Wer kann mit wem?

Videokonferenzsystem meets Collaboration-Tool

Flüssige Übertragung gewährleisten

Eine noch größere Herausforderung als die rein technische Verknüpfung der Systeme stellt meist die Gewährleistung einer hohen Qualität und einer einfachen Bedienung dar. Zum Beispiel müssen die verschiedenen Videokonferenzlösungen an die aktuellen Bedingungen angepasst werden, um aus vorhandener Bandbreite, Rechnerperformance, Qualität der Kamera und Lichtverhältnissen eine flüssige Übertragung zu realisieren.

In der Regel steigt der Aufwand, je mehr Systeme und Clients genutzt werden, je mehr Niederlassungen in unterschiedlichen Ländern und Kontinenten in die Struktur einzubinden sind und je mehr Funktionen gewünscht werden. Zudem hängt er davon ab, welche Ausgangssysteme ein Unternehmen einsetzt und wie flexibel die Netzwerkinfrastruktur ist. Weitere Punkte sind die bestehenden Netz- und Übertragungskapazitäten sowie die gewünschte Skalierbarkeit. Schließlich sind Videodaten sehr viel größer und zeitkritischer beim Datentransfer als zum Beispiel E-Mail-Anhänge oder Chats.

Neue Möglichkeiten durch neue Geräteklassen, H.265 und WebRTC

Die technologische Entwicklung bleibt natürlich nicht stehen. So hat zum Beispiel Cisco vor kurzem die Android-basierten Desktop-Collaboration-Lösungen Cisco DX70 und Cisco DX80 vorgestellt, die per Touchscreen HD-Video, High-End-Audio, Webkonferenzen, integrierte Business-Anwendungen und Internet-Browser bieten.

Außerdem reduziert der neue Videokompressionsstandard H.265 die benötigte Bandbreite um 50 Prozent. Und der offene Standard WebRTC ermöglicht Echtzeitkommunikation innerhalb eines Webbrowsers ohne weitere Client-Software. Entsprechend ist es denkbar, dass in Zukunft der normale Webbrowser die Basis für Videokonferenzen mit 4K-Video- und HD-Audio-Qualität in Echtzeit inklusive Content Sharing bildet. Damit wäre Interoperabilität kein Problem mehr, doch bis dahin werden noch ein paar Jahre vergehen. (mb)