Test: USV-Architekturen auf dem Prüfstand

Ärger aus der Steckdose II

Schwankungen der Netzfrequenz kommen im normalen Stromnetz nicht vor und spielen nur in einem "Inselnetz" eine Rolle. Zudem sind die Netzteile in den meisten IT-Geräten für solche Störungen wenig empfänglich, da sie die Netzspannung per Gleichrichter und Kondensator in eine entsprechende Gleichspannung umwandeln. Abweichungen in der Frequenz von +/- 10 Prozent sind daher irrelevant. Ähnliches gilt für eine länger andauernde Über- oder Unterspannung, denn das Gros des angeschlossenen Equipments funktioniert zwischen 200 und 250 Volt technisch einwandfrei. Treten dennoch Probleme auf, hilft nur eine VFI-USV weiter.

Die gerade erwähnte Arbeitsweise von Geräten mit einem Kondensator als Energiespeicher führt dazu, dass Computer, Energiesparlampen oder Fernseher ihren Strom nur innerhalb einer kurzen Periode während des Spannungsmaximums entnehmen. Dadurch wird die ursprüngliche Sinusform abgeplattet: Es entstehen Oberwellen oder "Harmonische". Das bedeutet, dass die Netzfrequenz von 50 Hertz einen sehr hohen Klirrfaktor von einigen Prozent aufweist. Dieses Problem betrifft vor allem die Energieversorger und Gebäude-Installationen, denn das übliche IT-Equipment ist hier Verursacher und nicht Leidtragender.

Stromausfälle oder -Einbrüche erweisen sich als weitere Störenfriede empfindlicher Elektronik. Als Einbruch wird das Absinken der Spannung auf einen Level von 60 Prozent oder darunter bezeichnet. Bei einer Netzunterbrechung sind weniger als fünf Prozent verfügbar. Auf Grund der Wirkungsweise der Netzteile passiert beim Ausfall einer Sinus-Halbwelle der Netzspannung noch nichts. Allerdings muss spätestens nach dieser Zeit die Netzspannung wieder vorhanden sein.