Universal öffnet sein Musik-Archiv

Universal Music bietet etwa 5000 registrierten Benutzern in einem Pilotprojekt an, über das Internet Musikstücke aus seinem umfangreichen Archiv kostenlos anzuhören. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge ist es während des Tests aber nicht möglich, die Songs herunterzuladen beziehungsweise zu kopieren.

Der neue Service ist zunächst aber nur auf 5000 User beschränkt. Universal plant aber laut Reuters, künftig sein etwa 20.000 Titel umfassendes Online-Archiv allen Musikfans gegen die Entrichtung einer monatlichen Gebühr zu öffnen. Analysten erwarten, dass der Zugang für registrierte Benutzer monatlich etwa 15 US-Dollar kosten dürfte. Universal ist damit das erste große Plattenlabel, das diese Strategie für die Verbreitung von MP3-Musikstücken per Internet wählt - als Reaktion auf den großen Erfolg von Musik-Tauschbörsen wie Napster.

Bisher bieten große Plattenfirmen wie Sony Music Entertainment oder die Warner Music Group nur einzelne Musiktitel zum kostenpflichtigen Download im Internet an. Wie berichtet, will auch BMG Entertainment, die Musiksparte von Bertelsmann, Käufern und Besitzern von Musik-CDs ab Herbst Zugang zu einem Internet-Archiv mit dem jeweiligen Musiktitel anbieten. Analysten sehen jedoch in dem von Universal gestarteten Pilotprojekt den für die Zukunft erfolgversprechendsten Weg, MP3-Files über das Internet zu vertreiben.

Das Komprimierungsformat MP3 revolutionierte die Übertragung von Musik im Internet. Anbieter wie Napster oder Gnutella ermöglichen mit diesem Format, Musikstücke per Internet zu tauschen. Dies sorgt aber für erheblichen Unmut bei Künstlern und Plattenindustrie, die sich über den angeblich illegalen Vertrieb ihrer Songs und die Milliardenverluste ärgern.

Wie berichtet, befindet sich der Rechtsstreit zwischen dem Verband der Amerikanischen Musikindustrie (RIAA) und Napster derzeit in der entscheidenden Runde. Die MP3-Tauschbörse kämpft vor einem Bundesgericht in San Francisco darum, ihren Dienst und die Webseite bis zur endgültigen Rechtsklärung weiter betreiben zu dürfen. Der Verband der amerikanischen Plattenindustrie RIAA hingegen fordert die sofortige Schließung des Internet-Unternehmens. Das Urteil über das endgültige Schicksal von Napster wird in einigen Wochen erwartet. (jma)

Warner bietet Songs zum Download an