Transmeta Crusoe im Detail

Der VLIW-Prozessor

Die Hardware, auf der Crusoe seine Berechnungen abwickelt ist ein recht einfacher VLIW-Prozessor. Diese "very long instruction words" können bei Crusoe bis zu 128 Bit breit sein. In diesen 128 Bit können bis zu vier unabhängige Befehle a 32 Bit verpackt sein. Diese 128-Bit-Pakete nennt Transmeta ein "molecule", die einzelnen Befehle "atoms". Das Konzept ähnelt den Mikro-Ops, wie Intel das Aufteilen von x86-Code in kleinere RISC-ähnliche Häppchen nennt. Das Verfahren ist in Bild 6 zu sehen.

Durch die Aufbereitung per Code-Morphing-Software stehen die atoms schon für die Ausführungseinheiten des Crusoe bereit. Bild 7 zeigt den Idealfall der Parllelisierung: Vier atoms in einem 128-Bit-Molecule bedienen jeweils eine der Ausfühungseinheiten des Crusoe, die in "echter" Hardware gebaut sind.

Ein etwas gewagter Vergleich lässt sich damit zwischen dem Crusoe und Intels erstem 64-Bit-Prozessor Merced ziehen. Intel gab nämlich auf dem letzten Microprocessor Forum auch schon an, dass Merced ganz massiv auf die Unterstützung eines Compilers angewiesen ist, der die Parallelisierung vornehmen soll. Bei Crusoe übernimmt diese Funktion die Code-Morphing-Software.

Die weitere Hardware des Prozessors selbst ist unspektakulär. Auf dem Blockschaltbild in Bild 8 fällt lediglich noch die integrierte Northbridge auf: Schnittstellen für DDR-SDRAM, SDRAM und PCI bringt Crusoe schon mit. Damit lässt sich für die angepeilten mobilen Geräte der Platzbedarf und Stromverbrauch reduzieren.