Weiterbildung, E-Learning und Zertifizierung

Unternehmen kämpfen gegen den Fachkräftemangel

Der Umkehrtrend muss geschafft werden

Die Weiterbildung der hausinternen IT-Profis ist auch ein probates Mittel, um den IT-Kompetenzmangel zu verringern. Von der Erkenntnis bis zur wirksamen Umsetzung ist es allerdings ein weiter Weg. Das legt jedenfalls der Vergleich der Befragungsergebnisse von 2013 und 2015 nahe. In dieser Zeitspanne wurde der IT-Kompetenzmangel nicht kleiner. Auch 2015 sehen immer noch exakt 45 Prozent der Befragten die gleiche Schwäche wie 2013. Es wäre zu begrüßen, wenn sich in der nächsten Erhebung hier endlich ein positiver Trend abzeichnen würde. Denn immerhin sieht fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) in den Mängeln bei den IT-Kompetenzen ein Problem mit negativen Auswirkungen. Die ersten drei davon sind:

• Unproduktivere Mitarbeiter,

• wachsende Gefährdungen für die IT-Sicherheit und keine adäquate Abwehr von Malware, Hacker-Angriffen, Cyber-Spionage und Ähnlichem sowie

• Schlechtere Qualität beim Umgang mit Kunden.

Zertifizierung wird in Deutschland ein Muss

Doch welche Weiterbildungsmaßnahmen bevorzugen die Unternehmen? Die meisten setzen auf

• Zusatzkurse an Hochschulen (37 Prozent),

• Weiterbildungen mit einem Trainer in einer klassischen Klassenzimmeratmosphäre (35 Prozent) sowie

• E-Learning beziehungsweise Online-Kurse mit bestätigtem Abschluss (33 Prozent).

Lediglich 20 Prozent der Unternehmen in Deutschland verfügen über keinerlei interne Regelung zum Umgang mit Zertifizierungen. Die große Mehrheit fordert von ihren IT-Mitarbeitern, sich ihre Kenntnisse zertifizieren zu lassen - oder ermutigt sie dazu.

Die im Rahmen der Workforce-Studie befragten Manager aus den Unternehmen erwarten einen hohen Mehrwert beziehungsweise einen Return on Investment durch Weiterbildungen in den Bereichen Cyber Security und Informationssicherheit sowie Netzwerkadministration (je 38 Prozent). Ähnlich wichtig schätzen sie Qualifizierungsmaßnahmen in den Bereichen Cloud Computing sowie Server, Storage und Virtualisierung (je 34 Prozent) ein. Dementsprechend konzentrieren sich die IT-Abteilungen mit ihren Zertifizierungsplänen darauf. Die zwei meistgenannten CompTIA-Zertifizierungen sind Security+ und Network+, die von anderen Anbietern sind Microsoft Certified Systems Engineer (MCSE) und Microsoft Certified Systems Administrator (MCSA).

IT-Zertifizierungen werden wichtiger
IT-Zertifizierungen werden wichtiger
Foto: CompTIA

Angesichts des sich nach jüngsten Zahlen verstärkenden IT-Fachkräftemangels in Deutschland sollten Unternehmen großen Wert auf die Schulung ihrer Mitarbeiter legen. Die digitale Transformation in der gesamten deutschen Wirtschaft macht es dringend erforderlich, interne Kompetenzen für die damit verbundenen Aufgabenfelder auf- und auszubauen. Qualifizierung hier ist nicht nur der Schlüssel zu mehr beruflichem Erfolg für den Einzelnen, sondern auch für das digitale Unternehmen. (pg)