mount und fstab
Verwaltung des Linux-Dateisystems, Teil 2
Aufbau der fstab-Datei
Aus den obigen Beispielen geht bereits das prinzipielle Format von fstab hervor: Jede Zeile beschreibt in sechs Spalten einen Datenträger (eine Partition, ein Dateisystem).
In der ersten Spalte muss der Device-Name des Datenträgers angegeben werden. Neben Festplattenpartitionen sind beispielsweise auch CD-ROM-Laufwerke und NFS-Verzeichnisse möglich, die später noch beschrieben werden.
Statt des Device-Namens können Sie auch den Partitionsnamen (filesystem volume name oder die ID-Nummer der Partition angeben. Die korrekte Syntax lautet in diesem Fall LABEL=zeichenkette
oder UUID=nnn-nn
n. Je nach Dateisystemtyp gibt es eigene Werkzeuge, um den Partitionsnamen bzw. die UUID zu lesen oder zu verändern. Beispielsweise können Sie den Partitionsnamen von ext3-Partitionen mit e2label /dev/xxx
ermitteln und die UUID mittune2fs -l /dev/xxx
.
Der Vorteil von Partitionsnamen im Vergleich zu Device-Namen besteht darin, dass die Angabe selbst dann noch korrekt ist, wenn sich der Device-Name geändert hat. Das kann etwa bei SCSI-Festplatten relativ leicht passieren, wenn ein zusätzliches Laufwerk eingefügt wird. Aus /dev/sdb3 kann dann durchaus /dev/sdc3 werden.
Die zweite Spalte gibt an, bei welchem Verzeichnis der Datenträger in den Dateibaum eingebunden wird. Die in der zweiten Spalte angegebenen Verzeichnisse müssen bereits existieren. Die Verzeichnisse müssen nicht leer sein, allerdings können Sie nach dem Einbinden des Dateisystems auf die darin enthaltenen Dateien nicht mehr zugreifen, sondern nur auf die Dateien des eingebundenen Datenträgers.
Die dritte Spalte gibt das Dateisystem an. Die folgende Tabelle listet in alphabetischer Reihenfolge die wichtigsten Dateisysteme auf:
Bezeichnung |
Dateisystem |
---|---|
auto |
Dateisystem automatisch erkennen (CD-ROMs, Disketten) |
devpts |
Pseudo-Terminals gemäß Unix-98-Spezifikation |
ext2 |
Linux-Standard (ext2-Dateisystem) |
ext3 |
ext3-Dateisystem |
iso9660 |
CD-ROMs, DVDs |
nfs |
Unix-Netzwerkverzeichnis (NFS) |
ntfs |
Windows-NT/2000/XP-Dateisystem (nur Lesezugriff) |
proc |
Prozessverwaltung (/proc) |
reiserfs |
Reiser-Dateisystem |
smbfs |
Windows-Netzwerkverzeichnis (Samba) |
swap |
Swap-Partitionen oder -Dateien |
sysfs |
Systemverwaltung (/sys, Kernel 2.6) |
udf |
Universal Disk Format (DVDs, CD-RWs) |
usbdevfs |
Verwaltung von USB-Geräten (Kernel 2.4) |
usbfs |
Verwaltung von USB-Geräten (Kernel 2.6) |
vfat |
Windows-9x/ME-Dateisystem |
Es ist auch zulässig, mehrere Dateisysteme gleichzeitig anzugeben (durch Kommata getrennt). Beispielsweise bietet sich iso9660,udf für CD-und DVD-Laufwerke an, weil für CDs und DVDs in der Regel nur diese beiden Dateisysteme in Frage kommen. mount entscheidet sich zwischen den zur Auswahl stehenden Systemen automatisch für das richtige.