Weg frei für Chip-Implantate beim Menschen

Die Food and Drug Administration in den USA hat den Weg für den so genannten Verichip frei gegeben. Dieser etwa reiskorngroße Chip wird unter der Haut eingepflanzt und kann diverse Informationen speichern, die über einen speziellen Scanner ausgelesen werden können.

Das berichtet die PC-Welt. Die Freigabe des Chips erfolgte allerdings mit der Einschränkung, dass keine medizinischen Daten gespeichert werden dürfen. In diesem Fall würde es sich um ein medizinisches Gerät handeln und die FDA müsste einschreiten und den Chip erneut unter die Lupe nehmen, berichtet die Tageszeitung "USA Today".

Doch auch ohne medizinische Daten bietet das Implantat einige Einsatzmöglichkeiten. So können beispielsweise Zugangscodes für sicherheitssensible Unternehmensbereiche gespeichert werden - der jeweilige Arbeiter müsste sich somit keine Zahlenkombinationen mehr merken.

Möglich wäre auch ein Einsatz bei Gefängnisinsassen oder Kindern, die über ihre jeweilige ID-Nummer ständig überwacht und im Falle eines Ausbruchs oder einer Entführung schnell aufgefunden werden könnten.

Erst vor knapp zwei Wochen berichtete die PC-WELT über die US-Familie Jacobs, die bereit ist, sich einen solchen Chip einpflanzen zu lassen. Vater Jeffrey ist krebskrank, der Sohn Derek Allergiker. Sie erhoffen sich von dem Implantat, dass ihre Daten nach einem Unfall jederzeit verfügbar sind. Vorstellbar wären in diesem Fall beispielsweise die Daten der Krankenversicherung oder Ähnliches, hilfreich bei einer Ohnmacht der Patienten.

Bedenklich für Datenschützer oder Bürgerrechtler ist die amerikanische Entwicklung allemal. So wäre diese Entwicklung für einen diktatorisch organisierten Staat ein gefundenes Fressen. Sämtliche Einwohner könnten jederzeit kontrolliert und überwacht werden.

Applied Digital Solutions, Hersteller des Chips, will unverzüglich mit der Vermarktung des Chips beginnen. Dieser soll 200 Dollar kosten, für die benötigten Scanner werden 1000 bis 3000 Dollar veranschlagt. (PC Welt/nie)