Vergleichen lohnt sich

Installation der Anschlüsse

Die erste und mitunter nicht kleine Herausforderung für Netzbetreiber ist es, für potenzielle Kunden ein individuelles Angebot zu erstellen und korrekte Auskünfte über Leistungen und Preismodelle zu geben. Wir wollten wissen, ob die beiden Anbieter dies beherrschen.

Colt Telecom setzt auf das Konzept "Single Face to the Customer": Ein Kundenbetreuer war unser persönlicher Ansprechpartner. Kompetent, zuverlässig und ruhig beantwortete er alle Anfragen beziehungsweise leitete sie weiter. Zwar wurde zunächst ein falsches, zu teuer kalkuliertes Angebot erstellt, auf Nachfrage jedoch schnell korrigiert. Andere Kontaktversuche über E-Mail an das Customer Care Center in Berlin und Frankfurt liefen nicht so gut: Die angegebenen Mailadressen waren nicht erreichbar.

Auch bei der Deutschen Telekom gibt es für mittelständische Geschäftskunden eine zentrale Betreuung - mit ähnlichem Erfolg. Sobald "unser" Betreuer gefunden war, klappte alles reibungslos: Er erteilte Auskünfte schnell und korrekt. Der Weg dahin war jedoch steinig. Warteschleifen und Weiterleitungen entmutigten uns zunächst bei dem Versuch, den richtigen Ansprechpartner für T-InterConnect zu finden. Online-Bestellmöglichkeiten können helfen - allerdings nur, wenn man keine komplizierten Wünsche hat. Unsere Detailfragen ließen sich im Webformular nicht eingeben.

Beide Anbieter beantworteten unsere technischen Anfragen korrekt und unterstützten alle Sonderwünsche. So sind mehr als 16 IP-Adressen nach internationalen Regeln nur auf Anfrage und Bedarfsnachweis erhältlich. Für unsere Frage nach 256 Adressen wurden die nötigen Formulare schnell bereitgestellt. Die Deutsche Telekom bearbeitete sie sogar automatisch. Auch die kostenfreie Bearbeitung ist nicht selbstverständlich, wie wir später im Test erfuhren.

Wir bestellten schließlich bei beiden Anbietern klassische 2-Megabit-Internetverbindungen (E1). Symmetrische DSL-Anschlüsse sind zwar deutlich preisgünstiger, jedoch noch nicht überall verfügbar. Zudem haben sie niedrigere Qualitätsmaßstäbe: Die Paketlaufzeiten und Bitfehler sind potenziell höher. Ein Nachteil der E1-Anschlüsse ist ihre aufwändige Installation. Beide Anbieter kamen zur Sicherheit mehrmals zur Vorerkundung, Leitungs- und Routerinstallation. Personalaufwand und teure Router-Komponenten am Kunden-standort erklären die hohen Installationskosten und Mindestlaufzeiten. Andererseits ist eine Eigeninstallation, wie sie bei DSL-Anschlüssen üblich ist, nicht ganz einfach. Der Kunde kann selbst entscheiden, ob er hierfür eine persönliche Unterstützung wünscht. Bei Colt ging sie so weit, dass ein Mitarbeiter sogar einen Laptop mit dem Router in unserem Labor verband und uns die richtige Funktion vorführte. Colt hielt auch die Installationstermine ein, die Kundenkommunikation war vorbildlich. Bei der Deutschen Telekom fehlte zum Wunschtermin der Kunden-Router. Er wurde eine Woche später installiert. Die verschiedenen Installateure der Telekom konnten keine Auskünfte über die weiteren Schritte geben, da diese durch eine andere Abteilung durchgeführt wurden.

Insgesamt ließen wir sieben Anschlüsse installieren, je zwei pro Anbieter. Da Colt Telecom unsere Standorte in Bonn und Koblenz nicht abdeckte, konnten wir bei diesem Provider nur einen Anschluss testen.