Licht und Schatten bei 40/100-GbE

Vorsicht: Highspeed Ethernet HSE birgt neue Probleme

Neue Protokolle

Bei der Migration auf Highspeed Ethernet bleibe alles beim Alten, ist oft zu lesen. Nichts müsse an der Netzkonfiguration geändert werden. Radio Eriwan würde hierauf antworten: Im Prinzip ja, aber ... So gelten einige klassische Ethernet-Verfahren im Highspeed-Zeitalter als überholt - oder wie es ein Experte drastisch formulierte: Der Rapid Spanning Tree ist tot. Die Data-Center-Netze der Zukunft, so der allgemeine Konsens, müssen wesentlich flacher angelegt werden, um verlust- und blockierungsfreie kurze Verbindungen zwischen den Netzressourcen zu garantieren. Hierzu werden zwei unterschiedliche Architekturdogmen propagiert: Trill und SPB. Beide Verfahren sollen ein Multipath Routing im Data Center erlauben, um beispielsweise die Wanderung von virtuellen Maschinen zu vereinfachen.

Hinter dem Transparent Interconnect of Lots of Links (Trill) steht die IETF. Trill verwendet Routing-Protokolle auf Layer-2-Ebene, um die Daten auf dem kürzesten und schnellsten Weg durch das Netz zu transportieren. Grundsätzlich setzt das Shortest Path Bridging (SPB), das von der IEEE propagiert wird, auf dem gleichen Prinzip auf. Allerdings verwenden beide Verfahren unterschiedliche Methoden, um die Datenpfade zu berechnen. Dabei sei es bei SPB einfacher, den Datenweg vorherzubestimmen. Dafür wartet Trill mit Distribution Trees und Rbridges auf. Bisher ist nicht abzusehen, welches Verfahren sich durchsetzt.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. (cvi)