Test: Intel "Foster" Xeon

Fazit

Bei Programmen, die Multithreading unterstützen, sind Dual-Xeon-Systeme derzeit unschlagbar. Effektiv programmierten Anwendungen entlockt ein zweiter Xeon bis zu 95 Prozent höhere Leistung. Im Durchschnitt der getesteten Programme sind es immerhin sehr gute 75 Prozent.

Nur ist die Zahl multiprozessorfähiger Anwendungen bislang sehr begrenzt - die Programmierung für Multithreading gestaltet sich aufwendiger und komplizierter. SMP-fähige Anwendungen finden sich somit hauptsächlich im Profisegment. Gemessen an der eingesparten Arbeitszeit sind die Mehrkosten für das Programm sowie den zweiten Prozessor verschwindend gering.

Bei "normalen" Anwendungen, die kein Multithreading unterstützen, bringt das Xeon-Doppelpack keinen Vorteil gegenüber dem Pentium 4. Der Core beider CPUs ist identisch. Im Gegenteil, durch den Multiprozessor-Overhead müssen sogar einige Prozent Geschwindigkeitseinbußen hingenommen werden. Ein Dualprozessorsystem bringt bei normalen Anwendungen nur Vorteile, wenn mehrere Programme gleichzeitig arbeiten. Hier können die Programme tatsächlich parallel rechnen.

Der geringe Unterschied zwischen AMDs Athlon und Intels Xeon-Doppelpack zeigt dessen Potenzial als Workstation-Prozessor. Intel kann derzeit nur auf weitere Probleme des seit sechs Monaten verspäteten AMD-760 Multiprozessor-Chipsatzes hoffen. (cvi)