technik erheblich weiterentwickeln. Ein Beispiel dafür ist die Steuerung von Prioritäten mit Hilfe des "Type of Service"-Feldes (TOS) im IP-Paketkopf, die gegenwärtig diskutiert wird. Danach dürften End-to-End- und Call-by-Call-Garantien in IP-Netzen folgen. Erst wenn diese Voraussetzungen geschaffen wurden, lassen sich Echtzeitdienste wie VoIP in hoher Qualität anbieten.