Flaggschiffe im Vergleich

Test - Galaxy S5 vs. One M8 vs. Xperia Z2

Ausstattung und Software im Vergleich

Bei den meisten Android-Geräten ist der interne Speicher ab Werk nie übermäßig groß. So auch bei unseren Topmodellen: Alle drei Boliden sind aktuell nur mit 16 GB in Deutschland erhältlich, wovon auch noch im Schnitt 4 GB durch das Betriebssystem belegt sind. Dafür sind sie aber mit einer Micro-SD-Karte erweiterbar – und das sogar um bis zu 128 GB! Sie müssen dafür allerdings knapp 100 Euro investieren!

Ansonsten unterscheiden sich die Geräte kaum in der Ausstattung. Sie setzen auf LTE Cat4, WLAN-ac, Bluetooth 4.0, NFC und eine Micro- USB-Buchse mit MHL-Unterstützung.

Auch der Lieferumfang ist absoluter Standard, denn den Smartphones liegen nur Lade-Adapter, USB-Kabel und Stereo-Headsets bei. Bei Letzteren kann Sony allerdings punkten: Das Z2 ist laut Hersteller das weltweit erste Smartphone mit digitaler Geräuschminimierung. Und weil die mitgelieferten Kopfhörer über Mikrofone verfügen, die ständig die Umgebungsgeräusche prüfen, welche das Z2 kompensiert, ist ein absolut klarer Klang das Resultat! Auch HTC weicht beim Lieferumfang leicht von der Norm ab und legt noch eine Gummi-Schutzhülle bei.

Samsung, HTC und Sony setzen bei ihren neuen Flaggschiffen auf die neueste Android-Version 4.4.2 alias KitKat. Darüber stülpen sie jeweils ihre eigene Nutzeroberfläche mit individuellen Features und optischen Unterscheidungsmerkmalen. So hat HTC viel am Design geschraubt, Sense 6 farblich neu aufgestellt sowie den Blinkfeed aufgepeppt. Samsung führt schickere Icons und ein buntes Einstellungsmenü ein und überarbeitet eigene Apps. Bei Sony bietet vor allem das Kameramenü einige neue Features. Die Kamera ist nämlich die Stärke des Z2.

Komplett unterschiedliche Kameras

Die Kamera des One M8 besteht aus einer Hauptkamera und einer zusätzlichen Kamera, die als Tiefensensor arbeitet – echte Innovation!
Die Kamera des One M8 besteht aus einer Hauptkamera und einer zusätzlichen Kamera, die als Tiefensensor arbeitet – echte Innovation!

Einige Studien besagen, dass die Kamera zu den am meisten genutzten Features eines Smartphones gehört. Und genau das haben sich HTC und Sony zu Herzen genommen, da sie beide in besonderer Weise Fotofreunde ansprechen. Eine echte Innovation steckt dabei im One M8, das mit zwei Kameras auf der Rückseite arbeitet, von denen eine speziell für Tiefeninformationen verantwortlich ist. Über der Ultrapixel-Kamera mit einer Auflösung von 4,1 Megapixeln verbaut HTC eine weitere Kamera mit 2 Megapixeln. Sie fungiert als Tiefensensor, um den normalen Fotos Tiefeninfos zur Verfügung zu stellen.

Ein Beispiel: Nehmen Sie mit der Kamera ein Foto mit vielen Ebenen auf, wird es im gängigen JPEG-Format abgespeichert. Das Problem dabei ist, dass Sie den Fokus immer nur auf einen Punkt fixieren können, meistens im Vordergrund. Doch jetzt kommt das Entscheidende: Tippen Sie in der Galerie auf „Bearbeiten ➞ Effekte ➞ UFocus“, dann können Sie dank der Tiefeninformationen nachträglich den Fokus ändern und das Bild erneut abspeichern sowie teilen. Im Test klappt das recht zuverlässig und schnell. Hier merken wir die Kraft der Hardware im Zusammenspiel mit der optimierten Software. Übrigens gibt es viele weitere Bearbeitungseffekte wie etwa die 3D-Ansicht, bei der im Vordergrund stehende Objekte oder Personen dreidimensional erscheinen – ebenfalls durch die Tiefeninfos. Aufgrund dieser Informationen benötigen die JPEG-Fotos knapp 30 bis 40 Prozent mehr Platz in Ihrem Speicher.

Dank der Tiefeninformationen kann das One M8 besser Ebenen unterscheiden und damit etwa den Hintergrund komplett in Unschärfe tauchen.
Dank der Tiefeninformationen kann das One M8 besser Ebenen unterscheiden und damit etwa den Hintergrund komplett in Unschärfe tauchen.

Die Fotoqualität steigt gegenüber dem alten One durch Software-Optimierung. Vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen sind noch helle Aufnahmen bei wenig Bildrauschen möglich – solange das Motiv im Vordergrund ist. Stehen Objekte weiter entfernt, kommt Rauschen zum Vorschein. Weil die Auflösung sehr gering ist, können Sie nicht besonders weit in Fotos zoomen oder sie auf große Leinwände projizieren.

Ganz anders sieht das beim Xperia Z2 aus, dessen Kamera mit 20,7 Megapixeln aufnimmt. So können Sie Fotos auch auf große Leinwände ziehen, ohne dass die Bilder pixelig werden. Außerdem bietet die Kamera viele verschiedene Aufnahmemodi an, etwa den Timeshift Burst, mit dem Sie Videos mit einer hohen Bildrate aufnehmen, wodurch ein Zeitlupeneffekt entsteht. Auch der Unschärfeneffekt ist ein cooles Feature. Dabei legen Sie den Fokus auf ein Motiv im Vordergrund; das Z2 nimmt daraufhin zwei Bilder auf, und Sie bestimmen anschließend, wie stark die Unschärfe im Hintergrund sein soll. Sollten Ihnen die vorinstallierten Kamera-Apps nicht ausreichen, können Sie weitere herunterladen. Die Qualität der Bilder sowie der Videos kann sich wirklich sehen lassen.

Die Kamera des Z2 bietet viele verschiedene Aufnahmemodi, weitere können Sie außerdem noch zusätzlich herunterladen.
Die Kamera des Z2 bietet viele verschiedene Aufnahmemodi, weitere können Sie außerdem noch zusätzlich herunterladen.

Die Kamera in Galaxy-Geräten war in der Regel immer gut, so auch im S5. Nur der Automatikmodus weist enorme Schwächen in Sachen Geschwindigkeit auf – vor allem bei Nachtaufnahmen. So kommt beim Fotografieren ständig der Hinweis, dass der Nutzer die Kamera ruhig halten solle – nach einigen Sekunden wird dann das Foto geschossen.